Aghios Epiktitos Vrysi
Die fünfzehn freigelegten Rundhäuser auf einem steil abfallenden Felsvorsprung über dem Meer verteilen sich über eine Fläche von ca. 600 qm. Welche Ausdehnung die Siedlung ursprünglich hatte, ist nicht mehr rekonstruierbar, da Unterspülung und nachfolgende Abbrüche das Areal kontinuierlich verkleinert haben. Fundstücke, Fundzusammenhänge und mit Hilfe der Radiokarbonmethode gewonnene Daten deuten auf einen Besiedlungszeitraum zwischen 4400 und 3800 v. Chr. hin. Anfänglich hielt man die Schöpfer dieser eigentümlichen Rundhäuser für Zuwanderer vom Festland. Wenn auch die Diskussion über ihre Herkunft noch anhält, überwiegt doch die Auffassung, in den frühen Bewohnern "Einheimische" zu sehen. Daß die Siedlung gegen 3800 v. Chr. verlassen wurde, steht im Einklang mit inselweit auftretenden Veränderungen der Siedlungsstrukturen in diesem Zeitraum.
Blick auf einen Teil der Ausgrabung oberhalb des Strandes
Das eigentlich Verblüffende an den steinzeitlichen Rundhäusern ist ihre unterirdische Anordnung. Wahrscheinlich aus Sicherheitserwägungen trieben ihre Erbauer bis zu sieben Meter tiefe, kreisrunde Gruben in den Fels und statteten die so gewonnenen Einraumwohnungen von durchschnittlich 14 qm Grundfläche mit Feuerstelle und Schlafpodien, Bänken und Sitzen in den Wänden sowie Arbeitsplatz aus. Über das Reetdach gelangte man in das Innere der Wohnungen. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs die Wohnfläche langsam in die Höhe. Innen mit Lehm verputzte Bruchsteinmauern von 3 m Höhe und 60 cm Durchmesser faßten die jetzt oberirdischen Behausungen ein. Zwischen ihnen verliefen mit Kieselsteinen gepflasterte schmale Verbindungswege.Im Archäologischen Museum des Barnabas-Klosters:
Fund aus Catalköy, Agios Epiktitos Vrysi, rote Keramik auf weißem Grund, aus dem späten Neolithikum um 4000 v.Chr.