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Die Geschichte der Brüsseler Minoriten

Nicht weit von dem im 10. Jh. errichteten Castrum am Place St-Géry entfernt, also unweit der an zwei Armen der Senne gelegenen Keimzelle der Stadt Brüssel, wurde am Platz der heutigen Börse 1238 das Kloster des Franziskaner - Bettelordens erbaut. Das Klosterareal erstreckte sich von der Rue Tabora bis über die Place de la Bourse hinweg. Die auch als Minderbrüder und Rekollekten bekannten Mönche lebten über mehr als 500 Jahre an diesem Ort, ehe 1796 im Zuge der Französischen Revolution alle Klostergüter säkularisiert wurden.  Mit dem Namen dieses Klosters sind Erinnerungen an zwei Symbolfiguren der niederländischen Geschichte verbunden: Zum einem an  Jan I., Herzog von Brabant, der am 3. März 1294 verstarb, und zum anderen an Graf van Egmont, der als Anführer der aufständischen Flamen gegen die spanische Unterdrückung am 6. Juni 1568 enthauptet wurde.

  Nach der Auflösung des Klosters blieb die Klosterkirche noch bis zum 15. Mai 1799 bestehen, ehe sie für den »Buttermarkt« Platz machen mußte. Bis 1871 wurde dieser als Marktplatz genutzt. Die Pläne des Brüsseler Gemeinderates zur Errichtung einer repräsentativen Handelsbörse lagen dann zur Entscheidung auf dem Tisch. Léon Suys wurde als Architekt für den Bau dieses Tempels des schnöden Mammons gewonnen, der zwei Jahre nach Baubeginn 1873 seiner Funktion übergeben wurde.

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