Entspannt und mystisch schön

Die kroatische Hauptstadt Zagreb

Text und Fotos: Axel Scheibe

Kroatien Zagreb Kaffeehaus

Kroatien ist wieder in. Die Nachwirren des Krieges sind mittlerweile fast gänzlich verschwunden und der malerische Küstenstreifen mit den vielen reizvollen Inseln zieht wieder fast so viele Urlauber an, wie vor dem Krieg. Auch an den Prioritäten der Erholungssuchenden hat sich wenig geändert. Zuallererst sind es das Blaue Meer und die zahlreichen Badeorte rund um die Kvarner Bucht, an den Küsten Istriens und Dalmatiens. Prozentual sind es immer noch wenige, doch die absoluten Zahlen beweisen es: Jährlich werden es mehr Touristen, die Kroatien nicht mehr nur als reines Badeparadies sehen, sondern auch etwas mehr von der Geschichte und der Kultur es kleinen Landes erleben möchten. Was liegt da näher, als eine Stippvisite in der Hauptstadt Zagreb einzuplanen. Es lohnt sich.

Zagreb legt großen Wert darauf, als mitteleuropäische Metropole gesehen zu werden. Mit Recht. Der Blick der Kroaten geht traditionell mehr nach Westen als nach Süden und Osten. Obwohl auch diese Nachbarländer wichtige Handelspartner sind. Der Besucher merkt das auf Schritt und Tritt.

Kroatien Zagreb Straßenszene

Modernes Zagreb

Zagreb selbst kann auf eine über 900jährige Geschichte zurückblicken und tut das mit Stolz und viel Gelassenheit. Wenn sie auch zu einer Millionenstadt gewachsen ist, ihre eigentümliche, fast ein bisschen mystische Schönheit und ihre Entspanntheit hat sie sich erhalten. Parkanlagen und Spazierwege bestimmen ebenso das Stadtbild wie die barocke Atomsphäre der Altstadt und die malerischen Marktplätze mit ihrem bunten Angebot an Obst, Gemüse, Blumen und traditioneller Volkskunst.

Kroatien Zagreb Markt und Kirche

Typisch Zagreb: Der Markt vor dem Kirchturm

Zagreb wie man es heute erlebt, entstand ursprünglich aus dem Zusammenschluss zweier Siedlungen - Kaptol und Gradec. Im Jahre 1094 erfolgte die erste schriftliche Erwähnung von Kaptol. Eine Urkunde aus diesem Jahr bestätigt die Gründung eines Bistums. Somit gilt 1094 als Gründungsjahr Zagrebs, obwohl davon ausgegangen werden kann, dass die Besiedlung der Region viele Jahrhunderte früher begann. Gradec wurde 1242 zur Freien Königsstadt ernannt. Einige Ruinen der ehemaligen Stadtmauern sind bis heute erhalten geblieben. Bereits im 17. und 18. Jahrhundert, als die Stadt eine barocke Erneuerung erfuhr, veränderten sich die Grenzen zwischen den Stattteilen. Die Stadt wuchs über ihre mittelalterlichen Grenzen hinaus. 1890, nach dem endgültigen administrativen Zusammenschluss von Kaptol und Gradec, beschleunigte sich die Entwicklung der Stadt zu einer Einheit.

Die Kirchen als Wahrzeichen

Wer heute mit offenen Augen durch Zagreb bummelt wird zwar noch immer deutliche Unterschiede in der architektonischen Gestaltung finden und auf die imaginäre Grenzlinie zwischen Kaptol und Gradec stoßen, doch gerade das macht einen großen Teil des Charmes der Stadt aus, die natürlich auch moderne Stadtviertel vorzuweisen hat.

Kroatien Zagreb Dom

Im Stephansdom

Das auffälligste Gebäude ist der Stephansdom, der auf jeden Fall ins Besuchsprogramm gehört. Seine zwei schlanken, 104 bzw. 105 Meter hohen Türme erhielt er erst am Anfang des vorigen Jahrhunderts. In seiner Schatzkammer befindet sich eine beeindruckende Sammlung von Kirchengold und –schätzen, die die Kirchenoberen des Bistums in den vergangenen 900 Jahren zusammen getragen haben. Währen der Stephansdom das große Wahrzeichen von Kaptol ist, ist die aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammende Markuskirche mit ihrem berühmten Dach, das gleiche für Gradec, die heutige Oberstadt.

Zu den besonderen Attraktionen gehören das Steintor und der Lotrscak-Turm aus dem 13. Jahrhundert. Jeden Tag pünktlich um zwölf Uhr wird von ihm ein Kanonenschuss abgegeben. Unterhalb des Turms befindet sich der „Balkon“ der Oberstadt. Aus zwei Gründen ein beliebtes Ziel für Gäste der Stadt: Einerseits hat man einen tollen Blick über die Unterstadt und zweites kann man hier die historische Zahnradbahn fotografieren, die seit 1891 die Fahrgäste von der Ober- in die Unterstadt und umgekehrt transportiert.

Kroatien Zagreb Zahnradbahn

Rauf und runter: die Zahnradbahn

Komplettieren kann man den Stadtbummel im Stadtmuseum. So richtig rund werden die Eindrücke jedoch erst bei einem Besuch im „Bauch von Zagreb“, dem Dolac-Markt. Er ist unter den zahlreichen Märkten der größte.

Kroatien Zagreb Paprika

Paprika im Überfluss

Auf zwei Etagen bieten die Händler ihre Waren feil. Viele Verkäufer kommen mit ihren bäuerlichen Produkten aus Dörfern der Umgebung. Auf der unteren Ebene, der geschlossenen Markthalle, sind Käse, Wurst, Fleisch und Backwaren im Angebot. Unter freiem Himmel kann man aus einem fast unüberschaubaren Sortiment an Gemüse, Obst und Blumen wählen.

Reiseinformationen zu Zagreb

Zagreb Kroatien Reiterstandbild

Auskunft:
Touristik Verband der Stadt Zagreb
Kaptol 5
100000 Zagreb,
Kroatien,
Tel.: 00385/1/4814051,
www.zagreb-touristinfo.hr

 

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