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My Goodness, My Guinness

Guinness-Werbung an einer Hauswand

Guinness-Werbung an einer Hauswand

Am 31. Dezember 1759 wurde ein ungewöhnlicher Vertrag geschlossen: Ein gewisser Arthur Guinness mietete zum jährlichen Preis von 45 Pfund ein Grundstück in Dublin - und zwar weitsichtig gleich für 9000 (!) Jahre. Der Grundstock war gelegt für den Aufstieg eines Biers, dessen Name, ähnlich dem eines Pilseners, für eine ganz bestimmte Geschmacksrichtung steht.

Der Anfang war noch bescheiden und ganz konventionell: ein Kupferkessel, zwei Malzhäuser, eine Getreidemühle und Ställe für zwölf Pferde bildeten den Grundstock einer Fabrik, in der ganz normales ale hergestellt wurde. 1799 dann stieg Arthur Guinness komplett auf dunkles porter um, das seit einiger Zeit in England gebraut wurde. Seinen Namen hatte es übrigens von den Lastenträgern (porters) erhalten, bei denen sich dieses Getränk höchster Beliebtheit erfreute.

Bereits wenige Jahre später wurde Guinness's Extra Stout in zahlreiche Länder exportiert, bis nach Afrika und Amerika, und Guinness hatte sich zur größten Brauerei Irlands entwickelt. Guinness erfreute sich zunehmender Beliebtheit, so daß es Anfang des 20. Jh. gar die größte Brauerei der Welt war.

Heute ist Guinness ein Konzern, dessen Aktivitäten weit über das Brauen des stout hinausgehen: In über 120 Ländern wird Guinness getrunken, ungefähr 10 Mio Gläser pro Tag, wie Statistiker errechnet haben, gebraut wird es mittlerweile in 34 Ländern, von Kanada bis Nigeria, von Thailand bis Australien. Doch die weltgrößte Stout-Brauerei ist immer noch die St. James's Gate Brewery in Dublin, wo täglich ca. 1 Mio pints des dunklen Gebräus die Tore der Brauerei verlassen, 40 % davon gehen in den Export. Mit der 'Lady Patricia' und der 'Miranda Guinness' verfügt man sogar über zwei Bier-Tankschiffe, die den Gerstensaft nach Liverpool transportieren. Mit der Harp Lager Brewery in Dundalk und Smithwick's aus Kilkenny sind zwei weitere beliebte Biermarken dem Konzern eingegliedert worden. Mit der Emerald Star Line betreibt Guinness eine der großen Bootsvermietungen auf dem Shannon, die Diversifizierung des Konzerns hat u.a. zur Beschäftigung mit Whiskey, Pharmaprodukten und Blumen geführt. Das Guinness Buch der Rekorde - die Sammlung berichtet über den Mann mit den dicksten Armmuskeln ebenso wie über die größte jemals erzeugte Kaugummiblase - hat seit langem einen festen Platz in Buchläden gefunden.

Zum Erfolg des Unternehmens hat nicht zuletzt eine geschickte Werbe- und Sponsorenpolitik beigetragen. Bereits 1929 prangte der einfache und einprägsame Werbespruch 'Guinness is Good For You' an zahllosen Schildern und Plakaten, gefolgt von einer Posterserie mit dem Spruch 'My Goodness, My Guinness'.

Heute unterstützt Guinness landesweit mehr als 100 größere und kleinere Kulturveranstaltungen, darunter Festivals wie das Wexford Opera Festival, das Rose of Tralee Festival oder das Guinness Jazz Festival in Cork, die allesamt internationalen Ruf erlangt haben.

Doch bei aller Modernisierung, eines hat sich kaum verändert: die Hauptbestandteile eines pint of Guinness. Geröstete Gerste und Malz, Wasser aus den Wicklow Mountains, Hopfen und Hefe. Dies alles ergibt, nachdem es einen hochmodernen Brauprozeß durchlaufen hat, jenes unnachahmliche cremige, dunkle Bier mit seiner weißen Krone, das zu Irland und seinen Pubs einfach dazugehört.


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