Nicht ohne meinen „Buddy“!
Noch dreimal Unterricht, noch dreimal Tauchen vom Strand heißt es
während der ersten beiden Tage. Ich lerne Zeichensprache, erfahre,
dass ein Taucher immer mit einem Partner, seinem "Buddy" nach
unten geht und nehme überrascht zur Kenntnis, dass Sporttaucher "Nullzeit" tauchen:
Immer nur so tief (höchstens 30 Meter) und so lang, dass sie problemlos
zur Oberfläche zurückkehren können. All die komplizierten
Berechnungen der Dekompression, das Zittern um zuviel Stickstoffbläschen
im Blut, all das, was man aus "Monster aus der Tiefe" kennt -
es bleibt Berufstauchern vorbehalten.
Schon bald fühle ich mich sicherer im Wasser. Immer besser gelingt
es mir, eine bestimmte Höhe zu halten. Allein durch tiefes Einatmen
leicht zu steigen und knapp über einen Korallenhügel dahinzugleiten
- es ist eine Herausforderung. Mit wachsender Erfahrung nehme ich die
Unterwasserwelt genauer wahr. Aus einem löchrigen Stein steigen
die Köpfe gleich vier kleiner Muränen und formen ein zierliches
Medusenhaupt. Mit dem vorwurfsvollen Gesicht eines traurigen Clowns steht
der Maskenkugelfisch vor den Korallen. Gelbsattelbarben wühlen mit
ihren Barteln im Grund - alles gerade mal 30 Meter von den Liegestühlen
am Ufer entfernt.
Endlich: Tauchen vom Boot aus
Dann geht es endlich richtig auf und ins Wasser. 13 Taucherinnen und Taucher kommen auf der "Alia 2" mit hinaus. Eine knappe Stunde dauert die Fahrt zum Middle Reef, einem von 25 Riffen, an denen Orca taucht. Lutz erklärt anhand einer Skizze die Unterwasserlandschaft: "Hier im Süden habt Ihr einen wunderbaren Korallengarten. Das Riff ist wie ein Schweizer Käse, in den Löchern findet ihr Rotfeuerfische und manchmal einen Oktopus. Und wenn Ihr auf den verrückten Drückerfisch stoßt - haltet ihm die Flosse hin, damit er euch nicht ins Gesicht springt."
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