Reiseführer Andalusien: Úbeda


Die bereits von den Iberern gegründete Stadt hatte unter maurischer Herrschaft eine wichtige strategische Bedeutung. Im Jahr 1234 wurde sie von den Truppen Ferdinands III. endgültig zurückerobert. Als wichtige Handelsstadt erlangte Ubeda vor allem im 16. Und 17. Jh. große Bedeutung, aus dieser Zeit stammen auch die meisten der heute noch erhaltenen Baudenkmäler. Wie die Stadt Baeza ist auch Úbeda daher ein Musterbeispiel für die Architektur der Renaissance in Andalusien.

Úbeda

Unterschiedliche Säulen zieren den Palacio de las Cadenas

Sehenswertes

Plaza de Vázquez de Molina
Der Hauptplatz auf dem Altstadthügel wird von mehreren sehenswerten Renaissancegebäuden umgeben. Die im Jahre 1536 Von Diego de Siloé entworfene und von Andrés de Vandelvira ausgeführte Sacra Capilla del Salvador ist ohne Zweifel eine der schönsten Renaissance-Kirchen Andalusiens. Beeindruckend ihre Westfassade mit außergewöhnlichen, runden Ecktürmen, im Mittelpunkt der reliefgeschmückten Fassade Christus als Erlöser, daneben die hll. Paulus und Andreas. Im Inneren des Gotteshauses mit seinem gotischen Kreuzgewölbe und seinem Rippengewölbe im Altarraum ist das Chorgitter vor der Capilla Mayor aus der Mitte des 16. Jahrhunderts einen Blick wert. Dahinter auf dem Hauptaltar ein vergoldetes Holzretabel, die Verklärung Christi dartellend, ein Werk von Alonso de Berreguete. Die von Vandelvira reich geschmückte Sakristei zählt zu seinen besonders sehenswerten Arbeiten. Das sich an die Kirche anschließende Hospital del Salvador geht ebenfalls auf ein Projekt von Vandelvira zurück und wurde Ende des 16. Jahrhunderts errichtet. Gleich neben der Kirche ist in einem schönen Renaissancepalast ein staatlicher Parador Nacional untergebracht, dessen Innenhof mit Galerie einen Blick wert ist – und wie bei allen Paradores wartet das Hotelrestaurant mit erlesenen Speisen und Weinen auf. Im Palacio de las Cadenas, ebenfalls vom oben erwähnten Vandelvira errichtet, ist heute das Rathaus untergebracht. Auffallend an der Fassade, dass der Baumeister für jedes der drei Stockwerke unterschiedliche Säulenformen wählte: korinthische unten, darüber ionische und schließlich, anstatt der zu erwartenden dorischen, Karyatiden mit elliptischen Ochsenaugen dazwischen. Gegenüber, hinter einem kleinen Park, erhebt sich die Kirche Santa Maria de los Reales Alcázares, ein im Laufe der Jahrhunderte mehrfach veränderter Kirchenbau mit einem schönen gotischen Kreuzgang. Sehenswert im Inneren die kunstvollen Gitter des Meisters Bartolomé aus Jaén. Plaza del Primero de Mayo
An der Nordseite des Platzes erhebt sich die dreischiffige Kirche San Pablo (14. Jh.). Von romanischen über gotische und Renaissancestilelemente ist hier alles vorhanden, Resultat einer mehrhundertjährigen Bauzeit. Im Inneren sollte man einen Blick auf die Grabkapelle für Francisco de Vago werfen, eines der frühen Werke Vandelviras, und die Kapelle Las Mercedes, ein gutes Beispiel für den isabellinischen Stil. Das Alte Rathaus (Ayuntamiento viejo) schräg gegenüber wurde Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet.

Úbeda

Detail der Kirche San Pablo

Hospital Santiago
Der schlichte Renaissancebau in der calle del Obispo Cobos zählt zu den Spätwerken von Andrés de Vandelvira und diente lange Zeit als Krankenhaus. Heute ist hier das Fremdenverkehrsbüro der Stadt untergebracht.

Weiter sehenswerte Bauten finden Sie in den Straßen und Gassen rings um die oben erwähnte Plätze


Suchen bei schwarzaufweiss



Das könnte Sie auch interessieren