Generalprobe für den Völkermord
Wegen der steinzeitlichen Kultur der Altkanarier wurde lange Zeit angenommen, eine Besiedlung der Kanarischen Inseln habe im dritten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung stattgefunden. Doch konnte in jüngster Zeit mittels zahlloser Radiokarbondatierungen ermittelt werden, dass die ältesten Siedlungsspuren nur bis ins Jahr 240 vor Christus zurückreichen. In mehreren Etappen müssen die ersten Bewohner, höchstwahrscheinlich hellhäutige Berberstämme aus Nordafrika, mit primitiven Booten von den starken Meeresströmungen hierher getrieben worden sein. Hatten sie sich aus freien Stücken auf den Weg gemacht oder wurden sie gar von den Römern oder Karthagern aus ihrer Heimat vertrieben?
Ein Mythos rankt um diese ersten Bewohner, die man irrtümlicherweise
unter dem Namen "Guanchen" (was eigentlich nur "Söhne
Teneriffas" bedeutet) subsumiert. Ein Seefahrervolk waren
sie sicher nicht. Es ist fraglich, ob zwischen den einzelnen
Inseln des Archipels in vorspanischer Zeit überhaupt Verbindungen
bestanden hatten.
Im Gegensatz zu ihren Ursprüngen weiß man von ihren Lebensumständen
relativ viel. Die Altkanarier lebten vom Ackerbau sowie der
Ziegen- und Schafzucht. Da es auf den Inseln keine Erzvorkommen
gibt, waren sie gezwungen, sich primitiver Steinwerkzeuge zu
bedienen; auch das Rad war ihnen unbekannt. Als Behausungen
dienten einfache, in den Boden gegrabene Räume, wie man sie
zwischen Tahiche und San Bartolomé auf Lanzarote noch vorfindet
sowie natürliche oder in den Tuffstein gehauene Höhlen, die
an der Caretta del Sur bei El Rio in Teneriffa oder Cenobio
de Valerón in Gran Canaria noch zu bewundern sind.
Die Höhlen von Cenobio de Valerón auf Gran Canaria
Für die spanischen Konquistadoren war die ebenso erfolgreiche wie blutige Unterwerfung der Kanarischen Inseln gewissermaßen die Generalprobe für den Völkermord in Mittel- und Südamerika. In rund eineinhalb Jahrhunderten hatten die Spanier aufgrund ihrer militärischen Überlegenheit, List und Tücke das Archipel unterjocht, die "Guanchen" teilweise verschleppt und auf den Sklavenmärkten von Sevilla und Cádiz verkauft.
Die Kultur der Altkanarier wurde fast restlos vernichtet, nur bei den Hirten haben sich einige althergebrachte Sitten und Gebräuche bis in unser Jahrhundert erhalten. Die Überlebenden fügten sich ihrem Schicksal, nahmen den christlichen Glauben an und assimilierten sich in kürzester Zeit, so dass 1541 ein italienischer Reisender, der die Sprache der Urbevölkerung aufzeichnen wollte, nur noch einen einzigen Guanchen vorfand, der angesichts des Kulturschocks sein Dasein scheinbar nur im volltrunkenen Zustand ertragen konnte.
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