Vor dem Ramesseum als Hintergrundbild zieht die vollendete Statue von Ramses als Sphinx den Blick auf sich. In dieser Sphinx, halb Löwe, halb Mensch, sind die absolute Macht und die religiöse Hingabe von Ramses verkörpert. Löwen als Symbol physischer Kraft sind eng mit dem Königtum verbunden. Hier bietet Ramses dem König der Götter, Amun-Re, in einem Gefäß mit Widderkopf heiliges Wasser an. Diese Sphinx stand im großen Tempel des Amun-Re in Karnak.
Hier bietet Ramses dem König der Götter, Amun-Re, ein Gefäß mit heiligem Wasser an. Diese Sphinx stand im großen Tempel des Amun-Re in Karnak. Hintergrundbild: Ramesseum.
Einen Schrein des Gottes Ptah hält die Statue von Chaemwaset in den Händen. Chaemwaset, Ramses‘ Sohn aus der Ehe mit seiner zweiten Großen Königlichen Gemahlin Isisnofret, war Kronprinz und Hohepriester von Ptah. Wenn er länger als Ramses gelebt hätte, wäre Chaemwaset Pharao geworden. Chaemwaset, der für seine Weisheit und die Restaurierung der Pyramiden und Tempel des Alten Reiches gefeiert wurde, wurde noch lange nach seinem Tod verehrt.
Aus einer früheren Statue neu behauen wurde die Blockstatue des Wesirs Paser mit Emblemen der Götter von Theben. Das Amt des Wesirs, das einst der Großvater von Ramses II., Ramses I., und sein Vater, Seti I., innehatten, entsprach in etwa dem eines Regierungschefs. Wesir Paser beaufsichtigte die Angelegenheiten in Theben im Namen von Ramses, nachdem der Hof nordwärts nach Pi-Ramesse im Nildelta gezogen war. Später ernannte Ramses ihn zum Hohepriester des Amun, der ranghöchsten religiösen Figur nach dem Pharao.
Blockstatue des Wesirs Paser mit Emblemen der Götter von Theben, aus einer früheren Statue neu behauen, Granodiorit, Neues Reich, 19. Dynastie
Kostbarer Schmuck für Männer und Frauen. Über das Leben der altägyptischen Frauen ist nur wenig bekannt. Sowohl Männer als auch Frauen trugen Make-up, benutzten parfümierte Salben und verschönerten ihr Aussehen mit Halsketten, Armbändern, Ringen und Ohrringen. Schmuck bot auch Schutz gegen die chaotischen Kräfte, die die Ordnung bedrohten. Die Ausstellung zeigt einmalige Pracht-Stücke, von denen viele Ägypten zuvor noch nie verlassen hatten.
Darunter findet man den Hüftgürtel der Prinzessin Merit mit doppelten Leopardenköpfen und das falkenköpfige Halsband und Gegengewicht der Prinzessin Neferuptah aus der 12. Dynastie. Hüftgürtel tauchen erstmals im Mittleren Reich auf. Sie wurden um die Hüfte hängend getragen und blieben während des gesamten Neuen Reiches beliebt.
Hüftgürtel der Prinzessin Merit mit doppelten Leopardenköpfen und falkenköpfiges Halsband und Gegengewicht der Prinzessin Neferuptah, Mittleres Reich, 12. Dynastie
Ganz außergewöhnlich ist die goldene Halskette von Psusennes. Wie Ramses II. war auch Psusennes I., Drittes Zwischenreich, 21. Dynastie, sehr langlebig. Er regierte von um 1040 bis um 994 v. Chr. und war möglicherweise 80 Jahre alt, als er starb. Obwohl das Ägypten, über das er herrschte, geteilt und relativ schwach war, war sein Grab voll mit Schätzen – allerdings aus zweiter Hand. Psusennes und seine Familie plünderten Gräber aus dem Neuen Reich für ihre eigenen Bestattungen.
Goldschmuck von Psusennes I., regierte etwa von 1040 bis 994 v. Chr., Dritte Zwischenzeit, 21. Dynastie, Ägyptisches Museum: Kollier, Pektoral-Halskette, Amulett, Armband und Goldschale
Im Tod unsterblich. Die Adeligen gingen mit Gold geschmückt und von Gold umgeben in das Jenseits über. Mehr noch als wegen seiner Schönheit wurde Gold wegen seiner magischen Eigenschaften geschätzt. Die Haut der Götter, das Gold, lief niemals an. Es schützte den Verstorbenen auf seiner Reise durch die Unterwelt bis ins Paradies.
Die Goldene Totenmaske des im Leben und Tod unentbehrlichen General Wendjebauendjed wurde in der Grabanlage von Psusennes beigesetzt, um dem König bis in alle Ewigkeit zu dienen.
Goldene Totenmaske des im Leben und Tod unentbehrlichen General Wendjebauendjed wurde in der Grabanlage von Psusennes beigesetzt, um dem König bis in alle Ewigkeit zu dienen
Zu einem vor Gold strotzenden, leuchtenden Wesen machten die Totenmaske, Amulette, ein Gürtel, Schmuck, Fingerlinge und Zehenfingerlinge die Mumie von Scheschonk II., Dritte Zwischenzeit, 22. Dynastie, der 924 v. Chr. Pharao wurde.
Mumien-Schmuck von Scheschonk II., 22. Dynastie. Die Mumie war mit einer goldenen Totenmaske, Amuletten, einem Gürtel, Schmuck und goldenen Fingerlingen und Zehfingerlingen geschmückt, die ihn zu einem strahlenden, leuchtenden Wesen machten. Viele weitere Amulette – alle mit Bedeutung und magischen Kräften versehen, die Unsterblichkeit verleihen – wurden auf die Mumie und zwischen die Lagen von Bandagen gelegt, die sie umhüllen. Einige gehörten früheren Königen, andere kamen aus fernen Ländern.
Eine außergewöhnlich geehrte Königin. Kein anderer ägyptischer König hat seine Königin so verehrt wie Ramses II. seine Nefertari. Ihre große Halle in Abu Simbel ist mit Gravuren des Königspaares geschmückt, und die Säulen sind mit Gravuren des Gesichts der Göttin Hathor verziert.
Nefertari begleitete Ramses bei staatlichen Anlässen und nahm an Friedensverhandlungen mit den Hethitern teil. Sie starb jedoch schon kurz nach der Einweihung der Tempel von Abu Simbel. Das Paar hatte sieben Kinder, aber keiner von Nefertaris Söhnen überlebte seinen Vater und wurde Pharao. Das Grab der Nefertari ist eines der spektakulärsten Gräber Ägyptens. Die Malereien zeigen Nefertari mit den Göttern der Unterwelt.
Multimdia in der Ausstellung: Grab der Nefertari. Im Innern eines der spektakulärsten Gräber Ägyptens zeigen Malereien Nefertari mit den Göttern der Unterwelt.
Einen Exkurs bilden die Tiermumien. Die meisten ägyptischen Götter waren mit einem bestimmten Tier verbunden oder nahmen Tiergestalt an. Die Menschen verehrten die Götter und erbaten ihre Hilfe durch Rituale und Gebete unter Einbeziehung der entsprechenden Spezies. Die Tiere wurden aufgezogen, um als Opfergaben an die Götter verkauft zu werden; sie wurden geopfert, mumifiziert und in Katakomben in der Nähe von Tempeln begraben.
Die zum ersten Mal ausgestellten Mumien von Katzen, Löwenjungen, Mungos, Krokodilen und Skarabäuskäfern sind neuere Funde aus Sakkara, der Nekropole der altägyptischen Stadt Memphis. Sie war ein Zentrum für derartige Bestattungen. Archäologen spekulieren, dass bei weiteren Ausgrabungen mehr als 15 Millionen Tiermumien (Originaltext!) gefunden werden könnten.
Hölzerner Sarg für ein mumifiziertes Krokodil, Spätzeit, Ptolemäische Zeit
Die Mumie von Ramses dem Großen wurde im Tal der Könige beigesetzt. Doch weniger als 200 Jahre später wurde sein Grab von Räubern geplündert. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es von Überschwemmungen verwüstet und mit Unrat gefüllt. Seine sterblichen Überreste und all die Reichtümer, die mit ihm ins Jenseits geschickt wurden, galten als für immer verloren. Doch um 1870 entdeckte ein junger Ziegenhirte eine geheime Lagerstätte mit 50 königlichen Mumien. Unter ihnen befand sich auch der Sarkophag mit Ramses II..
Sarg Ramses II. Dieser wunderschön geschnitzte Zedernsarg enthielt die sterblichen Überreste von Ramses II. Hieroglyphen auf dem Deckel zeigen seine Kartusche und erzählen die Geschichte seiner Reise von der Grabstätte zum geheimen Lager. Neues Reich, 19. Dynastie
Zweitverwertung in Tanis. Über 150 Jahre nach seinem Tod ließ Psusennes I., der dritte Pharao der 21. Dynastie, Ramses‘ neue Hauptstadt Pi-Ramesse Stein für Stein nach Tanis verlegen. Neben der Monumente bedienten sich die Pharaonen von Tanis auch der Gegenstände aus den Grabstätten im Tal der Könige. So ließ sichPsusennes I. unter dem riesigen Granit-Sarkophagdeckel von Ramses‘ Sohn Merenptah begraben. Damit ersparte er es sich, selbst einen Sarkophag anfertigen zu lassen, und verband sich auf ewig mit der illustren Familie von Ramses dem Großen.
Deckel des Sarkophags von Merenptha, wiederverwendet für Psusennes I., Granit, Neues Reich, 19. Dynastie
Infos:
Odysseum
Corintostraße 1
51103 Köln
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr, Samstag, Sonntag, Ferien, Feier- und Brückentage in NRW 10-20 Uhr.
Letzter Einlass jeweils 60 Minuten vor Schließung.
www.odysseum.de
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