Südwestlich von Melbourne
Für diejenigen Kinder, die nun doch lieber nach Afrika gefahren wären und bei der Auswahl des Reiseziels leider den kürzeren gezogen haben, bietet der Werribee Safari Park and Open Range Zoo (30 Min. Fahrtzeit ab Melbourne.) eine nahezu authentische Atmosphäre. In den typischen zebrafarbenen Jeeps geht es durch farblich dem Originalland sehr ähnliche Areale, in denen Nashörner und Giraffen auf die jungen “Kontinentflüchtlinge” warten. Als ehemalige Afrikafahrerin fand ich es erstaunlich lohnend und den Preis durchaus wert! Das gilt keinesfalls für die am Highway nach Ballarat (ca. 1 ½ Std. Fahrt) liegende Burg Kryal, die die Australier mit ihrer jungen Geschichte für den Ritter-Kick ihrer Kinder nachgebaut haben. Hier erlebt man, was ein Aussie selbst mir gegenüber als “ripp-off”, als Abzocke, bezeichnete – ich empfehle daher auch fanatischen Ritterfans lieber nach der Rückkehr die Burg Eltz an der Mosel!
Von Melbourne nach Sydney an der Süd- und Ostküste entlang
Wer die Fahrt zwischen den rivalisierenden Großstädten möglichst entdeckungsreich gestalten möchte und wessen Kinder dem Pioniergeist der vergangenen Zeiten auf der Spur sind, dem seien entlang des South Gippsland Highway Richtung Süd-Osten Wonthaggi und Korumburra empfohlen. Hier werden die Kohlebergwerke früherer Siedlungsgeschichte wieder lebendig. Beide Orte sind empfehlenswert, ersterer bietet geführte Touren, in denen man mit echtem Gerät einfährt, täglich zwischen 10 Uhr und 15.30 Uhr an. In Korumburra lebt die Vergangenheit in einem so genannten “lebenden Museum” während einer Pütt-Tour mit simulierten Sprengungen im Coal Creek Heritage Village wieder auf. Soviel für den technik- und geschichtsbegeisterten Nachwuchs, was aber empfiehlt sich für botanische Nachtschwärmer? Wilsons Promontory !
Wombat im Wilsons Promontory
Wilsons bietet alles, vom unglücklichen Geist einer gemordeten Frau, die ihren Kopf unter dem Arm tragen soll, bis hin zu den knuddeligen Wombats, die nachts auf dem Campingplatz in Tidal River herumstreifen und eine Nachtwanderung mit Taschenlampe geradezu herausfordern. Dabei sollte man sich unbedingt an das Fütterungsverbot halten, einerseits, damit das ökologische Gleichgewicht nicht gestört wird und andererseits, weil die ziemlich kurzsichtigen Wombats unangenehm kneifen, wenn sie den Finger nicht vom Keks unterscheiden können!
Unterkünfte vom Zeltplatz bis zur wohnlichen Hütte gibt es ebenfalls in dieser Siedlung, die aber unbedingt, besonders an den Wochenenden, vorher reserviert werden sollten! Um Tierleben und Wanderungen richtig zu genießen, sollte man sich für Wilsons Promontory Park mindestens zwei Tage Zeit nehmen, für eine Stippvisite ist er, gerade auch wegen der nachtaktiven Tiere, einfach zu schade.