Wahre Schönheit
Hat man sich erst daran gewöhnt, dass der mitgebrachte Badeanzug wohl nur selten zum Einsatz kommen wird, dann öffnen sich wie von selbst die Augen für die wahren Schönheiten dieser spektakulären kleinen Insel. Hier treffen sich all jene, die gern angeln gehen oder ihre Wanderschuhe endlich wirkliche Herausforderungen spüren lassen möchten. Aber auch alle, die frischen Fisch und Meeresfrüchte lieben, herzhaften Käse schätzen, denen knackige Äpfel und andere Obstsorten in leuchtenden Farben am Herzen und ebenso genüsslich im Magen liegen, die der Hitze des Festlandes entkommen wollen und ein sehr britisches Juwel im pazifischen Ozean zu schätzen wissen.
Auch „Blacky“ Fuchsberger fand hier seine zweite Heimat ...
... er hat unter anderem für das deutsche Fernsehen ganz Australien bereist und wird wissen, warum er sich ausgerechnet hier niedergelassen hat. Und das ganz abgesehen vom größten Regattaspektakel, dem Segeltörn zwischen Sydney und Hobart, der alljährlich um Neujahr seinen großartigen Ausklang in der Hauptstadt Tasmaniens findet. Robin will Äpfel für Opa sammeln - wie die wohl nach sechs weiteren Reisewochen aussehen werden! Ich kann ihn davon überzeugen, sie doch lieber gleich hier zu verzehren mit der Aussicht auf eine Rundreise der besonderen Art, die von denen erzählt, die alles andere als freiwillig den Weg nach „van Diemen’s Land“ angetreten sind. Schließlich ist Tasmanien, das schon im 17. Jahrhundert von dem Holländer Abel Tasman entdeckt wurde, auch der Ort strengster ehemaliger britischer Gefangenenlager.
Ruinen des Gefängnisses von Port Arthur
Sehnsucht tut weh
Doch nein: Robin kommt kaum damit klar, dass er seinen Vater erst in vier Wochen wiedersehen kann, neben allem Spaß gibt es immer wieder auch heiße Tränen der Sehnsucht zu trocknen. Und da will ich ihm erzählen, dass diese Menschen fernab der Heimat und ohne Aussicht darauf, jemals wieder zurückkehren zu können, ihr Leben hier fristen sollten. Er schlägt vor, man hätte alle britischen Richter hier einsperren sollen, mindestens für ein Jahr! Ich beschließe, seinem angeschlagenen Gemüt die Ausrottung sämtlicher Aborigines dieses Landstriches zu verschweigen, was zu viel ist, ist zu viel! Lieber fahre ich den ersten Caravanpark an einem der herrlichen Strände am leider eiskalten Meer an und quartiere uns in einen gemütlichen On-Site-Van ein. Jetzt hat er einen angemesseneren Grund für seine kindliche Empörung – auch bei 19 Grad Celsius und abendlichen kühlen Winden findet er es richtig doof, dass wir heute Abend keinen Pool haben – aha, das Elend der Welt kann also warten, solange nur der neue Schwimmanzug zum Einsatz kommt!