Text und Fotos: Helga Schnehagen
Die Porta Nigra (um 170 n. Chr.) ist das am besten erhaltene Stadttor des gesamten Römischen Imperiums
In keiner Stadt in Deutschland ist man dem untergegangenen Imperium Romanum so nah wie in Trier. Bis heute ist die Porta Nigra nicht nur das monumentale Wahrzeichen der Stadt, sondern auch das einzige vollständig erhaltene Stadttor aus dem ganzen Römischen Reich. Insgesamt sechs römische Denkmale gehören in der Mosel-Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Römerbrücke über die Mosel
Dazu zeigt das Rheinische Landesmuseum in seiner Dauerausstellung weitere großartige Zeugnisse, welche die Römer in Rheinland-Pfalz hinterlassen haben. Sie alle spiegeln den römischen way of life.
Rheinisches Landesmuseum: Die lange Tradition des Weinbaus an den Hängen der Mosel bezeugt das Weinschiff von einem Grabmal aus dem 3. Jh. n. Chr.
Rheinisches Landesmuseum: Das prachtvolle Polydus-Mosaik stammt aus einem Wohnhaus, das gegen 300 n. Chr. dem Bau der Kaiserthermen weichen musste
Besonders lebensnah begegnet man den alten Römern in den Reliefs der so genannten Gräberstraße mit dem berühmten Weinschiff, besonders luxuriös in den großartigen Mosaiken, unter denen das Prachtmosaik des Wagenrennfahrers Polydus nochmals herausragt.
Größter stützenloser Bau der antiken Welt ist die Konstantinbasilika. Sie war vermutlich der Audienzsaal der Residenz Konstantins des Großen
Vom Trierer Circus, in dem Polydus sein Viergespann zum Sieg lenkte, ist heute nichts mehr zu sehen. Dafür haben sich außer der Porta Nigra die Konstantinbasilika, die Barbarathermen, die Kaiserthermen, das Amphitheater und die Römerbrücke vollständig saniert oder rudimentär erhalten.
Selbst die Reste der Kaiserthermen beeindrucken bis heute (Anfang 4. Jh. n. Chr.)
Von 303 bis 316 residierte Kaiser Konstantin sogar zeitweilig in Trier. Bei Ausgrabungen in den 1960er Jahren entdeckte man unter dem Trierer Dom in über drei Metern Tiefe Fragmente eines Deckengemäldes aus einem römischen Wohnpalast jener Zeit. In Jahrzehnte langer Arbeit wurden die mehr als 30.000 Bruchstücke wieder zusammengesetzt. Die Konstantinischen Deckenmalereien sind ein einzigartiges Denkmal spätantiker Kunst und heute einer der größten Schätze im Museum am Dom.
Museum am Dom: Diese Dame mit Spiegel und kostbarem Schmuck ist ein Ausschnitt aus der Konstantinischen Decke (4. Jh. n. Chr.)
Es gibt also Anlässe genug für das Rheinische Landesmuseum, regelmäßig umfassende Sonderausstellungen zur römischen Geschichte zu veranstalten, die über Trier und sein römisches Erbe hinausgehen. Konstantin der Große (2007), Nero (2016) und der Untergang des Römischen Reiches (2022) haben dabei bereits für Aufsehen gesorgt.
Mit der Landesausstellung „Marc Aurel“ schließt das Landesmuseum an diese Tradition an. Der Feldherr und Philosoph auf dem römischen Kaiserthron (121-180 n. Chr.) war nie in der um 16 n. Chr. von Kaiser Augustus als Augusta Treverorum gegründeten Stadt gewesen. Trotzdem sah er sich veranlasst, das Gemeinwesen um 170 n. Chr. durch eine 6,4 Kilometer lange Stadtmauer zu schützen. Von den insgesamt vier Stadttoren hat sich die berühmte Porta Nigra erhalten. Trier schuldet dem Kaiser also bis heute Dank!
Marc-Aurel-Ausstellung
Die Marc-Aurel-Ausstellung ist eine biographische Reise durch das Leben und Wirken des römischen Kaisers. Raum für Raum lässt sie die Epoche des Regenten in chronologischer Abfolge lebendig werden und reflektiert gleichzeitig deren Werte und ihr Verständnis von guter Herrschaft.
Dabei demonstriert die große Zahl von Büsten und Bildnissen des Protagonisten und seiner nahen Verwandten Familienzusammenführung in ganz großem Stil. Sie verdeutlicht zudem die herausragende Bedeutung und Verehrung des Protagonisten und seiner Familie. Nachfolgend einige Einblicke in die Schau.
Das fotoreale Porträt des Kaisers Marc Aurel wurde mit Hilfe von historischen Quellen und Künstlicher Intelligenz erstellt.
Marc Aurel wird am 25. April 121 n. Chr. in Rom geboren. Das Imperium hat seine bisher größte Ausdehnung erreicht. Vor den Römern liegen überwiegend friedliche Jahrzehnte, Handel und Wirtschaft florieren. In dieser Zeit regieren die Kaiser als princeps – Erster Mann im Staat – im Einvernehmen mit der Elite Roms. Auch deshalb bezeichnen antike Geschichtsschreiber sie als gute Herrscher.
Als Sohn einer Senatorenfamilie genießt Marc Aurel eine behütete Kindheit und eine sorgfältige Erziehung, so wie sie die Oberschicht ihren Nachkommen angedeihen lässt. Gepaart mit eigener Lernbegierde und großer Ernsthaftigkeit bilden sie das Fundament seiner späteren Karriere.
Behütetes Aufwachsen eines Senatorensohnes: vom Säugling übers Spielkind bis zum Schulkind (um 150/160 n. Chr.)
Doch der Weg auf den Thron führt über Umwege. Erste Station ist Kaiser Hadrian (117-138). Er ist der dritte Kaiser in Folge ohne leiblichen Thronerben. Durch Adoption bestimmt er Antoninus Pius zu seinem Nachfolger (138-161) und befiehlt diesem, seinerseits Marc Aurel und den neun Jahre jüngeren Lucius Verus zu adoptieren.
Thronfolge über Umwege: Durch Adoptionen bestimmt Kaiser Hadrian seine Nachfolger. Auf Antoninus Pius sollen die Kronprinzen Marc Aurel und Lucius Verus folgen
Die Familienbande sind eng. Lange bevor Antoninus zum zukünftigen Kaiser ernannt wird, ist Faustina die Ältere mit ihm verheiratet. Sie ist die Schwester von Marc Aurels früh verstorbenem Vater. Die spätere Kaiserin ist somit Marc Aurels Tante und Adoptivmutter.
Kaiserin Faustina die Ältere: Marc Aurels Tante und Adoptivmutter (1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.)
Die Zeit als Kronprinz ist unerwartet lang. Schon im Jahr 138 wird Marc Aurel mit seiner Cousine Faustina der Jüngeren verlobt, Tochter des Kaisers Antoninus Pius. Sieben Jahre später heiratet er 24-jährig seine 15-jährige Verlobte. Das Paar hat mindestens elf Kinder. Doch nur fünf Töchter erreichen das heiratsfähige Alter und nur ein Sohn überlebt: der spätere Kaiser Commodus.
Dennoch oder gerade deshalb ist der herrschaftliche Kinderreichtum Vorbild für alle Römerinnen und Römer. Nachkommen sichern den Fortbestand der Dynastie und damit die Stabilität des Imperiums. Auf einem Schmuckstein wird das Kaiserpaar zum Zeichen der Verehrung daher als das Götterpaar Jupiter und Juno dargestellt.
Schmuckstein mit Marc Aurel und Faustina als Jupiter und Juno (170-185 n. Chr.)
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