Steil, steiler, am steilsten – Madeira

Ein Eldorado für Mountainbiker und E-Biker

Text und Fotos: Judith Weibrecht

Für alle, die von hohen Bergen und steilen Trails angetan sind, hat Madeira jede Menge zu bieten: Überbordende Natur, Straßen, Wege und Pfade jeden Schwierigkeitsgrades.

Madeira - Strand

Die Insel im Atlantik ist gerade dabei, sich als neue Destination für Mountainbiker, die steile Anstiege und schwierige Abfahrten lieben, zu positionieren. Auf Madeira ist dies aufgrund der milden Temperaturen das ganze Jahr über möglich. Entlang einsamer Levadawege und auf Gebirgspfaden lässt es sich herrlich biken. Levadas sind künstlich angelegte, kleine Wasserkanäle, die sich rings um den schwimmenden Garten im Atlantik ziehen, durch üppige ursprüngliche Lorbeer- und duftende Pinien- und Eukalyptuswälder, vorbei an mannshohen Farnen und Strelitzien, Wacholder, Callas und Protheas radelt man durch ausladende Natur. 2.300 Kilometer Levadas soll es geben.

Steil, steiler, am steilsten, Madeira

Steil, steiler, am steilsten, Madeira

Auch Downhill-Passagen die Serpentinen auf alten Sträßchen hinab oder Freeride-Strecken, die einiges an technischem Können erfordern, werden angeboten und sind beliebt. Kein Wunder bei den unzähligen schmalen Pfaden und Singletrails, die sich bis ins Hochgebirge auf fast zweitausend Meter Höhe ziehen. Der Pico do Arieiro, dritthöchster Gipfel des Eilands, misst 1.818 Meter und ist Teil des rötlich schimmernden zentralen Bergmassivs im Inneren der Insel. Höchster Berg ist der Pico Ruivo mit 1.862 m. Oftmals befindet man sich hier über den aufsteigenden Wolken. Tief unten kann man durch Gucklöcher in den Wolkenbergen den tiefblauen sonnenbeschienenen Atlantik flimmern sehen.

Für Bergliebhaber ist alles möglich: Passendes Terrain mit Touren von nur 100 Höhenmetern bis zu Tausenden von Höhenmetern. Auf kleinstem Raum, Madeira misst von Ost nach West nur 57 und von Nord nach Süd nur 22 Kilometer, summieren sich hier viele Anstiege und Abfahrten zusammen. Saftige 15 % Steigung sollte man immer einkalkulieren, auch die anspruchsvolle 18-%-Marke kann jederzeit geknackt werden. Touren von nur 50 km Länge und dabei sage und schreibe gut 1700 Höhenmetern sind stets drin. Ein ständiges bergauf und bergab ist garantiert.

Madeira - Ein Mountainbiker auf einer Levada

Ein Mountainbiker auf einer Levada

Forst- und Erdstraßen, geschotterte Wege, breite Levadawege und alte gepflasterte Landstraßen sind für die, die es nicht so schmal und steil mögen, gut. Denn auch wenn man es auf den ersten Blick nicht glauben mag: Man kann genauso stundenlange Radtouren unternehmen, ohne große Höhenunterschiede überwinden zu müssen. Die Strecke auf der Levada da Serra do Faial ins Korbflechterdorf Camacha z. B. ist auch für Einsteiger gut.

Madeira - Wer Herausforderungen sucht, biket vielleicht bis aufs Cabo Girão

Wer Herausforderungen sucht, biket vielleicht bis aufs Cabo Girão

Enge Trails und Schäferwege, Küstenpfade und beeindruckende Ausblicke von Kaps wie dem 631 Meter hohen beeindruckenden Cabo Girão, einer der höchsten Steilküsten der Welt, oder von der schottisch anmutenden Hochebene und Moorlandschaft Paúl da Serra aus auf die gerade abfallende Nordküste sind der Lohn der Mühen. Immer wieder bieten sich im Süden auch Blicke hinunter auf die quirlige Hauptstadt Funchal mit ihren 130.000 Einwohnern und die vor ihr liegende Bucht. Der Fenchelgeruch gab der Stadt einst ihren Namen.

Madeira - Der Mercado dos Lavradores in Funchal ist perfekt zum Verpflegung aufstocken für anstrengende Touren

Der Mercado dos Lavradores in Funchal ist perfekt zum Verpflegung aufstocken für anstrengende Touren

Ein Besuch der Markthalle, Mercado dos Lavradores, ist ein Muss. Nirgendwo sonst kann man auf so angenehme Art Verpflegung aufstocken, hie und da ein Schwätzchen halten und sich an tropischen Früchten wie Maracuja und Mango, Zwergbanane, Guave und Papaya laben. Galão (Michkaffee), Wasser und Poncha, ein Mixgetränk aus Orangen- und Zitronensaft, Honig und Aguardiente, das besonders gerne in den Bergen getrunken wird und gut gegen Erkältung helfen soll, helfen Radfahrern in jeder noch so kleinen Bar wieder auf die Beine.

Madeira - Hier wird Poncha serviert

Hier wird Poncha serviert

Madeira per E-Bike

Steil und bergig per Pedalkraft ist nicht jedermanns Sache. So liegt es nahe, die Insel mit einem E-Bike zu erkunden. Das dachten sich auch die beiden Kölner Natascha und Marco Mück, die in Funchal einen E-Bike-Verleih eröffneten, den ersten auf Madeira. Neben Hilfestellung und Routentipps für Ausflüge in die Bananenplantagen, hinauf nach Monte oder ins Fischerdorf Câmara de Lobos bekommt man dort auch das nötige Equipment wie Helme, Fahrradtaschen und Regenjacken. Die Flotte besteht aus Flyer-Bikes des Modells T8. Aufladen kann man die Akkus unterwegs in bestimmten Restaurants. Der Laden von Moskito Drive befindet sich im Hotelviertel in der Estrada Monumental 316, Hotel Alto Lido Bloco 3 loya 4, 9004-529 Funchal www.moskito-drive.com

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

Reiseveranstalter Portugal bei schwarzaufweiss

 

Kurzportrait Portugal

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Portugal - Algarve - Rota Vicentina

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