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Tipp Nr. 1
Residenzstadt Donaueschingen

Schon zu Zeiten der Römer soll der römische Feldherr Tiberius im Jahr 15 vor unserer Zeitrechnung die Donauquelle entdeckt haben. Zuvor habe bereits der griechische Geschichtsschreiber Herodot die Donauquelle erwähnt. Auch Plinius der Ältere nimmt auf die Donau in seinem naturwissenschaftlichen Werk „Naturalis historia“ Bezug. Doch die Residenzstadt derer von Fürstenberg ist weit jüngeren Datums. So besuchen wir heute eine Residenzstadt, deren Stadtbild weitgehend durch klassizistische Architektur bestimmt wird. Machen wir uns auf, die Stadt zu erkunden.

Die Fassade des beeindruckenden Marstalls zeigt sich ebenso wie das benachbarte, lang gestreckte Verschuersche Haus in zartem Lachston. Nicht zu übersehen ist beim Marstall die Inschrift über dem Portal, die auf Joseph Wenceslaus Prinz von Fürstenberg verweist. Im Dreiecksgiebel findet sich das bekrönte Wappen derer von Fürstenberg. Zwei Pferdeköpfe links und rechts des großen Portals sind deutlicher Hinweis auf die Funktion als fürstlicher Stallbau. Im Marstall wird jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit die sogenannte Weihnachtswelt veranstaltet, und dann erstrahlen die Räumlichkeiten der einstigen Stallungen im Lichterglanz, auch eine Gelegenheit, Donaueschingen zu besuchen.

Donaueschingen - Fürstenbergbau mit Diana-Brunnen von Bildhauer Wilhelm Sauer
Fürstenbergbau mit Diana-Brunnen
von Bildhauer Wilhelm Sauer

Die teilweise mit Rauputz versehene Fassade der Fürstenbergischen Sammlungen – untergebracht im sogenannten Karlsbau – schmücken einige Reliefmedaillons mit Porträts berühmter Gelehrter und Forscher. Zu sehen sind der Geologe Leopold v. Buch und der Naturforscher und Forschungsreisende Alexander v. Humboldt. Sie verweisen auf die Sammlungsschwerpunkte „Naturkunde“, „Mineralogie“ und „Paläontologie“ der Fürstenbergischen Sammlungen, die auf Karl Egon III. zurückgehen. Dabei stellen diese Abteilungen ein Museum im Museum dar und können eher mit einer Wunderkammer verglichen werden als mit einer modernen naturwissenschaftlichen Präsentation. Unweit des Karlsbaus steht das ehemalige Fürstliche Fürstenbergische Jagdmuseum (1719 erbaut): Ein Jagdhund, Rehböcke sowie eine Wildsau zieren die Fassade ebenso wie reliefierte Jagdszenen, in denen einer Wildsau und einem Hirsch nachgestellt wird. Vom Vorplatz vor dem Karlsbau aus kann man im Übrigen einen Blick auf das neobarock überformte Schloss erhaschen. Auffallend ist der vorspringende Mittelbau des Schlosses, der eine mächtige Kuppel besitzt.

Donaueschingen - barocke Kirche St. Johann
Barocke Kirche St. Johann

Unweit des Schlosses befindet sich die sogenannte Quelle der Donau. Über dem flachen Quelltopf, der im späten 19. Jahrhundert architektonisch gefasst wurde, thront auf einer Anhöhe die doppeltürmige barocke Kirche St. Johann, deren Fassade in ein sattes Sonnenblumengelb getaucht ist.

Dass Donaueschingen eng mit der Familie derer von Fürstenberg verbunden ist, zeigt sich nicht nur im Patronat der Kirche St. Johann, sondern auch in der mitten in der Stadt gelegenen Fürstlich Fürstenbergischen Brauerei, wo feinherbes Premium Pilsner, erfrischendes Zitrusradler und malziges dunkles Hefeweizen gebraut werden.

Donaueschingen - Schlosspark - sandsteinerne Säule mit einem mächtigen Adler obenauf
Sandsteinerne Säule mit einem mächtigen Adler obenauf

Der Schlosspark, durch den die Brigach wie auch zahlreiche künstliche Kanäle fließen, ist eine im Stil des englischen Landschaftsgartens gestaltete heute öffentliche Gartenanlage. Wegkreuzungen des Parks sind mit Kleindenkmälern akzentuiert. Zu sehen sind u. a. eine sandsteinerne Säule mit einem mächtigen Adler obenauf – anlässlich einer fürstlichen Silberhochzeit aufgestellt – und eine moderne Skulptur, die an die „Musikstadt Donaueschingen“ erinnert. Auch abseits dieser Wegachsen finden sich einige Denkmäler, so für den Fürstlichen Fürstenbergischen Kapellmeister und Komponisten Johann Wenzel Kalliwoda, dem über 500 Werke zu verdanken sind. Auch für den Hofrat und Leibarzt Dr. W. Rehmann wurde ein Sockel mit Büste im Schlosspark aufgestellt. Einzelne Baumgruppen und prägnante Einzelbäume sind typisch für die Donaueschinger Gartenanlage, an deren stadtnahem Zugang unweit des Museums Biedermann Jimmo Kangs Skulpturengruppe „Baumporträt“ - „Steinporträt“ zu sehen ist.

Das Museum Biedermann war ursprüngliche eine Stiftung Karl Egon II. zu Fürstenberg, der hier ein „Haus der Musen“ entstehen ließ. Von 1921 bis 1935 wurde dieser Bau als Kurhaus und in den 1930er Jahren als Kino genutzt. Seit einigen Jahren residiert in einer schlichten klassizistisch anmutenden Dreiflügelanlage das Museum Biedermann. Gezeigt werden hier Werke zeitgenössischer Künstler, darunter von Rainer Fetting und Helmut Middendorf.

Information

Stadt Donaueschingen
http://www.donaueschingen.de

Museum Biedermann
http://www.museum-biedermann.de

Fürstliche Fürstenbergische Brauerei
http://www.fuerstenberg.de/de/wir_im_sueden/brauerei/brauereibesichtigung.html



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