Wohnmobile und Unterkünfte:
Die wohl beste
Art des Reisens in einem Land mit solcher Ausdehnung ist das Wohnmobil.
Wenn Sie nur zu dritt sind, achten Sie darauf, dass der Camper vorn
drei Sitzplätze oder eine durchgehende Sitzbank hat. Allein
in den Wohnraum verbannt zu werden, ist wirklich kein Vergnügen!
Kindersitze sind in Australien und Neuseeland bis einschließlich
des 5. Lebensjahres Pflicht, sie kosten oft eine Einmalmiete von
ca. $ 20 extra.
Manche Wohnmobilverleiher bieten Flexraten an, deren Preise je nach
Buchungszeitraum variabel sind. Man kann auf diese Art gute Schnäppchen
machen, wenn man früh bucht, bevor die Nachfrage den Preis
hochtreibt. Es gibt unterschiedliche Versicherungsvarianten, das
Risiko eines Unfalls mit Selbstbeteiligung müssen Sie vorher
abwägen. In Australien existiert nicht für jedes Auto
automatisch eine Haftpflichtversicherung, so dass Sie möglicherweise
selbst dann zur Kasse gebeten werden, wenn ihr Mietwagen von jemand
anderem beschädigt wurde. Kreditkartenzahlung gewährleistet
zumeist eine zusätzliche Versicherung durch den Kartenanbieter,
der Selbstbehalt wird dabei zunächst von ihrem Konto abgebucht
(achten Sie auf Liquidität!) und nach Rückgabe wieder
zurücktransferiert. Dabei können leichte Kursschwankungen
entstehen.
Australische
Autos/Wohnmobile enthalten nicht notwendigerweise einen Erste-Hilfe-Koffer,
auch diesen kann man zusätzlich erwerben. Dies gilt leider
oft auch für die Campingmöbel, mancher Anbieter lässt
sich jeden Außenstuhl einzeln bezahlen – schauen Sie
genau in die Beschreibung der Leistung!
Sie werden merken, dass man im „land down under“ viel
besser auf Langstreckenreisende eingestellt ist als bei uns im engen
Europa. Campingplätze, so genannte „caravan
parks“ vermieten fast immer nicht nur Zeltplätze, sondern
auch feststehende Wohnwagen, Hütten oder „en-suite-cabins“
mit eigenem Badezimmer zu recht preisgünstigen Tarifen ab ca.
$ 35 - $ 70 je nach Ausstattung und Saison. Bettzeug muss mitgebracht
oder zusätzlich gemietet werden.
Für Autofahrer offerieren auch Backpacker, Independent Hostels
und Jugendherbergen mittlerweile Doppel- und Familienzimmer zu akzeptablen
Raten. Bequem am Highway liegen zumeist die Motels, bei denen man
das Auto direkt vor der Tür parkt, was das Auspacken sehr erleichtert.
Hier stehen häufig ein Wasserbereiter und ein Schälchen
mit Teebeuteln oder Nescafé als Willkommensgruß bereit.
Im Gegensatz zu Europa darf man – zumindest in Westaustralien
– ganz offiziell wild campen. Auf vielen Parkplätzen
in den Nationalparks gibt es Münzduschen für $ 1-2, Barbecue-Vorrichtungen
hält nahezu jeder Stadtpark bereit. Hier wird ebenfalls nur
ein $-Stück benötigt, um die Gaszufuhr zu sichern –
voilà, ein preisgünstiges selbstgemachtes Essen schont
die Urlaubskasse ungemein!
Planung:
Beziehen Sie Ihre Kinder in die Planung mit ein, leihen Sie Bücher zum Land aus, betrachten Sie mit den Kleinen die Tierfotos (Buchtipp z.B.: „Wie lebt das kleine Känguru?“) und fragen Sie die Älteren gezielt nach ihren Interessen. So lässt sich mancher Streit im Vorfeld vermeiden und ein für alle gängiger Kompromiss finden, der die Vorlieben jedes Familienmitglieds berücksichtigt.
Sprechen Sie über Essensgewohnheiten (auch dies wird eines meiner Servicethemen sein), Klima und Landschaft. Anhand der folgenden Artikelserie und einer Australienkarte lässt sich zusammenstellen, was man sehen möchte, mit welchen Entfernungen zu rechnen ist und wo die Träume über das Ziel hinausschießen. Solche Vorbereitung vermeidet Frust im Auto, denn die älteren Kinder wissen schon im Voraus, welche Etappen eine längere Anfahrt erfordern und können sich so darauf einstellen. Viele Campingplätze sind mit Spielplätzen und Swimmingpools ausgestattet. Dieses Trostpflaster zum abendlichen Austoben sollten Sie anfragen, wenn Sie Übernachtungen per Internet oder Katalog vorbuchen.
Planen Sie dabei aber nicht zu viel, es sollte immer Zeit für die zufälligen Begegnungen bleiben, für einen Strandtag mehr oder einfach zum Nichtstun und Genießen. Das Reisen mit Kindern folgt einem anderen Rhythmus als das der Singles oder Paare, weniger ist da oft mehr.