Aus Nueva Iberia wurde New Iberia
Tabasco, die Reismühle und ein Vogelschutzgebiet
New Iberia liegt am Bayou Teche, dessen Name vom indianischen Wort für Schlange herrührt, und trägt als einer der wenigen Orte im Cajun-Land eine Bezeichnung spanischen Ursprungs, denn den akadianischen Flüchtlingen und Ortsgründern hatte sich 1779 eine Gruppe von Spaniern angeschlossen, die den Ort Nueva Iberia nannte. Die Mehrheit der Bewohner ist französischen und spanischen Ursprungs. Das Gebiet um den Teche gilt als “Zuckerschüssel von Louisiana”.
Die Main Street des 33 000 Einwohner-Städtchen zeigt sich wie in einem Bilderbuch: Es gibt ein Art déco-Kino, das natürlich längst geschlossen hat, den Billard-Salon, den Ice Cream Parlor und zwei Kneipen, vor denen alte Männer in der Sonne dösen. Lebhafter ist’s in dem Ort im September beim Louisiana Sugarcane Festival und im Oktober beim Gumbo Cook-off.
Wie in vielen anderen Orten der Region hinterließ auch in New Iberia die Ölkrise unübersehbare Spuren. Viele Häuser sind zu vermieten oder stehen zum Verkauf. Als sich im Ölgeschäft keine Arbeit mehr bot, zogen die Leute eben weiter.
Eingekauft
hat sich dafür am Ort der National Trust for Historic Preservation, in
dessen Obhut nun die schöne Zuckerpflanzer-Villa Shadows-on-the-Teche
(1834) im Greek Revival-Stil ist. Die Einrichtung lässt nachempfinden,
was der Southern Lifestyle auf den großen Plantagen einst bedeutete. Gäste
waren dort später u.a. Schriftsteller Henry Miller, Filmmogul Cecil B.
DeMille und Filmregisseur D.W. Griffith.
317 E. Main St.
Täglich 9-16.30 Uhr
Geschlossen: 1.1., Thanksgiving, 25.12.
Hauptattraktion von New Iberia ist Avery Island, wo die McIlhenny Company arbeitet, deren bekanntestes Produkt seit 1868 die tabasco brand pepper sauce ist. Der rote Capiscum-Pfeffer wird allerdings nicht in Louisiana, sondern in Zentral- und Südamerika angebaut.
Im Eintrittspreis für die Fabrikbesichtigung sind eine Mini-Flasche Tabasco und Rezepte enthalten. Logisch, daß der Rundgang im großen Country Store der McIlhennys endet, in dem neben den Produkten des Betriebs reichlich (auch schöne!) Souvenirs angeboten werden. Die scharfe Soße wird gelegentlich auch für die Cajun-Küche verwandt.
Tausende Silberreiher kann man im Bird Sanctuary auf
Avery
Island bei New Iberia beobachten. (Bild: Louisiana Office of Tourism)
Auf Avery Island, eine von fünf Salzdom-Inseln in Südwest-Louisiana, sind ebenfalls die Jungle Gardens mit dem Vogelschutzgebiet. Es wurde 1892 von E.A. McIlhenny, dem Sohn des "Tabasco”-Fabrikgründers, als “Bird City” eröffnet. Der Fabrikant wollte damit verhindern, daß die Tausende Silberreiher von Jägern erlegt wurden, die dann Federn für die Herstellung von Damenhüten lieferten. Die Parklandschaft, in der man Alligatoren, Biberratten (Nutrias), Schwarzbären, Waschbären und natürlich Silberreiher sieht, ist unbedingt besuchenswert.
Anfahrt: Auf dem Hwy. 90 durch New Iberia hindurch, LA 14 exit nehmen, links auf die LA 329, an der Kreuzung rechts, LA 320 bis Avery Island.
Öffnungszeiten:
Tabasco-Werksbesichtigung: Mo-Fr 9-16, Sa 9-12 Uhr, an Feiertagen
geschlossen. Eintritt frei, es wird lediglich eine Zufahrtgebühr pro Pkw erhoben.
Jungle Gardens: täglich 9-17 Uhr
In den
Rip Van Winkle Gardens on Jefferson Island (6 Meilen südwestlich an der
SR 675/14, Adresse 5505 Rip Van Winkle Rd.) ist ein Rundgang durch den
großen und schönen Park Live Oak Garden sowie der Besuch des
viktorianischen Joe Jefferson House von 1870 möglich, dessen Speisesaal
im Steamboat Gothic Design gestaltet wurde. Ein Vortrag informiert über
die Geschichte des Ortes. Erbauer der Villa war der als Rip Van
Winkle-Darsteller bekannt gewordene Joseph Jefferson. Jefferson Island
ist ebenso wie Avery Island ein großer Salzdom, der sich im Marschland
von Louisiana erhebt. Zum Anwesen gehört das Café-by-the-Lake.
Täglich 9-17 Uhr
Geschlossen: 1.1., Thanksgiving, 24.-25.12.
Die Live Oak Gardens rund ums Joe Jefferson House
(1870)
befinden
sich auf Jefferson Island, einem Salzdom
im Marschland. (Bild: Louisiana Office of Tourism)
Vielbesucht
wird in New Iberia ebenfalls die Conrad Rice Mill, Konrico genannt, mit
dem Eröffnungsjahr 1912 angeblich die älteste noch intakte Reismühle
der USA. Die interessante Führung inklusive Diaschau über die Region
und ihre Bewohner dauert etwa eine Stunde.
301 Ann St.
Führungen Mo-Sa 10, 11, 13, 14, 15 Uhr
Geschlossen: 4.Juli, Thanksgiving, Weihnachten
Geänderte Öffnungszeiten um Thanksgiving und Weihnachten (Tel.
800-551-3245)
Für einen Stadtrundgang hält die Iberia Parish Tourist Commission, 2704 Hwy. 14, einen Gratisplan bereit.
Restaurant-Tip
Le
Rosier
314 E. Main St.
11.30-14 und 18.30-22 Uhr. Sa, So, Mo nur abends, feiertags geschlossen.
Neue akadianische Küche.