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Lange vorbei, noch nicht ganz vergessen. Dafür sorgen die steinernen Zeugen entlang der Küste, jene 15 Forts, die Ausgangspunkt für die Verschiffung der Ware Mensch nach Übersee waren.

Fort Elmina St.George / Mali
Fort St.George in Elmina

Geführte Touren sind heute ein Standbein der langsam anlaufenden Tourismusindustrie. Das Potential für mehr Besucher wäre da: Eben erwähnte Forts (in Elmina, Cape Coast oder Sekondi), tropischer Regenwald (hautnah, etwa im ziemlich neuen Kakum Nation Park), winzige Fischerdörfer und prächtige Küsten mit türkisfarbenem Meer. Einige Luxushotels gibt es schon, aber auch noch genug Abgeschiedenheit. Dort, wo sich die Wellen im blau-grünen Wasser sanft brechen und am weißen Sandstrand ausrollen, liegt das kleine Dorf Busua versteckt hinter Palmen. Keine noch so winzigen Sehenswürdigkeiten, keine Souvenirshops, ja nicht einmal ein Markt lenken hier vom absoluten Entspannen ab.

Elizabeth und ihre Tochter Nana haben so etwas ähnliches aufgezogen, was man hierzulande als Zimmer am Bauernhof bezeichnet. Mit garantiertem Familienanschluß. Trotz ihrer Jugend ist Nana eine richtige „Mammie“, mit einer ehrlichen Herzlichkeit, wie man sie selbst unter den überschwenglichen Ghanesen nur selten findet. Zu ihrer Familie ist sie etwas barscher, ihre Schwestern, ihre Brüder, ja sogar ihren Vater teilt sie ständig zum Arbeiten ein. Und keinem fällt es ein nicht zu spuren, schließlich hat sie mit ihrem Business eine wichtige Einnahmequelle zum sprudeln gebracht. Manche Dorfbewohner Busuas möchten das große Geld lieber schnell machen. „Hier wird viel gestohlen, man muß gut auf seine Sachen aufpassen“, warnt nicht nur Gabi, die Deutsche aus Düsseldorf, die schon vor sieben Jahren Europa den Rücken kehrte und sich hier mit einem Ghanesen ansiedelte. Und hat auch gleich einen Rat parat, falls doch mal was wegkommt: „Vor einigen Jahren wurde meinem Mann ein großer Betrag gestohlen. Der ging zu seinem Onkel, einem mächtigen Voodoopriester – hier an der Küste gibt es das noch. Dann veranstalteten sie eine große Beschwörungszeremonie und ... drei Tage später lag das Geld vor der Haustüre“. Schwarze Magie, gibt es die also doch? „Keine Spur, die Leute glauben einfach daran und haben so viel Angst, die gaben das Geld lieber freiwillig zurück“.

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