Blaue Moschee (Sultan-Ahmet-Moschee)
Sie zählt zu den Höhepunkten einer jeden Istanbul-Reise, die so genannte Blaue Moschee – ein Name, der übrigens im Türkischen nicht verwendet wird. Der offizielle Name lautet Sultan Ahmet Camii, er verweist auf den Stifter der Moschee, Sultan Ahmet I. (1603 – 1617), der sich damit ein repräsentatives Denkmal setzen wollte.
Der innerhalb von sieben Jahren beendete Bau – kurz vor dem Tod des erst 27 jährigen Sultans – sollte die gegenüber liegende Hagia Sophia an Pracht übertreffen, nicht von ungefähr ist die Blaue Moschee die einzige Moschee der Stadt mit sechs Minaretten. Zumindest von den Ausmaßen her wurde das nicht erreicht. Trotzdem zählt die Blaue Moschee bis heute zu den beeindruckendsten Sakralbauten der Welt. Nach der Säkularisierung der Hagia Sophia ist die Blaue Moschee auch die Hauptmoschee Istanbuls. Noch unter den Sultanen war sie Schauplatz zentraler religiösen Kundgebungen gewesen, von hier aus brachen einst die Pilgerzüge nach Mekka auf.
Errichtet wurde sie unter dem Baumeister Mehmet Aga, einem Schüler des weltberühmten Sinan.
Ein Blick in die Höhe
Ihr Name Blaue Moschee verweist auf eines ihrer Hauptmerkmale im Inneren: Blaue Farbtöne dominieren. Blau-grüner Fliesenschmuck bedeckt den unteren Teil der Wände. Sie entstammen den berühmten Werkstätten von Iznik, dem antiken Nikaia, aus dem 17. Jh. Rosen, Tulpen und Nelken , Weinreben und Zypressen sind hier in stilisierter Form in lebendigen Farben wiedergegeben. Einst soll der Fliesenschmuck aus über 20 Tsd. derartigen Iznik-Kacheln bestanden haben. Früher, als über 200 Buntglasfenster des Außenlicht filterten, muss der Lichteindruck noch imposanter gewesen sein. Auch bei der Ausmalung der Moschee im oberen Teil dominiert die Farbe Blau.
Raffinierter Fliesenschmuck bedeckt die Wände
43 Meter erreicht der Scheitel der Hauptkuppel, die einen Durchmesser von knapp 24 Meter aufweist. Sie wird getragen von vier 5 Meter dicken massiven Pfeilern (s. Foto), die mit kannelierten Marmorplatten verziert sind. Der 51 x 53 Meter große Innenraum erreicht dadurch eine gewisse Massivität in der Raumwirkung, die durch Licht und Farbigkeit ein Stück weit relativiert wird.
Vom gesamten Stiftungskomplex der Moschee, zu dem einst wie üblich eine Schule (Medrese) und eine Herberge (Karawanserei) gehörten, ist noch die Türbe (Mausoleum) zugänglich, in der Sultan Ahmet I. ruht.
Der von Kolonnaden gesäumte Vorhof ist in etwa genauso groß wie die Moschee selbst, der sechseckige Reinigungsbrunnen in seiner Mitte ist heute nur noch Zierde, die für Moslems vorgeschriebenen Waschungen werden außen an seiner Längsseite vorgenommen.