Bereits im Jahre 1085 war Alfonso VI. mit der Eroberung Toledos der erste große Sieg über das maurische Spanien gelungen. In den folgenden Jahrhunderten gelang die schrittweise Rückeroberung der gesamten iberischen Halbinsel, der durch den Papst die Weihe eines „Kreuzzuges gegen die Ungläubigen“ verliehen worden war. Eroberungen standen dabei neben tributpflichtigen Unterwerfungen regionaler Herrscher.
Der Glanz islamischer Kultur und die Prachtentfaltung der maurischen Oberschicht war in jener Zeit jedoch keineswegs gebrochen, erkauft zum Teil mit hohen Steuern und größerer Unzufriedenheit der Bevölkerung. In dieser Situation gelang es zweimal fanatischen religiösen Erneuerungsbewegungen aus dem nordafrikanischen Raum, eine kurzfristige Einheit wiederherzustellen. Zunächst war es die Dynastie der Almoraviden, die ab 1088 religiöse Sittenstrenge im „verweichlichten“ Andalusien wieder herstellen wollte. Ihnen folgten die Almohaden, die von Marrakesch aus herrschten und ebenfalls das Ziel der Sittenstrenge auf ihre Fahnen geschrieben hatten. Doch für die eigenständige Kultur Andalusiens, die Verweltlichung und Lockerung von Sitten und Religion, konnten auch sie keine Alternative bieten und auch sie erlagen schließlich dem Charme andalusischen Lebens.
Denkmal des Moses Maimónides (1135 - 1204), einer der wichtigsten Gelehrten des 12. Jahrhunderts, der unter den fanatischen Almohaden das Land verlassen musste.
Das 13. Jh. leitet das endgültige Ende der maurischen Herrschaft ein, 1212 wird das almohadische Heer bei Las Navas de Tolosa vernichtend geschlagen, nach und nach werden fast alle großen andalusischen Städte von christlichen Heeren eingenommen: 1236 Cordoba, 1244 Jaén, 1248 Sevilla, 1262 Cádiz, 1292 die Meerenge von Gibraltar.Einleitung / Die frühe Geschichte / Die römische Provinz Baetica / Al - Andalus / Die Reconquista / Das Erbe der Mauren / Der Aufstieg einer Weltmacht / Der spanische Bürgerkrieg / Die Diktatur Francos / Andalusien heute
Suchen bei schwarzaufweiss
Das könnte Sie auch interessieren