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Manneken Pis

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Der kleine pissende Mann aus Schokolade
im Brüseler Schkoladenmuseum

Von der Grand Place aus kann man den Weg zum »pinkelnden Knaben« nicht verfehlen. Durch die Rue Buls drängen Besucher zur Brunnenfigur Manneken Pis an der  Rue de l'Etuve/Ecke Rue des Grands Charmes. Zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter werden Erinerungsfotos mit dem bronzenen Knaben geschossen, flackern Blitzlichter auf, um sich mit dem kleinen Kerl ins rechten Licht zu rücken, damit auch ja jeder sieht, daß Manneken Pis in hohem Bogen »pißt«. Dieses Wahrzeichen der Stadt Brüssel schuf der Brüsseler Bildhauer Hieronimus Dusquesnoy d. Ä. im Jahr 1619.

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Immer mal wieder wird der kleine Mann neu eingekleidet

Ob es sich um den kleinen Herzog Gottfried III. von Brabant handelt, der sich während einer folgenreichen Schlacht mit dieser Geste über feindliche Soldaten lustig machte, ist ungewiß. Daß zur Zeit des ersten Kreuzzuges der Sohn des Grafen d'Hove während einer Prozession sich so ungeniert verhalten haben soll, ist gleichfalls nicht verbürgt. Zum jährlichen Todestag von Elvis, the King of Rock'n Roll, schlüpft der kleine Kerl schon mal in das Kostüm des Superstars der 50er Jahre.   Es ist eines von mehreren hundert Kostümen. So hat er noch die Auswahl Prinz Karneval, Dracula, russischer Eishockeystar oder Mitglied der St. Sebastiansgilde der Bogenschützen zu sein. Auf die Idee, den nackten, pinkelnden Knaben einzukleiden, kam übrigens im Jahr 1698 der damalige habsburgische Statthalter der Niederlande, Kurfürst Max-Emanuel von Bayern. Als augenzwinkernder Beitrag zur überfälligen Gleichberechtigung ist in der Impasse de la Fidelité die Statue der im Sitzen urinierende Janneken Pis plaziert worden. Für die einen ist sie die kleine Schwester des drallen Kerlchens, für die anderen seine emanzipierte Frau.

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