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Ehemaliges Kaufhaus Old England

Wie man Gusseisen zu filigraner Fassadengestaltung nutzen kann, zeigt Paul Saintenoy mit dem Warenhaus „Old England“, das zwischen 1898 und 1899 entstand und seit 1989 unter Denkmalschutz steht. Saintenoy war familiär vorbelastet, da sein Großvater mütterlicherseits, J.-P. Cluysenaar, auch Architekt war und 1848 die Königlichen Sankt-Hubertusgalerien entworfen hatte. Außerdem war der Vater von Paul Saintenoy Architekt und für den Bau der Bahnstation Luxembourg verantwortlich.

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In der Umgebung des heutigen Muziekinstrumentenmuseum ist Paul Saintenoy die Renovierung und der Baus des Ravensteinhofs und der Apotheke Delcare (1895) zu verdanken. Als Anhänger von Historismus und Eklektizismus drückte der in Brüssel gemeinsam mit Paul Hankar und Victor Horta ausgebildete Architekt insbesondere dem Warenhaus Old England seinen Stempel auf. Dies geschah zum gleichen Zeitpunkt, als Horta sein heute nicht mehr existierendes Volkshaus in Brüssel vollenden ließ.

Der eiserne Skelettbau des Old England besticht nicht nur durch die Leichtigkeit des Baus, sondern auch durch seine transparenten Glasflächen, aufgrund des gleichsam schwebenden Ecktürmchens und des imposanten Belvedere. Dieser Stahl-Glas-Bau steht dabei im völligen Kontrast zur klassizistischen Nüchternheit des benachbarten Königlichen Platzes.

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Nach der Renovierung des filigran wirkenden Bauwerks zog nach 1993 das Musikinstrumentenmuseum in das ehemalige Warenhaus ein, so dass das Old England heute ein „Ort harmonischer Klänge“ ist: Allerlei Flöten, Hammerklaviere und Zinken sind zu hören, aber auch die Welt mechanischer Musikinstrumente bleibt dem Besucher nicht verschlossen.

Muziekinstrumentenmuseum(MIM) im Old England
Hofberg 2
1000 Brüssel
Tel. 0032 - (0)2 - 5 45 01 30
Öffnungszeiten Di-Fr 9.30 - 17 Uhr, Sa/So 10 - 17 Uhr
http://www.mim.fgov.be

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