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Auf der Jagd nach Piranhas

Neben den Warao-Indianern, die versprengte Siedlungen im Delta haben, und die im Volksmund „Kanu-Indianer“ genannt werden, leben im fischreichen Delta vor allem Kreolen. Sie angeln Katzenfische und Lau Laus, die sie an die Städter verkaufen. Darüber hinaus jagen sie rote Piranhas, die als Suppe zubereitet werden. Sogar Geckos stehen bei vielen Einheimischen auf dem Speiseplan. „Sie schmecken ähnlich wie Hühnchen und wir essen sie meistens mit Reis“, berichtet Héctor Morillo, der regelmäßig Besucher mit dem Motorboot von Piacoa aus ins Delta bringt.

Indianer am Orinoco
Warao-Indianer am Orinoco

Zuerst gleitet das Boot den Rio Grande entlang. Er ist einer der drei großen, schiffbaren Kanäle innerhalb der Wasserwildnis. Auch wenn das grün bewachsene Ufer noch den Schein erweckt, als wäre es Festland – längst sind es Inseln innerhalb des von unzähligen Verbindungskanälen durchzogenen Deltas. Als Héctor mit dem Boot nach rechts abbiegt, wird das erst so richtig deutlich: Der etwa acht Meter breite Wasserstreifen ist nahezu über seine gesamte Breite von den Blättern der Wasserpflanzen bedeckt. Reiher fliegen durch die Luft, auf einem Baum am Ufer thront majestätisch ein Braunkopfadler. Águila Pescadora, nennen ihn die Einheimischen: Fischadler.

Venezuela - Angeltour auf dem Orinoco

Venezuela - Piranha

Selbst wer nur einen Tag ins Delta fährt, nimmt eine Fülle von Eindrücken mit – vom Piranha-Fischen mit der Holzangel, von Besuchen auf mit mannshohem Gras und Baumfarnen bewachsenen Inseln – aber auch von den endlosen Sandstränden am Flussufer. Wer entdeckungslustig ist und genug Sitzfleisch hat, kann sich mehrere Tage lange mit dem Boot durch das Delta bewegen, in rustikalen Camps übernachten und die Pfahlbauten-Dörfer der Warao-Indianer besuchen.

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