NEU IN DER BÜCHERECKE / BÜCHER UNSERER AUTOREN / BIOGRAFIEN / FOTOBÄNDE / HÖRBÜCHER
KINDER- u. JUGENDBÜCHER / LIFESTYLE / REISEBERICHTE / REISEFÜHRER / ROMANE / SACHBÜCHER

Stiftung Zollverein: Kunstführer Zollverein

Stiftung Zollverein: Kunstführer ZollvereinIn einem eher ungewöhnlichen Querformat werden die Kunstwerke auf dem Gelände der stillgelegten Zeche Zollverein – mit dem Titel eines UNESCO-Weltkulturerbes ausgezeichnet – in Text und Bild ausführlich dargestellt. Fabian Lasarzik weist in seinem Einleitungstext darauf hin, dass das einst leistungsfähigste Steinkohlenbergwerk bereits kurz nach der Stilllegung zu einem Ort von Kunst und Kultur wurde. Die Kulisse der im Stil der Neuen Sachlichkeit errichteten Gebäude auf dem Gelände der Zeche Zollverein nutzte der Bildhauer Ulrich Rückriem als erster Künstler, um sich dort sein temporäres Atelier zu errichten und seinen aus 24 gewaltigen Granitblöcken bestehenden Werkkomplex zu schaffen. Verwundern mag es den Leser, dass auch ein Schwimmbad aus zusammengeschweißten Containern ein Kunstprojekt ist, das Dirk Paschke und Daniel Milohnic zu verdanken ist. Die Essener nehmen den Sommerspaß im Werksschwimmbad – so der Titel der Installation – überaus zahlreich an!

Neben der Kunst im öffentlichen Raum, ob von Alf Lechner, Ansgar Nierhoff, Maria Nordman oder Ilya und Emilia Kabakov haben sich Young-Jae Lee, Thomas Rother und Thomas Mack auf Zollverein niedergelassen. Zudem findet sich hier auch die ARKA-Kulturwerkstatt. Diesen Aspekt der Umwandlung einer Industriebrache zu einer lebendigen Kunstlandschaft beleuchtet Delia Bösch in ihrem Beitrag. Thomas Mack, so erfährt der Leser, hat sich in der ehemaligen Lesebandhalle niedergelassen, Thomas Rother in der efeuberankten ehemaligen Schreinerei der Schachtanlage 1/2/8.

Dass sich die Künstler mit ihrer Kunst stark an der Industriegeschichte des Ausstellungsortes Zeche Zollverein orientieren, wird in dem von Petra Becker geschriebenen Beitrag über Alf Lechners 16 Tonnen schwerer Stahlblockkunst „Konstellation D4“ nachvollziehbar. Auch Ansgar Nierhoff wählte mit ausgebranntem Schmiedestahl einen Werkstoff der sich auf die Geschichte des Ruhrgebiets, auf die Geschichte von Kohle und Stahl bezieht. Begehbar ist die von Maria Nordman konzipierte Arbeit „La Primavera“, die Fabian Lasarzik vorstellt. Auch Lichtilluminationen gibt es auf der Zeche Zollverein. Zu verdanken sind diese Jonathan Speirs und Mark Major, die die ehemalige Kokerei mit ihren 304 Öfen in rotes und blaues Licht tauchen, wenn es Abend wird über dem Welterbe Zollverein.Das Salzlager dient dem Ehepaar Kabakov als „Spielstätte“ für ihre Kunst. „Palace of Projects“ lautet der Werktitel. Die vorliegende Veröffentlichung macht Lust darauf, nicht nur die Industriekultur von Zeche Zollverein kennenzulernen, sondern auch die auf dem Gelände vorhandene Kunst genauer in Augenschein zu nehmen. © fdp

Stiftung Zollverein: Kunstführer Zollverein, 96 Seiten, zahlr. farb. Abb., zweisprachig (dt./engl.), Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0464-4, Preis 9,95 Euro.



Dieses Buch bei Amazon kaufen.

zurück zu Übersicht "Sachbücher"