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Musik aus Frankreich

Tam ‘Echo’ Tam: “Dawn”
CD: Jaro 4293

Diese vier Musiker(innen) – pardon, es muss heißen: Sänger(innen) – leben und arbeiten in Brüssel. Die Europa-Hauptstadt ist der ideale Wohnort für ein Acappella-Ensemble, dessen Mitglieder aus Frankreich und Afrika kommen. Die musikalischen Wurzeln von Tam ‘Echo’ Tam wuchern zwischen Gospel und Chanson, Pop und Jazz, Salsa und Blues. Aber die wesentlichste Energie beziehen diese Vokal-Akrobaten aus ihrem ständigen Hin- und Herlavieren zwischen perfekten Arrangements und vergnügter Improvisation. wd@saw

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Magma: „Studio Zünd“
12 CDs: Le Chant du Monde / harmonia mundi

Die deutschen Pop-Gruppen Can und Kraftwerk trotzen in den 70er Jahren mit Elektronik-Ideen ihren Mitbewerbern aus USA und Groß-Britannien. Das französische Musik-Projekt Magma erarbeitete sich dagegen mit ausgefeilten Jazz-Rock-Arrangements und ständig wechselndem Musiker-Personal seinen Ehrenplatz in den Geschichtsbüchern der Popularmusik. Aber seinen Kult-Status erlangte Magma eigentlich mit jenen Song-Texten, die in der weltweit (un-)verständlichen Kunstsprache Kobaïanisch geschrieben wurden. Als das Unternehmen 1970 gestartet wurde, war dieses Musiker-Kollektiv noch seinem Idol Frank Zappa verpflichtet: die Magma-Songs wurden nicht im herkömmlichen entwickelt und durchkomponiert, der Drummer und Bandleader Christian Vander fügte Melodie-Fragmente zu klingenden Collagen zusammen. Bei der zweiten LP betonte er dann stärker die Funky-Qualitäten seines Projekts. 1973 übernahmen dann – auch heute immer noch schockierend schrill klingende - Gesangsstimmen das "Mekanïk Destruktïw Kommandöh". 1982 vergraulte Vander erst einmal zahlreiche Magma-Fans, indem er auf dem Album „Merci“ mit Radio-tauglichem Material nach dem Kommerz-Publikum schielte. 2004 verabschiedete sich Magma mit konzertant tiefgründiger wie auch gleichzeitig oberflächlich beschwingter Fusion-Musik vorübergehend von seinem Publikum. Zum Revival dieser Kult-Band präsentiert die vorliegende Kassette jetzt neben den zehn bisherigen offiziellen Magma-Alben auch eine Doppel-CD mit bislang unveröffentlichtem Jamsession-Material. Auf diesen zwei Bonus-CDs improvisieren Vander und seine Musiker noch leichtflüssiger zwischen Pop und Jazz hin und her als je zuvor. wd@saw

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Orchestre National de Barbès: „Alik“
CD: Wagram 313 04 92 / NRW Vertrieb
www.nrw-records.de

Als die Rolling Stones 1967 mit afrikanischen Trommeln und schmerzverzerrter Rock’n’Roll-Gitarre um „Sympathie für den Teufel“ warben, drückte Mick Jaggers Gesang verdammt viel unterdrückte Wut aus. Diese Wut ist in den vergangenen 40 Jahren gestiegen – vor allem auch in Barbès, dem überwiegend von Arabern bewohnten Stadtviertel in Paris. Ein Ensemble von Weltmusik-Stars aus Frankreich und dem Maghreb (westliches Nordafrika) nennt sich mit arroganter Häme: Orchestre National de Barbès. Dieses „Nationalorchester von Barbès“ präsentiert auf der vorliegenden CD den Stones-Klassiker „Sympathy For The Devil“ mit Disco-Rhythmen, Elementen der algerischen Rai-Musik und anderen maghrebinischen Zutaten als eine Hymne, neben der die „Marseilleise“ nur noch als Karikaturvorlage zu taugen scheint. wd@saw

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Verschiedene Interpreten: „Acoustic France“
CD: Putumayo Exil 91560
www.exil.de

Vorbei sind die Zeiten des Musette-Akkordeons, das die Café-Gäste zum Walzertanzen auf dem Trottoir – oder gar auf dem Boulevard – animierte. Auf diesem Sampler präsentiert savoir vivre sich überwiegend mit Akustikgitarre-Begleitung und einem leichtgängig beschwingten Afro- oder Latin-Feeling. Statt ausdrucksvoll deklamierender Chansoniers erklingen hier junge Stimmen, die sich überaus zart mit global kompatiblem Songwriter-Gestus in den Hörer hineinfühlen. Eine der hier zu hörenden Sirenen hat es bis in das Schlafzimmer des Staatspräsidenten der französischen Republik geschafft – Carla Bruni alias Madame Sarkozy singt ein Lied für ihren Sohn „Raphael“. Und weil die Liebe auch durch den Magen geht, verrät im CD-Booklet der Drei-Sterne-Koch Michel Troisgros (www.troisgros.fr) sein Rezept für Seezungen-Sifflets mit Banane und Limone. wd@saw

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