Lagune der Trauminseln
Die waldüberzogenen Inseln schwimmen manchmal wie eine Fata Morgana überm Horizont. Ob diese einfachen Seeleute realisieren in welchem Paradies sie leben? Und wie gefährdet es ist? Angeschwemmte Plastiktüten, Flaschen und Gummiteile räumen wir vor jeder "Inbesitznahme" eines Strandes beiseite. Es ist noch nicht viel Abfall - aber er ist schon da! Die Inseln sind zweifelsohne ein Paradies, aber ein gefährdetes, manchmal mit Motorbootlärm, einem wachsenden Tauchtourismus und starkem westlichem Einfluss.
Wir
paddeln über einen scharfen Korallengarten, den Kokospalmen und dem
nächsten blendend weißen Strand entgegen, der in Mangrovenwälder übergeht
und mit dem Dschungels zerfließt. Bäume tragen immergrüne Lederblätter
und stehen auf weitverspreizten Stelzwurzeln. Der in Jahrmillionen gewachsene
Kompost aus toten Blättern und faulem Holz, bringt in diesen Breiten
die Hälfte aller Pflanzenarten des Erdballs zum Wachstum - ein Experimentierfeld
der Natur.
Die roten, glattgewaschenen Felsen mit den winzigen Sandstreifen sind
ein landschaftlicher Höhepunkt. Wie gerne würde Ingrid bleiben, denn
die Paddelei in der Tropensonne macht müde. Doch unser Feind ist die
Flut. Hier können wir nicht gefahrlos lagern, ohne von Wasser eingeschlossen
und vielleicht überspült zu werden. "Kein
Paradies ohne Dornen!" ist unser ständiger Spruch.
Der Bug des Kajaks schiebt sich um eine Felsenecke - und plötzlich sind wir nicht mehr allein. Eine intenational gemischte Kajakgruppe hat einen Tagestrip von Koror gebucht. Sie wurde mit einem Motorboot hierher gebracht, und nun erkunden sie die schönsten Strände, schnorcheln in winzigen Fjorden und touren offenen Mundes durch die Felswildnis. Kajakfahren erfreut sich auf den Inseln zunehmender Beliebtheit.
Tagelang lässt es sich in einer der zahllosen Lagunen und Buchten paddeln - ohne ein Anzeichen dafür zu finden, dass je ein menschliches Wesen vorher hier war. Da ist die blonde Trudy, Australierin, die es als Guide hierher verschlagen hat. Oder der amerikanische Arzt mit seiner drallen Frau, der im Spital von Koror seinen Dienst macht. Weiterhin ein britischer Taucher, der auch mal über Wasser Attraktionen sucht. Wir freuen uns über das Bier "an Bord", und paddeln einen halben Tag mit der Gruppe. Trudy zeigt uns einige eindrucksvolle Höhlen.
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