Tritonenbrunnen (Fontana del Tritone)

Maffeo Barberini, der spätere Papst Urban VIII., war Berninis großzügiger Mäzen. Er hatte den großen Barockkünstler u.a. für die Fertigstellung seines standesgemäßen Wohnsitzes, des nahebei gelegenen Palazzo Barberini, gewinnen können und ihn 1642 mit dem Entwurf der Brunnenanlage beauftragt. Sie sollte eine Szene nachstellen, die Ovid im ersten Buch seiner „Metamorphosen“ erzählt hat, in der Triton in sein Horn bläst und der Laut sich um die Welt verteilt. Neu war auch, dass erstmals ein Brunnen mit Figurenschmuck, wie man ihn bislang nur aus den prachtvollen Gärten der Vorstadtvillen kannte, für eine öffentliche städtische Einrichtung vorgesehen war.
Vier Delphine mit weit aufgerissenen Mäulern stützen mit ihren Schwänzen eine enorme Muschel. Auf seinem schuppigen Fischunterleib hockt darauf der Triton, den Oberkörper aufgerichtet, den Kopf zurückgeworfen, hebt er das Tritonshorn an seinen Mund, Wasser sprudelt in die Höhe (wenn auch weniger hoch als vor der letzten Restaurierung in 2013). Da auch Urban VIII. wie alle päpstliche Gönner vor ihm und nach ihm, unbedingt der Nachwelt kundtun wollte, wer der großzügige Stifter war, trägt die Skulptur das Wappen des Papstes mit der Tiara, den beiden Schlüsseln und den drei Bienen aus dem Familienwappen der Barberini.
Hierher zog es immer wieder den schwäbischen Poeten Wilhelm Waiblinger, der nach einer unglücklichen Liebesaffäre in Rom untertauchte und 1830 als 26jähriger starb. Er wurde auf dem Cimitero Acattolico im Stadtteil Testaccio beigesetzt:
Ich weiß nicht, was es ist, was mir den Barberinischen Platz zum liebsten unter allen macht.Ist es seine schöne weite sonnige Fläche, oder der Duft, den der Triton in seiner Mitte in luftigem Wasserstrahl überall feucht verbreitet, oder ist es der Feenpalast Barberini selbst, der auf der südöstlichen Seite über die niedern Gebäude wie ein Elfenschloss hervorragt (…) oder ist es das Volk, das hier sein Wesen treibt, die tumultuarischen Männer oder die schönen Weiber und Mädchen (…) gewiss aber sind es nicht die Deutschen, die man hier in Menge vorübergehen sieht . . .“
(Piazza Barberini)