Südafrika im Überblick
Nur selten war der Slogan eines Fremdenverkehrsamtes zur Charakterisierung des betreffenden Landes prägnanter gewählt, als der, Südafrika "Eine Welt in einem Land" zu nennen. 3000 Kilometer Küste umschliessen das Land am afrikanischen Kap, dem Cape of Good Hope, und am südlichsten Punkt des Kontinents treffen zwei Ozeane aufeinander, der Indische und der Atlantische.
Bis auf die Küstenstreifen besteht das Land im Wesentlichen aus einem hügeligen Hochplateau, das sich auf 1200 bis 1500 Meter ausdehnt. Dieses "Highveld" genannte Gebiet flacht im Nordwesten zur Kalahari Wüste ab, im Osten zur Limpopo Senke, erhebt sich aber in der geografischen Mitte zum Gebirgsmassiv der Drakensberge.

Die Dolphin Coast im Norden
Beginnen wir im Norden Südafrikas, im Land des Venda-Stammes, mit seinen riesigen Baobab- und Mopanewäldern, die sich bis nach Simbabwe ausdehnen, im Nordwesten in die Kalahari Wüste übergehen und Richtung Süden in das weite Bushveld. Hier befinden wir uns in der "Welt" des ursprünglichen Afrikas, der Welt der Wildtiere. Das bekannteste Beispiel dieser Wildnis ist der , dessen östliche Grenze die nach Mozambique darstellt. Auf dem Weg nach Süden erschliessen sich weitere Tierreservate, auch jene, die von privaten Verwaltern zu exklusiven Luxusenklaven gestaltet wurden, wie Phinda oder Londolozi. Die Finanzmetropole , mit dem verschlafen wirkenden Pretoria in direkter Nachbarschaft, liegt inmitten einer hoch technisierten Bergbauregion. Hier wurde und wird Gold in grossen Mengen abgebaut. Nicht weit von der Millionenstadt entfernt befinden sich die Sterkfontain-Höhlen, die "Wiege der Menschheit". Jenes Gebiet also, wo die Evolution des Homo Sapiens vor Jahrmillionen ihren Ausgang nahm. Aus dem Vogelflug betrachtet, liegen die Drakensberge mit ihren gewaltigen Dreitausendern zum Greifen nah (das Bergkönigreich Lesotho ist darin eingeschlossen), der 3377 Meter hohe Champagne Castle ist der höchste Berg Südafrikas. Wanderern und Bergsteigern ist die Berglandschaft ein Dorado, aber auch Reisende in Sachen Kultur müssen die Granithöhlen und unterirdischen Labyrinthe gesehen haben. Ist hier doch die Historie Südafrikas in Form eines Freilichtmuseums aufgeschlagen, in Gestalt der Bushmen-Paintings, der Felsmalereien der San, Bushmen genannt. Die Zeichnungen dieses ältesten Volkes Afrikas auf Fels sind teilweise mehrere tausend Jahre alt. Entlang der Westküste Südafrikas bricht die Grosse Randstufe steil ins Meer - dieser Teil des Landes stellt mit seinen steilen Cliffs und den ständigen Stürmen vom Meer eine wilde, ungezähmte Natur dar.

Desgleichen
kann der Reisende "auf der anderen Seite", im Osten
erwarten. Dort, wo der Busch mit seinem Vegetations- und Wildtierreichtum
in das grösste intakte Feuchtbiotop Afrikas übergeht,
in die Greater St Lucia Wetland Area.
Seltene Schildkrötenarten sind an den Ufern der Seen, Kanäle
und an mäandernden Flussläufen zu Hause, Krokodile,
Flusspferde, Vögel und eine nahezu unberührte, vielartige
und, bei ihrem Übergang in den Indischen Ozean, vielfarbige
Fisch- und Korallenwelt. Uralte Küstenwälder recken
40, 50 Meter hohe Milk- und Stinkwoodbäume in den Himmel,
im Schatten wilder Feigen wachsen Strelitzien und Orchideen wie
andernorts Gänseblümchen, und die Dünen erheben
sich bis zu 500 Meter hoch. Sie sind in Afrika die einzigen bewachsenen
Dünen dieses Formats und schützen das Hinterland vor
der Feuchtigkeit der See. Hier leben die Zulu,
jenes Volk, das den weißen Siedlern schon vor 300 Jahren
die Eroberung des Landes in kriegerischen Auseinandersetzungen
schwer machte. Die Spuren der Okkupationskriege sind noch heute
in der gesamten Region sichtbar.
Durban,
die grösste Hafenstadt des südlichen Afrika, mit seinen
zahlreichen Vergnügungslokalen, einem kilometerlangen Strand
und dem asiatisch-exotischen Flair (hier ist die indische Community
Südafrikas ansässig) bildet den gesellschaftlichen
Mittelpunkt jener Provinz
.
Lässt man die glizzy-bizzy Stadt hinter sich, zieht sich
das Küstenland in zahllosen Stränden zwischen hohen
Felsabbrüchen hin. Traditionell ist dies die Heimat der Xhosa,
der zweitgrößten, schwarzen Ethnie des Landes. Der
Freizeitwert dieser einsamen Landstriche ist speziell bei Fels-
und Flussanglern, bei Hochsee- und Strandfischern, bei Surfern
und Tauchern bekannt. Doch auch Golfenthusiasten und Wanderer finden
hier Erfüllung: in einigen der weltweit schönst gelegenen
Golf-Courses die Einen, die Anderen auf Hiking Trails, deren
Erwanderung oft Tage dauert.
Zwischen Port
Elizabeth und Plettenberg Bay erstreckt
sich der Tsitsikamma Forest, der
letzte zusammen hängende Urwald Südafrikas. Hier fand
der Schriftsteller Tolkien die Inspiration zu seinem weltberühmten "Herrn
der Ringe". Und dieser Zauber existiert ungebrochen. Man
meint die Hobbits im Unterholz gigantischer Farne und Eriken,
kirchturmhoher Bäume und hängender Moose noch heute
den Krieg um Mittelerde kämpfen zu hören. In den Monaten
zwischen Mai und November ist die hiesige Küste Kulisse
für ein ungewöhnliches Schauspiel. Wenn nämlich
die Wale kommen, in das warme Gewässer
des Benguela Stromes, um hier ihre Jungen zu gebären und
sich zu paaren. Dann gleicht das Meer bis nach Hermanus, entlang
der gesamten Garden Route, einem
einzigen grossen Walkindergarten.

Cape Agulhas, der äusserste Süden Afrikas, liegt neben dieser Attraktion fast unbeachtet. Hundert Kilometer weiter westlich ist erreicht, jene Stadt, die das Kap der Guten Hoffnung als "schönstes Ende der Welt" auszeichnet. Vom majestätischen Tafelbergmassiv in Szene gesetzt, stellt Cape Town den Dreh- und Angelpunkt des touristischen Geschehens Südafrikas dar. Eine Fahrt zum Cape Point, zum Kap, ist ebenso ein Muss wie der Blick vom Table Mountain in die "Welt" des Weinlandes Südafrika, mit seinen berühmten Wine-Routes, deren Wein- und Brandykellereien, zum Anschauen und Probieren; deren Restaurants, von denen eine erkleckliche Anzahl weltweit als Gourmet - Tempel erster Güte bekannt sind. Dort, wo diese Gebiete über die Swartberge, die Outeniqua Mountains und weitere Gebirgszüge in das Land der Karoo (=Land des Durstes) übergehen, beginnt die Halbwüste. Die Kargheit dieser Region, in der ausschliesslich Sukkulenten und niedriges Buschwerk wachsen, fasziniert jeden Besucher, nicht zuletzt seiner wilden Bewohner wegen, der Strausse.
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