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Vorsicht vor der Riesenmuschel!

Auch ich springe. Tauche zu schnell zu tief. Schmerz pfeift in meine Ohren. Ich schlucke, presse Luft in die Nase, mahle mit den Kiefern - endlich das erlösende Knistern, ich kann weiter nach unten. Wilde Wälder wachsen auf, Abhänge fallen ins tiefdunkle Blau, bedeckt von steinernen Rosen, orangen Chrysanthemen und starren Bonsai-Kiefern. Noch ist alles nur Farbe und Form. Erst im Lauf der Tage werden aus starren Lianen Peitschenkorallen, entpuppen sich feinziselierte Fächer als Gorgonien und samtüberzogene graue Noppen als Porenkorallen.

Ägypten Rotes Meer einsamer Taucher
Aus der Perspektive der Fische ...

Blaulila pulsiert in der gewellten Öffnung ihrer Schale das Fleisch einer Riesenmuschel - einer der Art, die Tauchers Hand eisern umschließt, sollte er hineingreifen, worauf er sich hurtig dazu durchringen muss, diese abzuschneiden - man kennt es aus "Perlentaucher der Südsee".

Ägypten Rotes Meer Absprung
... und der Menschen

Türkise Papageienfische knabbern an Korallen, Thunfische und armlange Barrakudas drehen ins offene Meer ab, ein krustiger Drachenkopf klebt am Fels wie ein steinerner Auswuchs - ist es nicht alles genau wie in "Rausch der Tiefe" auf BBC? Von wegen. Das Fernsehen zeigt Bilder. In der Wirklichkeit aber atmest du tief - tiefer, noch tiefer - aus, um weiter nach unten zu sinken. Du bläst Wasser aus deiner Maske, paddelst gegen die leichte Strömung, um nicht abgetrieben zu werden, blickst dich um, wo dein Buddy sich herumtreibt. Beim Fernsehen siehst du zu. Im Meer erlebst du mit.

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