Reiseführer Andalusien: Itálica


Italica

Blick auf das Amphitheater

Im Jahre 206 v. Chr., nach dem Sieg über die Karthager, wurde die Stadt unter Scipio d.Ä. von Kriegsveteranen gegründet. Als eine der ersten römischen Siedlungen auf iberischem Boden gewann Itálica rasch an Bedeutung. Wohlwollend blickten auch die späteren römischen Kaiser Trajan und Hadrian auf ihre Heimatstadt und verschafften ihr mehrere prächtige Bauten. Unter den Westgoten verfiel der Stadt langsam, in maurischer Zeit wurde sie aufgegeben und später von den Dorfbewohnern der Umgebung als Steinbruch benutzt.

Von den Häusern sind nur noch geringe Grundmauern erhalten geblieben, eindrucksvoll noch heute ist jedoch das große Amphitheater, in dem Gladiatorenkämpfe und Tierhatzen stattfanden. Mit einer Länge von 160 Metern und einer Breite von 137 Metern gehörte das Oval zu den größten der römischen Welt. Auf den heute noch gut erhaltenen Sitzreihen fanden bis zu 25 000 Menschen Platz, weitaus mehr, als die Stadt Einwohner zählte. Die untereste Sitzreiche war für Ehrengäste reserviert; ihre in die Plätze eingeritzen Namen sind noch heute zu erkennen. In der Mitte des Ovals wurde der Unterbau freigelegt, dessen Räume als Magazine oder Ställe dienten.

Italica

Ausschnitt aus einem der Bodenmosaike

Im Stadtbezirk erkennt man die für römische Städte typischen, schachbrettartig angelegten Wohnviertel, durch die Straßen und Fußgängerwege führten. Erhalten blieben auch Teile des ausgeklügelten Abwassersystems. Die meisten Häuser verfügten über einen zentralen Innenhof und reiche Mosaikausstattung. Viele Stücke hat man nach Sevilla ins Museo Arqueológico transferiert, doch auch vor Ort sind einige schöne Mosaiken zu bewundern. So wurde z. B. das Vogelmosaik der Casa de los Pájaros belassen, und in der Casa del Mosaico de Neptun findet man dem Meeresgott umgeben von Fischen und Fabelwesen. Sehenswert auch das Mosaik der Casa del Planetario mit kreisförmig angeordneten Porträts.

Im nahen Dorf Santiponce blieben Reste eines zweiten römischen Theaters erhalten sowie das Kloster San Isidro del Campo aus dem 14. Jh. mit einer sehenswerten Kirche (Hochaltar von Juan Martínez Montanes, 17. Jh.)


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