Butrint




Sehenwürdigkeiten


Die meisten erhalten gebliebenen Bauten stammen aus der griechischen und römischen Zeit. Am besten man folgt dem Rundgang der an der Kasse erhältlichen Karte. Wir halten uns an diesen Vorschlag und wollen im Folgenden nur auf die wichtigsten Bauten hinweisen. 

Venezianischer Turm

Butrint, Venezianischer Turm


Gleich hinter dem Eingang erwartet uns eine venezianischer Turm aus dem 16. Jh., der wohl vor allem der Kontrolle des Kanals diente. Davor die Reste eines Bades. 

Agora und Heiliger Bereich

Butrint
Butrint

Über eine Allee mit mächtigen Eukalyptusbäumen erreichen wir das einst heilige Zentrum der Stadt unterhalb der Akropolis. Optischer Mittelpunkt ist das halbkreisförmige Theater, dessen Ursprünge aus dem 3. Jh. v. Chr. stammen und das unter römischer Herrschaft weiter ausgebaut wurde. Bis zu 20 000 Menschen haben hier wohl Platz gefunden, an einigen Sitzreihen sind noch dekorative Elemente zu entdecken.

Links vom Theater erhob sich der Tempel, der Asklepios gewidmet war, dem griechischen Gott der Heilkunst. Zum heiligen Komplex gehörte auch eine Stoa (Säulenhalle) und ein Schatzhaus. Hier wurden wohl die Geschenke und Weihgaben aufbewahrt, die Heilung suchende Pilger mitbrachten. Gleich neben dem Tempelbereich das so genannte Prytaneion - ursprünglich aus dem 3. Jh. v. Chr. - mit heutigen Begriffen würde man es Rathaus nennen.

Butrint
Das in östlicher Richtung angrenzende römischer Thermalbad stammt aus dem 2. Jh. Wie bei römischen Thermen üblich bestand es aus Caldarium, wo heiße Luft zirkulierte, dem Tepidarium mit etwas weniger heißer Luft und dem Frigidarium, der Raum, der zum Abkühlen diente und wo man sich vermutlich auch mit Massagen verwöhnen lassen konnte. Gut zu erkennen sind noch die Reste der Hypokaustenheizung, sozusagen das Herz der Anlage.
Der nächste Komplex wird allgemein als Gymnasion bezeichnet, umfasst jedoch Gebäude aus unterschiedlichsten Jahrhunderten.
Ein Abstecher an den Kanal führt zu ehemaligen Wohnungen römischer Stadtbewohner, die im 5. Jh. zu einem luxuriösen Stadtpalast umgebaut wurden.
Butrint, Hypokaustenheizung

Baptisterium

Butrint, Baptisterium
Kurz darauf erreichen wir eine Taufkapelle aus dem 6. Jh., wo vermutlich der Bischof - Butrint war seit dem 4. Jh. Bischofssitz - neue Gemeindemitglieder taufte. Das Baptisterium zählt zu den herausragenden Bauten der Spätantike im Mittelmeerraum. Es wurde oberhalb einer römischen Badeanstalt errichtet und nutzte dessen Wasserversorgung. Der achteckige Bau von ca. 14 Meter Durchmesser birgt im Zentrum das Taufbecken, darum herum zwei Ringe mit jeweils acht Granitsäulen, die das heute nicht mehr erhaltene Dach trugen. Die Säulen stammen von verschiedenen anderen Bauten und unterscheiden sich voneinander. Höhepunkt - aber leider zum Schutz vor schädigenden Umwelteinflüssen meist mit Sand bedeckt - ist ein farbenfroher und symbolträchtiger Mosaikboden. Es steckt voller symbolhafter Bildprogramme und Andeutungen, die von den damaligen Zeitgenossen sicherlich gut verstanden wurden. Da finden sich verschränkte Kreise und Efeublätter, Weinreben und Bäume, aber auch einige Dutzend Tierdarstellungen. Darunter Fische und Vögel, Hirsche und Pfauen, alte Symbole für Auferstehung und Unsterblichkeit.
Butrint, Baptisterium

Byzantinische Basilika 

Butrint, Basilika
Vorbei an einem Brunnenhaus aus dem 2. Jh. erreichen wir die große dreischiffige Basilika, die ihren Ursprung im 6. Jh. hat und - mehrmals umgebaut - bis ins 18. Jh. als Hauptkirche Butrints diente. Vermutlich war ihr gesamter Boden früher ebenfalls mit reichen Mosaiken geschmückt, wie im Altarraum übrig gebliebene Reste nahelegen.
Butrint, Basilika
Im weiteren Verlauf unserer Rundtour kommen wir an Resten von Mauern und Toren vorbei, die unterschiedlichen Epochen entstammen und zum Teil aus riesigen Steinblöcken zusammengesetzt sind, die ganz ohne Mörtel aneinander gefügt wurden. Von den einst 6 Toren in der Mauer sind noch drei erhalten geblieben, darunter das Seetor aus dem 4. Jh. und das wohl beeindruckendste, das so genannte Löwentor, das auf einem Relief den Kampf eines Löwen mit einem Stier darstellt. Sein Durchgang ist sehr eng gehalten, was Feinden das Eindringen erschweren sollte. Gleich dahinter führt eine Treppe in eine Grotte, ein antikes Nymphenheiligtum aus dem 2. Jh. mit griechischer Inschrift.
Butrint, Löwentor

Akropolis

Butrint, Akropolis
Oben angekommen, kann man einen herrlichen Rundumblick genießen, von der eigentlichen Akropolis blieben nur wenige Mauerreste erhalten. Das hier oben untergebrachte Archäologische Museum zeigt Funde aus Butrint und lohnt einen Besuch. Von hier oben kann man auch eine dreieckige venezianische Festung aus dem 16. Jh. erkennen, die auf dem anderen Ufer des Kanals errichtet wurde. Sie ist gleich neben dem Eingang zur Ausgrabungsstätte mit einer kleinen Fähre erreichbar, ebenso wie die Überbleibsel des römischen Aquäduktes.
Ein paar Schritte vom Kassenbereich entfernt kann man im Schatten entspannt ein kühles Getränk genießen oder auch etwas essen.  
Butrint, Fähre über den Kanal




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