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Ausstellungsorte in Dresden: Gemäldegalerie Alte Meister /Grünes Gewölbe / Verkehrsmuseum /Albertinum /

Dresden
Staatliche Kunstsammlungen Dresden,
Gemäldegalerie Alte Meister

• Rembrandt, Rubens, Raffael -
Aspekte der Sammlung

laufend

1853 bis 1855 entstand in Dresden nach Entwürfen von Gottfried Semper das Neue Königliche Museum am Zwinger, um die kurfürstliche Gemäldesammlung aufzunehmen. Bereits dieser Bau ist ein Kunstwerk, betrachtet man den Fassadenschmuck auf der Zwinger- und der Theaterplatzseite: Alexander der Große ist neben Homer zu entdecken, Erato neben Urania. Auch die Deckenbilder und Relieffriese im Inneren sind es wert in Augenschein genommen zu werden.


Luicas Cranach d. Ä.: Adam und Eva,
Gemäldegalrie Alte Meister,
(c) Staatl. Kunstsammlungen in Dresden

Den Mittelpunkt der bedeutenden Gemäldesammlung, die mehr als 760 Gemälde umfasst und vor allem den kunstsinnigen Monarchen August der Starke (1670–1733) und seinem Sohn und Nachfolger August III. (1696–1763) zu verdanken ist, bilden Werke von Rembrandt, darunter »Rembrandt und Saskia im Gleichnis vom verlorenen Sohn«, und Rubens, darunter »Die Wildschweinjagd«. Aber auch andere flämische Barockmaler wie van Dyck, Jordaens und Snyders sind vertreten, ganz zu schweigen von den Meistern der italienischen Renaissance wie Giorgione und Correggio, Tizian und Raffael, dessen »Sixtinische Madonna« (1512/13) sicherlich einen Höhepunkt unter den ausgestellten Arbeiten darstellt.

Cranach, Cranach, Cranach

Die Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verfügt über die weltweit größte Cranach-Sammlung. Im Semperbau am Zwingerist nunmehr nahezu der gesamte Bestand an Werken von Lucas Cranach dem Älteren und dem Jüngeren sowie Arbeiten aus deren Werkstatt gezeigt. Damit ist die ständige Ausstellung der berühmten Galerie nunmehr auf lange Zeit um diese einzigartige Werkgruppe erweitert. Sie gibt mit den Herkulestafeln, den zahlreichen Herrscher-Porträts, den Bildnissen Martin Luthers und Philipp Melanchthons, dem Katharinenaltar, den heiteren Sujets zur Weibermacht und mit zahlreichen Darstellungen aus dem Leben und Wirken Christi einen singulären Überblick über Cranachs Themenwelt und seine Darstellungsmodi, über die Kostümwelt der Renaissance und die Themen der Kirche im reformatorischen Umbruch. Mit 58 Bildern – darunter vier Porträts aus der Rüstkammer – wird diese Erweiterung der Dauerausstellung in den Räumen um den Gobelin­saal wie auch in diesem selber nunmehr als eine der repräsentativsten Sammlungen altdeutscher Kunst den Besuchern einen tiefen Einblick in das Zeitalter Luthers, in die Themen und das Menschenbild an der Epochenschwelle vom Mittelalter zur Renaissance geben.

Neben den Werken der bekannten Barockmaler gibt es noch weitere Highlights in der Gemäldegalerie Alter Meister zu bestaunen: Belebte Stadtansichten waren das Markenzeichen von Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, der darin seinem Onkel Antonio Canal (Canaletto) nacheiferte. Ohne Bellotto könnten wir uns kein Bild vom Panorama des sächsischen Elbflorenz des 18. Jahrhunderts machen. Brühlsche Terrasse, Hof- und Frauenkirche sowie das Residenzschloss bestimmen unzerstört das Panorama der Stadt wie in »Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke«. In die Vergangenheit Venedigs entführt uns Antonio Canal, lässt uns am Canal Grande mit seinen Gondeln wandeln, so auch in »Der Canal Grande in Venedig vom Palazzo Balbi aus« (um 1725/26).


Blick in die Räume der Gemäldegalerie Alte Meister, im Hintergrund Raffaels »Sixtinische Madonna«, (c) Staatl. Kunstsammlungen in Dresden, Foto: Hans-Peter Klut / Elke Estel

Nirgendwo sonst kann man derart in barocker Malerei aufgehen wie in Dresden. Dicht an dicht hängen die flämischen Meister des Barock: Eine üppige Schönheit erblickt man in Rubens’ Werk »Bathseba am Springbrunnen«. Und in »Der Tugendheld (Mars) von der Siegesgöttin bekrönt« schmiegt sich eine dralle Dame verführerisch an den Krieger. Welch ein Kontrast dazu in Frans Snyders Küchenbild, auf dem Koch und Köchin vor einer reich gedeckten Tafel ein Schwätzchen halten.

Mit pastöser Pinselführung verstand es der spanische Maler Jusepe de Ribera (1591-1652) in realistischer Helldunkel-Malerei greise Heilige auf die Leinwand zu bannen, so auch Paulus als Einsiedler. Ähnlich gekonnt gelang dies auch dem italienischen Maler Giovanni Battista Piazzetta, der in »David mit dem Haupte Goliaths« (um 1735) David als »Lichtfleck« hervorhebt. text: ferdinand dupuis-panther

Gemäldegalerie Alte Meister
https://gemaeldegalerie.skd.museum/


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