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Reisen durch das Land  

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Der kleine Flughafen von Paro (Foto: Sabine von Loeffelholz)

Wer mit dem Flugzeug anreist, landet nach einem dramatischen Flug über die Ausläufer des Himalaja im wunderschönen und fruchtbaren Paro-Tal auf dem einzigen Flughafen des Landes. Der Ort Paro selbst ist nicht sehr groß, denn die Bevölkerung verteilt sich auf das ganze Tal.

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Die Hauptstraße von Paro

Von hier geht es in die Hauptstadt Thimphu, in der die mächtigsten Institutionen des Landes ihre Residenzen haben: der König, die Regierung und die Mönchsgemeinde. Die Stadt ist lebhaft, hat aber immer noch keine Ampelanlage und bietet die vielfältigsten Einkaufsmöglichkeiten.

Vom Simthokha Dzong bei Thimphu windet sich die Straße über 20 Kilometer durch Kiefernwälder und kleine Dörfer mit typischen Bauernhäusern. Nach 45 Minuten ist der Dochu-Paß auf 3200 Metern Höhe erreicht. Dann fällt die Straße ziemlich steil ab in das Tal von Punakha, das einst wegen seines milden Klimas die Winterhauptstadt des Reiches war. Nur 45 Minuten fährt man weiter Richtung Osten nach Wangdue Phodrang, eine Kleinstadt mit lebhaftem Markt und gut ausgestatteten Läden.

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Das Tal von  Punakha (Foto: Sabine von Loeffelholz)

Mit der Stadt Trongsa ist Zentralbhutan erreicht. Die Heimatstadt der Königsfamilie wird von einem mächtigen dzong beherrscht, der aus dem 17. Jahrhundert stammt. Von hier geht es durch eine Serie von Haarnadelkurven hinauf zum Yutong-Paß in 3500 Metern Höhe und wieder hinunter in die Region Bumthang, die aus vier kleineren Tälern besteht. Hier schlägt das religiöse Herz Bhutans, was an den zahlreichen kleineren Klöstern an den Berghängen zu erkennen ist. Größte Stadt der Region ist Jakar, in der neben Käse auch Honig, Äpfel und Aprikosen aus der Umgebung verkauft werden.

Über den Trumsing-Paß gelangt man durch hoch gelegene Nadelwälder, später durch Felder und Obstgärten nach Ostbhutan. Bei klarem Wetter ist von der Paßhöhe die gesamte östliche Himalajakette zu sehen. Mongar ist das Tor zu Ostbhutan. Dann gelangt man über zahllose Spitzkehren nach Trashigang, einem der wichtigsten Handelszentren des Landes, denn von hier führt eine gute Straße hinunter zur indischen Grenze bei Samdrup Jongkhar. Wer zurück will in den Westen Bhutans, kann dort nach Indien ausreisen und auf schnelleren Straßen Phuentsholing erreichen, wo man zurück nach Bhutan kommt. Weiter im Norden hingegen liegt Yangtse, das sich für ausgedehnte Spaziergänge anbietet.

Vielfältiges Reiseprogramm

Wegen der buddhistischen Grundausrichtung der Menschen und des Staates sowie des geringen Entwicklungstempos blieb die natürliche Umwelt des Landes weitgehend erhalten. Die herrliche Berglandschaft, die weiten Täler, donnernde Wasserfälle sowie exotische Pflanzen und Tiere in den Nationalparks sind neben den buddhistischen Klöstern die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Auch die Reiseveranstalter haben sich darauf eingestellt, die Natur zu präsentieren. So gibt es spezielle Naturreisen im Programm und Aufenthalte bei Festen (oft die einzige Möglichkeit für Ausländer, bestimmte dzong zu betreten) oder beim Sport. In Bhutan ist das Bogenschießen die beliebteste Sportart, und die Turniere sind immer mit ausschweifenden Festen verbunden. Inzwischen steht zudem ein breites Angebot zum Trekking zur Verfügung, bei dem die Bhutanesen jedoch aus den Schädigungen der Natur in den Nachbarländern gelernt haben. Die Touren folgen deshalb altbekannten Routen und werden sämtlich von erfahrenen Bergsteigern begleitet. Das Gepäck wird auf Ponies oder Yaks transportiert, die mit ihrem Führer und dem Koch vorauseilen, um für die Gruppe Zeltlager und Essen zu bereiten. Neuerdings gibt es auch vereinzelte Routen zum Radfahren.

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