Fado

 

Fado ist die Wehmutsmelodie, die von Sehnsucht, Schicksal, Liebe und Trennungsschmerz erzählt. Bevor das Klagelied gegen Ende des 19. Jahrhunderts gesellschaftsfähig wurde, war es nur in den düsteren Hafenspelunken von Lissabons Armenviertel Alfama, Mouraria und der Bairro Alto zu hören, wo Seeleute, Zuhälter, Prostituierte und Bohémiens verkehrten. Begleitet von einer dickbauchigen guitarra portuguesa und der sanften viola, der klassischen Gitarre, geben sich die fadistas weltentrückt und mit ekstatischem Ausdruck ihrer Klage genießerisch hin: o gosto de ser triste - der Genuß, traurig zu sein.

So ist der fado vadio, der spontan und ungekünstelt unter den Portugiesen entsteht, heute aber nur noch selten zu hören ist. In Lissabon wird Fado als touristische Attraktion gepflegt, ist teuer und manchmal mehr Varieté als portugiesische Volksmusik. Im Unterschied zum Fado de Lisboa wird der Fado de Coimbra ausschließlich von Männern, meist Studenten, in einem schwarzen, hochgeschlossenen Umhängemantel (capa) gesungen. Früher warben sie mit ihren Serenaden um Herzensgunst, heute verdienen sie damit ihr Studium.

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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