Südlich von Melbourne
Wer den Ansturm
asiatischer Touristen nicht fürchtet und dem Drang nach niedlichen
watschelnden Wesen nicht widerstehen kann, den zieht es unwillkürlich
zur abendlichen Penguin Parade nach Phillip Island, etwa
120 Kilometer südlich der Hauptstadt. Die Insel kann man mit
dem Auto direkt erreichen, es werden aber auch Tagestouren von diversen
Veranstaltern angeboten, z. B. empfiehlt sich der Amaroo Park YHA
Cowes mit seinem dreitägigen “Duck truck”-Pauschaltrip
ab Melbourne für ca. AUS $120. Phillip Island hat weit mehr
zu bieten als seine berühmten “befrackten Bewohner”,
die Tierwelt hier ist reichhaltig und das Verweilen mehr als wert.
Koalas und Australische Seebären, Bilderbuchstrände und
kleine exquisite Restaurants im Ort garantieren, dass es keinem
Familienmitglied langweilig wird. Sollten Sie mit dem Auto nach
Phillip Island fahren, dann verpassen Sie nicht die wohlig-ekligste
Attraktion weit und breit: die Giant Worms, gigantische Erdwürmer,
die bis zu drei Meter Länge erreichen. Die Ausstellung liegt
direkt am Bass Highway und ist für AUS $5 zu besuchen. Besonders
die Jungs in Ihrer Gesellschaft werden sie liiiiiieeeben!
Die Mornington Peninsula (bis Sorrento ca. 2 Std. Fahrt) bietet etwas für jeden, das finden auch die Melbournians, die den heißen Sommer gern dort verbringen und die Immobilienpreise dementsprechend nahezu explosionsartig hochgetrieben haben. Schon die Fahrt von Melbourne aus wird zum Erlebnis, denn die Landschaft mit ihren “rolling hills” in sattem Grün lässt vor allem Golferherzen höher schlagen.
Blick über die "rolling
hills"
Die gesamte Küste von Frankston bis Sorrento oder Portsea ist ideal zum Baden, gleich mehrere Labyrinthe laden zur gemeinsamen Irrwanderung ein. Der Aussichtspunkt Arthur’s Seat, den man entweder mit dem Auto oder aber mit der Seilbahn erreichen kann, bietet spektakuläre Blicke über die Halbinsel.
Ausblick von Arthur’s
Seat
Bootstouren entführen Besucher zu den Delfinen oder der Seebärenkolonie, im Mornington National Park nahe Green’s Bush warten bei Dämmerung die Kängurus auf freiem Feld.
Leuchtturmfreunde mit Piratenfantasien werden vom Cape Shank Lighthouse oder dem Point Nepean begeistert sein: Entweder man lässt sich hier vom Wind durchpusten oder aber man setzt den Tag im wahrsten Sinne des Wortes in den Sand, der hier weiß und puderig, muscheldurchsetzt und einladend ist.
... ein Tag in den Sand gesetzt
Sollte eines ihrer Kinder auf der Fahrt Geburtstag haben, dann gönnen Sie sich einen halben Tag mit den scheinbar ewig lächelnden “Bottlenose dolphins” (Großer Tümmler). Ach, wer braucht schon einen Grund für dieses Erlebnis der Extraklasse! Mich jedenfalls hat es mit einem absoluten Glücksgefühl erfüllt, neben diesen eleganten und freundlichen Säugern zu schwimmen, von ihnen umtaucht und neugierig beäugt zu werden und Gast in ihrem Element zu sein. Mein Sechsjähriger bekam schlichtweg den Mund kaum noch zu, obwohl er gehörigen Respekt vor ihrer Größe hatte und sie lieber vom Boot aus beobachtete.
“Bottlenose
dolphins” (Großer Tümmler)
Ab Sorrento bieten gleich mehrere Veranstalter Schwimmerlebnisse mit den Delfinen der Bay an. “Moonraker” hat die größeren Schiffe und einen luxuriöseren Touch, der mehrfache Award-Winner “Polperro” (TIPP!!!) besticht durch eine hervorragende Crew, die über die informative Betreuung hinaus auch noch jeden Delfin an seinen individuellen Merkmalen erkennt. Kinder ab 6 Jahren können sich in Begleitung eines ausgebildeten Crewmitglieds ebenfalls durch das Wasser ziehen lassen, sie zahlen dann den normalen Schwimmerpreis von AUS $90. Wem die Beobachtung der Meeressäuger reicht, der kann oft auch schon auf der Personenfähre zwischen Sorrento und Queenscliff auf seine Kosten kommen. Papier- und Diafilme sollten sie reichlich mitbringen, sie sind in Australien teurer als bei uns.