Palais Attems

Wo einst die aus Friaul gebürtigen und Hofämter bekleidenden Grafen von Attems residierten, sind heute in fürstlicher Umgebung die Büros der Kulturfestivals „styriarte“ und „steirischer herbst“ untergebracht. In Erinnerung gerufen werden muss, dass ohne Abbruch von bestehenden Häusern und teilweisen Umbau das Palais nie entstanden wäre. Nachdem Ignaz Maria Graf Attems die Grundstücke zwischen Sackstraße und Kaiser-Franz-Josefskai erworben hatte, ließ er die bestehenden Gebäude abbrechen. Ob der Graf den Baumeister Joachim Carlone oder den Architekten Andreas Stengg engagierte, um sich in Graz eine standesgemäße Bleibe erbauen zu lassen, ist nicht abschließend zu klären. Erbaut wurde das prächtige Stadtpalais gegenüber dem Stadtmuseum und der Neuen Galerie im Jahr 1702. Wer das Palais betritt, wird ob der feinen Stuckierungen der Wände und Decken – sie sind Domenico Boscho zu verdanken – und der Decken- und Supraportengemälde sowie der Seccomalerei aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Die Gemälde mit Darstellungen aus der Bibel und der Antike sowie allegorische Anspielungen auf die Adelsfamilie Attems stammen von Franz Carl Remp. Franz Dismas Graf Attems gab in den Jahren 1732 bis 1750 den Auftrag für die Wandvertäfelungen und Kachelöfen. Außer den Kachelöfen sind alle übrigen Einrichtungsgegenstände leider verloren gegangen.

Österreich - Reiseführer Graz - Palais Attems

Die barocken Deckengemälde mit biblischen und allegorischen Szenen von Franz Carl Remp

Seit 1962 ist das Palais im Besitz des Landes Steiermark, das in den nachfolgenden Jahren für die Sanierung des Palais sorgte. Immer wieder flammt aber die Debatte darüber auf, ob man den einzigen, weitgehend unverändert erhaltenen Barockpalast in Graz nicht veräußern solle, da die ständige Unterhaltung erhebliche Geldsummen erforderlich macht.

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