Tour 4: Financial District

Die im Text auftauchenden Zahlen in Klammern verweisen auf den Standort in unserer New York-Karte

Ground Zero (19) heißt der Ort, an dem bis zum Anschlag am 11. September 2001 die beiden 411 m hohen Türme des World Trade Center (WTC), die Twin Towers, aufragten. Heute befinden sich an ihrem Ort die reflecting pools mit permanenten Wasserfällen: Diese Gedenkstätte 9/11 Memorial verzeichnet die Namen der sechs Toten, die beim Bombenanschlag 1993 ums Leben kamen, und der 2.791 Opfer vom Anschlag am 11. September. Letzterer terroristischer Akt war für die USA während der Regierung von Präsident George W. Bush Anlass, 2001 in Afghanistan militärisch zu intervenieren und 2003 ohne UN-Mandat die Regierung im Irak zu stürzen.

Abgesehen vom 9/11 Memorial dürfte die weitgehend unterirdisch präsentierte Ausstellung zum 9. September (www.911memorial.org) die inzwischen meistbesuchte der Stadt sein. Man sollte sich Zeit dafür nehmen, mindestens drei Stunden. Die Präsentation schildert nicht nur fast minutiös die Ereignisse an jenem Tag in den USA, sondern zeigt auch politische Hintergründe auf. So den, dass die USA im Krieg gegen die Sowjetunion in Afghanistan auch die Taliban und späteren Terroristen unterstützten. Öffnungszeiten: So-Do 9-20, Fr-Sa 9-21 Uhr. Eintritt: 24 $, ab 65 Jahre 18 $, 7-17 Jahre 15 $. Am Dienstag ist der Eintritt von 17 bis 20 Uhr frei.

Was ursprünglich Freedom Tower heißen sollte – 1776 feet gleich 541,32 m geht mit der Zahl 1776 auf das Gründungsjahr der USA zurück -, ist nun das One World Trade Center, gewissermaßen ein „Ersatz“ für die früheren Twin Towers des WTC. Am Bau von 2006 bis 2014 haben diverse Architekten mitgewirkt, zuletzt David Childs. Abgesehen vom höchsten Wolkenkratzer New Yorks ist hier kein herausragendes Bauwerk entstanden. In Konkurrenz zum Empire State Building und dem Rockefeller Center wurden auch im Neubau Aussichts-Stockwerke etabliert: Das One World Observatory, dass einen ganz anderen 360 Grad-Rundblick als in Midtown bietet. Geöffnet ist täglich von 9 bis 20 Uhr mindestens, außerhalb des Winters wesentlich länger. Der Eintritt beträgt 34 $, für Senioren 32, für Kinder 28. Internet: https://oneworldobservatory.com

Am Hudson steht das ehemals als „das gediegenste und gescheiteste Stück im ganzen modernen Städtebau“ gepriesene Bauwerk Battery Park City von Cesar Pelli mit dem World Financial Center (20) samt Winter Garden Atrium mit Palmen, einem der schönsten Innenräume New Yorks. Auch dieser Komplex wurde bei dem Anschlag 2001 schwer beschädigt. Seit 2014 firmiert er unter der Bezeichnung Brookfield Place.

Die Aussicht vom Hudsonufer ist großartig, entlang des Stroms flaniert man zum Battery Park, wo nun der Globus „The Sphere“ (21) von Fritz Koenig in Erinnerung an den 11.9. aufgestellt ist. Der Battery Park, die Südspitze von Manhattan, ist Ausgangspunkt für Schiffstouren, so zur Statue of Liberty (www.statuecruises.com) und zur Auswanderer-Insel Ellis Island mit einer unbedingt sehenswerten Ausstellung (www.libertyellisfoundation.org). Gratis verkehrt die Fähre nach Staten Island, neben Manhattan, Brooklyn, Bronx, Queens der fünfte Borough der Stadt, vom 2005 fertig gestellten Whitehall Terminal, den täglich 70.000 Passanten durchlaufen. Das lange Zeit nicht zugängliche Governors Island, auf dem Militär stationiert war, kann vom Memorial Weekend im Mai bis zum letzten Wochenende im September besucht werden (https://govisland.com). Die Fähre startet am Battery Maritime Building (10 South St.), round trip 2 $, Sa-So bis 11 Uhr frei. Auf der Insel mit ihren historischen Bauten finden Führungen statt.

Vielbesuchte Museen sind das Museum of Jewish Heritage (22) (www.mjhnyc.org) und das National Museum of the American Indian (23) (www.nmai.si.edu, Eintritt frei), das sich den Ureinwohnern widmet und mit Western-Filmen nichts zu tun hat.

Die Trinity Church, in der regelmäßig Konzerte stattfinden, von 1846 samt historischem Friedhof (24) (www.trinitywallstreet.org) steht am Eingang zur Wall Street, dem Zentrum des Financial District mit der New York Stock Exchange (25), die allerdings seit den Anschlägen nicht mehr besichtigt werden kann. Der Ort, an dem mit George Washington der erste US-Präsident vereidigt wurde und wo der Kongress erstmals tagte ist das Federal Hall National Memorial (26 Wall St., Mo-Fr 9-17 Uhr, Eintritt frei). 40 Wall St., das Bank of Manhattan Company Building mit dem Baujahr 1930, war einstmals der höchste Wolkenkratzer der Welt. Nahebei befinden sich die St. Paul’s Chapel (Broadway/Fulton St., 10-18 Uhr), in der eine Ausstellung an 9/11 erinnert, und die City Hall, das Rathaus. Ein weiteres Touristenzentrum stellt der South Street Seaport (26) dar (siehe unter der folgenden Tour 5: Brooklyn).

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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