In Dubai natürlich!
Do buy! Kauf
endlich und vertändele nicht deine Zeit mit Unnützem!
Nächste Station ist darum der Gewürzsouq. Es gibt Weihrauch,
gepresst und plattenweise, Kardamom, Zimt, Safran und Pfeffer in
Jutesäcken. Ein Alter mit glücklichem Gesicht und grauem
Bart sieht so nett aus, dass ich beschließe, den Weihrauch
bei ihm zu kaufen.
Die Verhandlungen ziehen sich natürlich hin, und der Sohn lacht,
als ich zu handeln beginne. Zuerst einmal muss ich von dem Alten
lernen, dass der Weihrauch das Harz des Boswellia-Baums ist und
dass der hellere Weihrauch der edlere ist, Silberweihrauch. „You
will be very happy in Germany with this!“.
Gewürze, Safran und
Weihrauch
Beim Handeln schließlich hat man Zeit, europäische Hast versteht er nicht. Gut, ich nehme den teureren. Der Sohn grinst noch mehr. „Was kostet das alles, wenn ich noch einen Weihrauchbrenner dazukaufe?“ Der Preis wird billiger. „Und wenn ich noch die entsprechende Holzkohle dazu erwerbe?“. „Nein, Madame, das ist ja der Preis, den ich ausgebe, um das Zeug zu kaufen!“. Mit einem abschätzigen Blick verlasse ich den Laden und behaupte, dass das alles vorne an der Ecke zehn Dirham weniger gekostet hat. Der Alte ruft mir hinterher! Ich bin ja sein sadiq, sein Freund, sagt er und geht nochmal im Preis herunter. „Shukran!“, danke, sage ich. Al Ham Dulilah! Gott sei Dank! Es kam zu einem Kauf, und alle sind zufrieden.
Kyrillische Beschriftungen
Im Gold Souq
ist neben arabisch und englisch, der zweiten Amtssprache in den
Emiraten, vieles auch mit kyrillischen Buchstaben beschriftet. Als
ich einen Laden betrete, wird mir klar, warum. Eine russische Gang
tritt und schubst und belagert einen Tresen mit Ohrringen, die eigentlich
auch mich interessieren würden. Ein ganz leichtes Augenverdrehen
des Verkäufers bedeutet mir, dass diese Art Touristen auch
hier nicht sonderlich beliebt sind. Dazu am Rande noch dieses: Alleinreisende
Frauen aus den GUS-Staaten bekommen kein Visum mehr für die
Vereinigten Arabischen Staaten. Schließlich gibt es schon
zu viele Geschichten über die 1001ste Nacht der Swetlanas.
So auch in der Bar des Howard Johnson Hotels, wo feine arabische
Herren in teurem Tuch sitzen. Sie tragen lange, weiße Dishdashas,
auf dem Kopf auch eine meist weiße Kafiya. Ein Tuch, das von
einer schwarzen Kordel, einer Agal gehalten wird. Unterm Tuch wippt
das arabische Bein zu westlicher Rockmusik – bleiche Swetlanas
setzen sich dazu.
Andere Welt
Bleich wie Anämie im letzten Stadium ist so schick wie bei uns die Sonnenbräune. Konsequenterweise kaufen schicke Dubai´in hautbleichende Kremes und der gehört deshalb den Touristen meist alleine.
Jumeirah Beach,
im Hintergrund Burj Al Arab
Traumhaft, da ist der Jumeirah Beach, der an einen karibischen Strand erinnert mit seinem weißen Sand, den Schatten spendenden, im Wind raschelnden Palmen und dem türkisblauen, warmen Meer des Persischen Golfs. Samstags übrigens ist Badetag für Frauen.