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Das Kastro von Leros

Piraten, Johanniter und Türken

Agia Marina, Platanos und Pandeli werden überragt von der eindrucksvollen, großen Anlage der Burg (Kastro genannt), die heute zum Teil für militärische Zwecke genutzt wird, aber zum Teil auch zugänglich ist (täglich 8.30-12.30 Uhr, am Mittwoch, Samstag und Sonntag auch 15.30-19.30 Uhr).

Der kahle Gipfel des Apitiki-Hügels war wohl schon um das 7.Jahrhundert v.Chr. besiedelt, wie ein Grabfund nachwies. Am Ort der antiken Akropolis von Leros soll die Burg im 7.Jahrhundert erbaut worden sein. Die Burg von Leros bot der Bevölkerung Schutz, wenn Piraten oder andere Feinde die Insel attackierten. Insofern findet man auch die meisten alten Häuser, 180 an der Zahl, unterhalb des Burgberges in Platanos.

Kastro (22608 Byte)

Die Festung wurde in der Zeit der Herrschaft des Johanniterordens (seit 1309) und später von den Venezianern (ab 1648) ausgebaut. Bereits im 15.Jahrhundert waren Burg und Ort immer wieder türkischen Attacken ausgesetzt. 1502 wurde die Feste vergebens von den Türken belagert, die mit 18 Schiffen auf Leros gelandet waren. Ebenso scheiterte im Jahr 1508 der Pirat Kemal Reis mit seiner Flotte, die auf Order eines Sultans Leros ansteuerte. 1523 mußte sich Leros dann den Türken ergeben.

Im 2.Weltkrieg nutzten erst die Italiener, danach die Briten und schließlich die Deutschen die Festung als Militärbasis.

Auf dem Burggelände steht die Kirche der Panagia, ehemals ein katholisches Kloster, die wegen der "Ikone der Panagia" (einer Marien-Ikone, die aus dem 8.Jahrhundert stammen soll) viele Besucherinnen und Besucher anzieht. Im Kirchenmuseum sind byzantinische Ikonen, Priestergewänder, sakrale Bücher, Handschriften und andere Kunstschätze zu sehen - Rest des Kirchenschatzes, von dem die Italiener Teile raubten und die Deutschen andere Bestandteile durch ihre Bombardements zerstörten.

Von der Burg genießt man einen phantastischen Überblick über die Insel, zur türkischen Küste und auf die Nachbarinseln Kalymnos, Lipsi sowie Patmos.

Erreichbar ist der Burg-Gipfel von Agia Marina (ca. 500 Stufen), von Platanos (ca. 300 Stufen) oder über die Fahrstraße von Platanos aus.

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