Reiseführer Danzig (Gdansk)
Arthur Schopenhauer
Am 22.Februar 1788 wurde Artur Schopenhauer als Sohn des Großhandelskaufmanns Heinrich Floris Schopenhauer und seiner Ehefrau Johanna Henriette geboren.
Republikanisch war der Vater gesinnt und keineswegs ein Anhänger Preußens. Diese Denkweise war für das Danziger Patriziertum nicht ungewöhnlich, hatte man doch mit der „Großen Freiheit“ unter polnischer Herrschaft immer gute Erfahrungen gemacht.
Auch Arthur Schopenhauer war von diesem Danziger Geist mitgeprägt, obwohl er später nie wieder in Danzig lebte. Die Familie ging, als Danzig nach der Teilung Polens preußisch wurde, nach Hamburg, wo ein ähnlicher freier Wind wehte. Dort baute Vater Schopenhauer ein neues Handelsgeschäft auf.
Auch Sohn Arthur wurde auf eine Kaufmannslaufbahn vorbereitet und begleitete seine Eltern auf vielen Reisen. Zwar politisch für die damalige Zeit freisinnig, war der Vater als Familienoberhaupt ein Tyrann. So konnte sich Artur erst nach dem frühen Tod des Vaters gegen die Kaufmannslaufbahn entscheiden und sich in Gothaer und Weimarer Gymnasien auf ein Studium vorbereiten.
Nach dem Tod des Vaters war die Familie nach Weimar gezogen, wo Arthurs Mutter Johanna Schopenhauer als Schriftstellerin tätig war und ihren literarischen Salon unterhielt. Wegen der Lebensführung von Johanna Schopenhauer kam es immer wieder zum Streit zwischen Mutter und Sohn - bis zum Zerwürfnis 1814.
Im Oktober 1809 begann er in Göttingen sein Medizinstudium und ging 1811 nach Berlin, wo er auch das Studienfach wechselte und fortan bei Fichte und Schleiermacher Philosophie studierte.
Schon 1818 erschien der erste Teil von Schopenhauers philosophischem Hauptwerk „Die Welt als Wille und Vorstellung“. Darin erörtert er die Theorie, dass die Welt eine Vorstellung des Menschen sei und dessen Wille die Grundlage aller Realität. Diesem Willen sei ewiges Streben eigen, ohne je Erfüllung durch das Erreichen des angestrebten Ziel zu finden. So ohne Glück würde das Leben zum Leiden, das wiederum erst mit der Zerstörung des Willens ende. Mitleid würde dann zur Grundlage der Moral. Diese Lehre wurde später „Pessimistische Willensphilosophie“ genannt.
Nach der Rückkehr von einer mehrmonatigen Italienreise nahm Arthur Schopenhauer in Berlin eine Professur für Philosophie an. Bald machte ihn eine positive Kritik Jean Pauls (1825) weithin bekannt.
Als 1835 in Berlin die Cholera ausbrach, siedelte Schopenhauer nach Frankfurt/Main über, wo er bis an sein Lebensende wohnte und als Privatgelehrter wirkte. Im Jahre 1841 erschien sein Werk „Die beiden Grundlehren der Ethik“ mit den beiden Teilen „Über das Fundament der Moral“ und „Über die Freiheit des menschlichen Willens“. 1844 folgte der zweite Teil seines Hauptwerks „Die Welt als Wille und Vorstellung“, des weiteren veröffentlichte er 1851 „Notizen über mein Leben“ sowie das zweibändige „Parerga und Paralipomena“ mit dem Hauptstück „Aphorismen zur Lebensweisheit“.
Arthur Schopenhauer starb am 21. September 1860 an den Folgen einer Lungenentzündung.
Der Philosoph hatte seine Schrullen und Eigenheiten. So besaß er zeitlebens einen Hund, immer ein Pudel, immer gleich aussehend und immer hörte er auf den Namen Butz, obwohl er eigentlich immer Atman hieß, was auf Sanskrit Lebenshauch heißt. Das wiederum bedeutete die Einzelseele als Teil der Weltseele zu sehen. Daraus entwickelte er die Idee, dass jeder Hund gleichzeitig jeden anderen Hund enthalte, was sinngemäß auch für den Menschen gelte.
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