Uganda im Überblick

„Uganda is a fairy-tale . . . there is a wonderful new world . . . truly the pearl of Africa“ . . . ein Märchen sei Uganda, eine wundervolle neue Welt, wahrlich die Perle Afrikas – der so schwärmte war Winston Churchill, damals 33jähriger Parlamentsabgeordneter und frisch gekürter Staatssekretär für die Kolonien. 1907 war er im britischen Protektorat Uganda unterwegs mit der legendären Uganda-Bahn und an Bord eines Victoria-See-Dampfers, mit der Kutsche nach Kampala und im Kanu auf dem Weißen Nil, zu Fuß und selbst auf dem Fahrrad. Sein geflügeltes Wort von der „Perle Afrikas“ hat die Zeiten überdauert. Es gehört zum Zitatenschatz unzähliger Reisebroschüren und prangt auf den Plakaten der Reiseveranstalter.

Kind in Uganda

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Es gab wirre Zeiten bald nach Erringung der Unabhängigkeit, als „die Perle Afrikas“ nur noch ein Schatten ihrer selbst war. Das ist überwunden und Uganda ist heute wieder das Land packender Kontraste, wo man binnen weniger Stunden aus der Nachbarschaft nebelverhangener Vulkane und vergletscherter Fünftausender in das flirrende Licht der aufgeheizten Savanne mit ihren umherschweifenden Tierherden eintauchen kann. Wo das satte Grün zurechtgestutzter Teeplantagen in undurchdringlichen Regenwald übergeht und die ausgedörrte Halbwüste mit steilen Inselbergen überrascht, die unvermittelt aus der Ebene emporwachsen. Wo die winzigen, bunten Nektarvögel im Morgenlicht glitzern und Elefanten wie riesige graue Schatten hinter einer Baumgruppe verschwinden, die sanften Berggorillas behutsam Blätter von den Zweigen zupfen und quicklebendige Schimpansenhorden kreischend durch die Wipfel toben.

Entebbe auf einer Halbinsel im Victoria-See beherbergt den internationalen Flughafen des Landes. Viele Besucher betreten hier zum ersten Mal ugandischen Boden und die meisten von ihnen zieht es für eine Stippvisite in die Metropole Kampala, ehe sie zu Exkursionen in die Nationalparks aufbrechen. Ugandas dynamische Hauptstadt gilt unter erfahrenen Reisenden als recht angenehmer Ort ohne die vielen Unannehmlichkeiten anderer afrikanischer Großstädte, wenn man einmal von dem irrsinnigen Verkehrsgetümmel im Zentrum oder bestimmten Ladenstraßen, wo es kaum ein Durchkommen gibt, absieht. Lohnend ist auf jeden Fall ein Abstecher auf den Kasubi-Hügel zu den Kasubi Royal Tombs, die 2001 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurden. Vier Herrscher des Königreichs Buganda wurden hier in einem früheren Palast beigesetzt. Er ist kreisrund und wird von einer Kuppel gekrönt, eine beispielhafte architektonische Leistung, die ausschließlich organische Werkstoffe wie Holz, Stroh, Schilf und Flechtwerk mit Lehm verwendete. Auch ist die Begräbnisstätte von großer ideeller Bedeutung, steht sie doch für immaterielle Werte wie Glaube, Kontinuität, Spiritualität. Fesselnd auch das Uganda Museum in der Kira Road etwas außerhalb des Zentrums. Das schon 1908 gegründete Museum kümmert sich um die Bewahrung des Kultur- und Naturerbes des Landes und gewährt umfassende Einblicke in die Lebensumstände der Völker Ugandas. Mehr über Buganda, das geheimnisvolle Reich der Kabaka (Könige), erfährt man bei einem Besuch des Regierungssitzes und königlichen Parlaments Buganda Royal Building. Und die verschiedenen Glaubensgemeinschaften des Landes haben in der Hauptstadt ihre prächtigsten Kultstätten errichtet, so den Hindu-Tempel und den Baha`i-Tempel und die riesige, den Ugandern von Muammar al Gaddafi geschenkte National Mosque, die fast 20.000 Gläubigen Platz bietet. Zum Schluss des kurzen Stadtrundgangs noch ein mutiger Vorstoß auf den Owino-Market, einen der größten Open-Air-Märkte Ostafrikas, mit einer unvorstellbaren Warenfülle und einem ebenso gewaltigen Zustrom an Händlern und Kunden, wo sich selbst an einem ganz normalen Wochentag an die 300.000 Kaufwillige und Neugierige durch die Reihen schieben.

Sehenswertes in der Umgebung von Kampala

Eine Heimstatt für verwaiste oder verletzte Schimpansen kümmert sich auf einer kleinen Insel im Victoria-See, rund 20 km vor Entebbe, um ein halbes Hundert Primaten, geleitet von einheimischen NGOs und unterstützt von internationalen Organisationen. Das Ngamba Island Chimpanzee Sanctuary auf der größtenteils mit Regenwald bedeckten Insel wirbt um Besucher, auf die ein gut ausgestattetes Besucherzentrum wartet und fachkundige Führer die Gäste zu den Tieren begleiten und dabei viel Wissenswertes zu berichten wissen. Wer will, kann länger auf der Insel bleiben und bei der Betreuung der Tiere mithelfen.

„Birdwatching“ ist angesagt bei einem Abstecher zum Mabamba Swamp. Das kleine Feuchtgebiet ist nach Schätzungen die Heimat von 190.000 Vögeln, darunter der stark gefährdete Schuhschnabel mit einem in der Vogelwelt einmaligen riesigen Schnabel, der Gelbbauch-Rohrsänger, die Froschweihe, die schwarzköpfige Weißflügel-Seeschwalbe und viele andere Arten. Man bewegt sich mit Hilfe von Kanus durch das Sumpfgebiet, geführt von kundigen Einheimischen.

Schuhschnabel in Uganda

Schuhschnabel
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Mpanga Forest Reserve, 37 km westlich von Kampala, ist mehr ein Erholungsgebiet für die Großstädter, aber auch für Zugereiste interessant, denn außer 500 Baum- und Straucharten, leben hier auch 200 Vogelarten und viele Schmetterlinge. Das Gelände ist durch Wanderwege erschlossen und das örtliche Eco-tourism centre bietet Übernachtungsmöglichkeiten an.

In den gebirgigen Osten und nach Norden

Zwei Stunden braucht das Taxi für die 80 km Teerstraße nach Jinja auf einem Plateau über dem Nil, der nahebei den Victoria-See verlässt und als Victoria-Nil landeinwärts fließt. Und noch mindestens genau so lange dauert die Weiterfahrt nach Mbale, dem „Tor“ zum Mount Elgon Nationalpark. Namensgeber ist der erloschene Vulkan Mount Elgon, den einige Besonderheiten auszeichnen. So besitzt er mit 4.000 km² die größte Basis eines Vulkans weltweit mit einem Durchmesser von 80 km und er ist der älteste und größte alleinstehende Vulkanberg Ostafrikas. Er soll sogar vor Zeiten als Afrikas höchster Berg den Kilimanjaro überragt haben, ehe ihn jahrtausendelange Erosionsprozesse auf die heutigen 4.321 m reduzierten. Bis in diese imponierende Höhe reicht der Nationalpark mit einer Gesamtfläche von 1.279 km², von denen 169 km² auf dem Territorium Kenias liegen. Je nach Höhenlage wird man Elefanten zu Gesicht bekommen, wahrscheinlich auch Kaffernbüffel und Antilopen, Affen und eine artenreiche Vogelwelt. Phantastische Wanderungen werden angeboten, ganztags oder halbtags, geführt von Ortskundigen. Man lernt den Regenwald, Sümpfe und Hochmoore kennen, gelangt zu Höhlen und Wasserfällen, überquert Grasland und Heideflächen. Und als große Herausforderung kann in einer mehrtägigen Tour der Gipfel des erloschenen Vulkans bestiegen werden und von dort oben lässt es sich in die riesige Caldera hinunter klettern. Nachts wird in „basic huts“ kampiert. Einfache Unterkünfte (basic cottages) gibt es auch in dem kleinen Ort Kapkwai am westlichen Rand des Nationalparks und etwas weiter, in Mbale, stehen sogar ordentliche Hotels zur Verfügung.

Von Mbale geht es mit dem Taxi weiter bis in die Nähe von Kumi, wo sich abseits der Straße die Nyero Rock Paintings in einer felsigen Gegend verbergen. Unter überhängendem Gestein haben Jäger-Sammler pygmäischen Ursprungs in der Zeit um etwa 1300 v. Chr. eine Vielzahl von geometrischen Zeichnungen in verschiedenen Rottönen an den Felswänden hinterlassen – für die Nachfahren jener Künstler, die Batwa oder Twa in Uganda, Burundi, Ruanda, eine Bereicherung ihrer kulturellen Identität.

Ruhender Löwe in Uganda

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Der nächste Ort ist Soroti, eine kleine Stadt mit einer Flugpiste, wo schon der Charterflieger für uns bereit steht. Er soll uns in den 350 km entfernten Kidepo Valley National Park bringen zum Airstrip Apoka, direkt neben der Apoka Safari Lodge (die als „upmarket“ = anspruchsvoll beschrieben wird). Dort werden wir uns für einige Tage einquartieren. Endlose Ebenen ziehen unter uns vorüber. Sie sind übersät mit erloschenen Vulkanen und Inselbergen und je weiter wir nach Norden vordringen, um so trockener wird die Landschaft. Irgendwo dort unten fanden Paläontologen 2011 in der Nähe eines „schlafenden“ Vulkans die gut erhaltenen fossilen Knochen eines vorzeitlichen Primaten, den sie Ugandapithecus major tauften. Der 20 Millionen Jahre alte Pflanzenfresser war ungefähr zehn Jahre alt, als er starb. Er hatte die Größe eines Schimpansen, doch sein Gehirn war kleiner. Das besondere an der Apoka Safari Lodge ist, dass ihr jegliche Abgrenzung zur Wildnis fehlt. Tiere können ungehindert auf das Lodge-Gelände gelangen. Es ist normal, wenn mal eben ein Elefant vorbeischaut oder ein Löwe von den Düften der abendlichen Grillrunde angelockt wird. „Watchmen“ halten das Geschehen im Auge. Es ist Wildnis ringsum, weite Grasebenen erstrecken sich in alle Himmelsrichtungen, eingerahmt von Gebirgsketten am fernen Horizont. Afrikas größte Kaffernbüffelherde ist hier zuhause, viele Antilopenarten, Hyänen, Schakale, Löwen, Giraffen, Zebras, Elefanten und selbst Geparde, die Termiten fressenden Erdwölfe und Löffelfüchse und nicht weniger als 465 Vogelarten.

Am Lake Albert

Von Ugandas ursprünglichstem und am wenigsten besuchten Nationalpark bringt uns der kleine Charterflieger weit in den Westen. Er landet auf dem Pakuba Airstrip innerhalb des Murchison Falls National Park, der vom Victoria-Nil durchflossen wird und an den Lake Albert grenzt. Es ist das älteste Schutzgebiet des Landes und mit über 5.000 km² auch das größte. Allein die nackten Zahlen – 87 Säugetierarten, über 650 Vogelarten und mindestens 14 Reptilienarten – lassen schon erahnen, was die Besucher erwartet.

Überraschend auch die Vielzahl an Landschaftsformen. So wechselt Papyrus-Sumpf mit offenen Wasserflächen, Savanne mit tropischem Regenwald und spektakulär stürzt der Nil durch eine nur 6m breite Felspforte 40 m hinunter in den Grabenbruch. Und just bei diesem Anblick erinnern sich nicht wenige Besucher an die aufspritzende Gischt und das Donnern der Wassermassen, damals in den Kinos, als „The African Queen“ lief und Humphrey Bogart und Katherine Hepburn die Szene bestaunten. Dort, wo das Wasser wieder ruhig dahinfließt, lagern und prusten unzählige Flusspferde, eine der größten Hippo-Populationen Afrikas, wie es heißt, und auch Krokodile gibt es in großer Zahl. Bootsfahrten auf dem Nil sind besonders unter „birdern“ wegen der teils seltenen Wasservögel beliebt und wer die Tiere der Savanne vor die Linse bekommen möchte, kann sich Exkursionen anschließen. Im Park gibt es gute Hotels und für naturnahes Kampieren auch ein Zeltcamp.

Durch den 5.347 km² großen Lake Albert verläuft die Grenze zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo. Der 170 km lange See ist der nördlichste einer Seenkette (Albert-See, Edward-See, Kiwu-See, Tanganjika-See) im westlichen Zweig des Ostafrikanischen Grabenbruchs, dem Albertine Rift Valley. Hier ist mit rund 620 m die tiefste Stelle in Uganda und keine 120 km südwestlich des Lake Albert ragt als Ugandas höchste Erhebung der 5.109 m erreichende, schneebedeckte und meist von Wolken verhüllte Mount Stanley aus dem Rift Valley in den Himmel. Von den Ufern des fischreichen Sees machen wir einen kurzen Abstecher landeinwärts über Masindi zum Ziwa Rhino Sanctuary. Die 2005 eingerichtete Schutzzone von etwa 70 km² wird von dem privaten non-profit Uganda Rhino Fund verwaltet. Zum Ziel hat man sich die Wiedereinführung der Nashörner gesetzt, nachdem durch Kriegshandlungen, Wilderei und Missmanagement die Bestände in Uganda ausgelöscht worden waren. Es geht gut voran mit der Aufzucht. In naher Zukunft wird man die Auswilderung in Angriff nehmen können. Ranger betreuen die z. Zt. 15 Muttertiere und Kälber und begleiten Gäste beim „rhino trekking“ und „bird watching“. Es gibt ein Restaurant und Unterkünfte meist einfacher Kategorie.

Ruhender Löwe in Uganda

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Am südlichen Ende des Lake Albert breiten sich Sümpfe aus und hier bekommt man ihn zu Gesicht, den eigenartigen Schuhschnabel, den jeder Afrika besuchende „birder“ auf seiner Liste ganz oben verzeichnet hat. Die Gegend gehört zum Toro-Semliki Wildlife Reserve, das unter den Kriegen der jüngsten Vergangenheit arg gelitten hat, aber auf gutem Wege ist, seinen Tierreichtum zurückzugewinnen.

Etwas weiter südwestlich liegt der Semliki National Park, der trotz seiner relativ geringen Größe von 220 km² eine atemberaubende Vielfalt an Pflanzen und Tieren aufweist. Eine Erklärung dafür liefert der Ausläufer des Ituri-Forstes, der sich vom Kongo-Becken bis in diese Gegend erstreckt. Der Ituri gilt als einer der ältesten und an Lebensformen reichhaltigsten Wälder Afrikas. Mit seinem Ausläufer bringt er Vertreter der zentralafrikanischen Tier- und Pflanzenwelt in das ostafrikanische Uganda wie etwa verschiedene Unterarten der Stummelaffen. Auch die im Park siedelnde Gemeinde der Batwa-Pygmäen entstammt ursprünglich dem Ituri-Forst. In sanften Wellen erstreckt sich der Park in Höhen zwischen 670 und 760 m. Es regnet viel. Große Flächen stehen in der Regenzeit unter Wasser. Typisch für solche Feuchtgebiete ist die Dominanz des Eisenholzbaums. Die im Vergleich zu ihren Verwandten in der Savanne eher kleinwüchsigen Waldelefanten und Waldbüffel haben hier ein Refugium. Flusspferde und Zwergflusspferde bewohnen die Flüsse und Ufer, und im dichten Regenwald sind Mona-Meerkatze und Afrikanisches Hirschferkel, neun Arten von Nashornvögeln, der Leierschwanz-Honiganzeiger und 400 andere Vogelarten sowie 300 Schmetterlingsarten zuhause.

Zu den Berggorillas

Weiter im Süden, im Verlauf des Albertine Rift Valley, liegen nahe beieinander noch einige Schutzgebiete, so der Kibale National Park, der sich „Primate Capital of the World“ nennt und nicht weniger als dreizehn Primatenarten in seinem tropischen Regenwald hegt und pflegt. Der angrenzende Queen Elizabeth National Park ist Ugandas populärste Touristenattraktion. Ein sehr abwechslungsreiches Gelände erwartet die Besucher: Savanne und Akazienwälder, Feuchtgebiete und dichter Regenwald. Dazu ein erstaunlicher Tierreichtum, darunter Hunderte von Hippos, die großen Herden des Uganda-Kob, einer Gattung der Wasserböcke, auf die schon Löwen lauern, um sich nach dem Mahl in die Astgabeln kräftiger Bäume zum Verdauungsschlaf zurückzuziehen, eine Gewohnheit, die sonst nirgendwo beobachtet werden kann. Die „tree-climbing lions“ sind eine der vielen Attraktionen des Parks. Der auf dem Territorium des Queens-Parks liegende fischreiche Lake George, mit 250 km² ein eher kleines Gewässer unter den Großen Seen im Rift Valley, ist durch den Kazinga Channel mit dem deutlich größeren Lake Edward verbunden. Der etwa 40 km lange Wasserweg ist beliebt wegen der organisierten Bootsfahrten, die phantastische Ausblicke auf die Tierwelt an den Ufern ermöglichen. Nordöstlich dieser Wasserwelt steigen die Hänge des himmelhohen Ruwenzori-Gebirges empor. Es wurde 1997 wegen seiner großen ökologischen Bedeutung als Mount Ruwenzori National Park in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen. An seinem Fuß breiten sich Savanne und Farmland aus, etwas höher gedeiht Bergregenwald, auch Teeplantagen sind in dieser Zone anzutreffen, dann folgen Grasflächen und Kraterseen, Bambushaine und Akanthusgewächse und über 4.000 m schließlich eine bizarre afro-alpine Pflanzenwelt mit gigantischen Exemplaren aus der Familie der Lobelien, Riesenheidekraut und Greiskräutern, die Baumhöhe erreichen. Noch in Höhen um 4.000 m kann man dem Riesenwaldschwein begegnen und 1.000 m tiefer kleinen Herden der Ducker, einer winzigen Antilopenart und auch der Leopard wurde schon in solchen Höhen gesichtet. Der Ruwenzori weist ein Länge von 120 km auf. Seine Breite erreicht 65 km. Sechs Bergzüge, dazwischen tiefe Täler, formen das Gebirge, dessen höchste Gipfel ganzjährig schneebedeckt sind, neben dem Kilimanjaro und dem Mount Kenya die einzigen in ganz Afrika.

Berggorilla in Uganda

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Ein anstrengender Abstecher zu den Berggorillas im äußersten Südwesten Ugandas wird für viele Besucher zum unbestrittenen Höhepunkt ihrer Reise. Für die stark gefährdeten sanften Riesen sind zwei Schutzzonen eingerichtet worden, von denen eine, der Bwindi Impenetrable National Park, 1994 auf die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes gesetzt wurde. 340 Berggorillas von den vielleicht 800 auf der Welt noch lebenden, haben hier auf 320 km² im dichten Grün des Tieflandregenwalds und der sich anschließenden afro-montanen Pflanzenfeld eine sichere Heimstatt gefunden. Rund 200 Baumarten und allein 100 Farnarten gedeihen hier, Moose und Flechten kleben und hängen an Bäumen und Büschen, Nebelschwaden steigen aus den Tälern auf, es ist feucht und matschig beim steilen Aufstieg zu den Gorillas, längst geht es ohne Weg und Steg durch dorniges Gebüsch und dann lagern sie unvermittelt vor uns auf einer kleinen Lichtung, knabbern bedächtig an Zweigen, dösen vor sich hin, beachten uns nicht. Sie sind „habituiert“, wie man es nennt, wenn man Primaten an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt hat. Eine Stunde dürfen wir mit diesen faszinierenden Geschöpfen verbringen, uns ihnen aber nicht auf weniger als 7 m nähern und wenn sie selbst die Distanz nicht einhalten, sollen wir ruhig und ganz entspannt der Dinge harren, die sie mit uns vorhaben. Als die Ranger zum Aufbruch mahnten, fiel es den Besuchern doch recht schwer, Abschied von der Familie zu nehmen, die uns so geduldig ertragen hatte.

Das zweite Areal ist der Mgahinga Gorilla National Park an den nördlichen Hängen der „schlafenden“ Virunga-Vulkane, wo außer Berggorillas auch die gefährdeten Goldmeerkatzen Schutz gefunden haben. Sie bewohnen wie die Berggorillas nur ein kleines Gebiet im Umfeld der Vulkane im Dreiländereck Kongo, Ruanda, Uganda.

Traditionelle Boote am Lake Bunyonyi

Traditionelle Boote am Lake Bunyonyi
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Ein letztes, landschaftlich herrlich gelegenes Ziel und nicht allzu weit von der Heimat der Berggorillas entfernt, ist der Lake Bunyonyi („the place of many little birds“), aber wichtiger ist diesmal, dass man hier baden kann, es keine gefährlichen Tiere gibt und auch (selten genug in Afrika!) die Bilharziose nicht auftritt. Obendrein ist das Wasser auch noch 25 Grad warm. 29 Inseln schwimmen wie grüne Tupfer auf dem See, steile Hügel rahmen ihn ein. Es gibt komfortable Lodges und Boote für Ausflüge liegen bereit. Ein ruhiger Ort zum Relaxen. Dann geht es in das nahe Kisoro, wo schon ein kleiner Charterflieger der Eagle Air auf uns wartet, um uns in einer guten Stunde nach Entebbe zu bringen.

Eckart Fiene

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