Nicht nur Fachwerk
Die Stadtmitte von Celle wird von Fachwerkarchitektur dominiert. Ein Hingucker ist außerdem das Alte Rathaus der Stadt, ein sehenswertes Zeugnis der Renaissancebaukunst. Nur Schritte von hier lädt das Kunstmuseum, ein 24-Stunden-Museum, zum Besuch ein. Tagsüber besucht man die Innenräume mit aktueller Kunst, bei Dunkelheit erstrahlt der kubische Museumsbau in unterschiedlichen Farben und Lichtkunst im Inneren zieht durch ihr Farbspiel die Blicke der Vorbeigehenden auf sich.
Das Alte Rathaus von Celle mit seiner Renaissancefassade
Das Kunstmuseum bildet mit dem Bomann-Museum, das in den nächsten Jahren eine moderne Ausstellungsgestaltung erhalten wird, eine bauliche Einheit. So kann man beispielsweise vom Biedermeierhaus aus moderne Kunst im Kunsthaus besuchen oder sich mit dem Thema „Kinderwelten“ im Bomann-Museum beschäftigten, um anschließend Arbeiten von Vollrad Kutscher, Dieter Krieg, Otto Piene und Peter Basseler zu betrachten.
Dass nicht allein in Weimar und Dessau das Neue Bauen eine Heimstatt hat, sondern auch in Celle Architektur der Moderne zu finden ist, ist Otto Haesler zu verdanken. Dessen Entwürfe mit Bedacht auf den rechten Winkel wurden bei der Bebauung der Straße Italienischer Garten ebenso umgesetzt wie beim Wohnhaus des Leiters der Altstädter Schule. Diese Schule trägt wie auch die Siedlung Blumläger Feld Haeslers Handschrift. In der genannten Wohnanlage im Süden der Altstadt und unweit des Neuen Rathauses ist auch das Otto-Haesler-Museum untergebracht, bei dessen Besuch man einen Blick hinter die Fassade einer Arbeitersiedlung der 1920er Jahre werfen kann.
In Richtung Heilpflanzengarten orientieren wir uns, um die Stadt am nächsten Morgen zu verlassen und am „Nordufer“ der Aller unsere Fahrt fortzusetzen. Wen die Geschichte des Klosters Wienhausen interessiert – sie geht bis auf das 11. Jahrhundert zurück -, macht einen Abstecher dorthin, anderenfalls durchradelt man Oppershausen und kreuzt anschließend den Lauf des Flusses gleich zweimal, um Langlingen zu erreichen.
In der Ortsmitte stoßen wir auf das Dorfmuseum, das nicht nur zu Omas Waschtag und zum Tag des offenen Denkmals Besucher begrüßt. Nicht zu übersehen ist das Tor einer 1730 erbauten Längsdurchfahrtscheune, das den Museumseingang bildet.
Die Wehrkirche St. Petri zu Müden (Aller)
Durch die Niederung der Aller fahrend erreichen wir Müden (Aller). Sehenswert ist dort die sogenannte Kulturinsel rund um die alte, teilweise in Fachwerk erbaute Wehrkirche St. Petri aus dem 11.Jahrhundert. Anschließend geht die Fahrt durch die Müdener Heide nach Wilsche und von dort aus direkt nach Gifhorn.
Noch eine Residenzstadt
Gifhorn in der Südheide liegt am Mündungswinkel von Ise und Aller. Wie Celle besitzt auch Gifhorn ein Schloss, das im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Hier residierte zwischen 1539 und 1549 der Welfenherzog Franz.
Das Schloss Gifhorn
Bekannt ist das Städtchen vor allem wegen des Internationalen Mühlenmuseums. Dabei darf nicht übersehen werde, dass Gifhorn mit dem Alten Rathaus und dem Höferschen Haus auch beachtenswerte Fachwerkarchitektur vorzuweisen hat.
Nördlich des Schlosses liegt das Mühlenmuseum in einer Schleife der Ise. Windmühlen, die eigentlich auf Mykonos im Wind stehen, drehen ihre Räder ebenso wie die Bockwindmühle aus Osloß. Getreideschrot und Grütz zu gewinnen ermöglicht die Tiroler Wassermühle, die zwei oberschlächtige Räder besitzt. Keine Fata Morgana ist die Mühle von Sanssouci, deren Nachbau in Gifhorn steht. Darüber hinaus findet man im Museum Mühlen aus Mallorca, der Provence, der Ukraine und aus Pyongchong (Korea) Auch eine russische Stabkirche gehört zum Museumsensemble.
Blick auf das Internationale Mühlenmuseum Gifhorn
Machen wir uns nun zu unserer letzten Etappe auf, die uns zunächst durch das Clausmoor und am Tankumsee vorbei – ideal für eine Badepause bei warmem Sommerwetter – zum Elbe-Seitenkanal führt. Anschließend setzen wir die Tour entlang des Aller-Kanals fort, ehe wir uns nach Süden zum Mittellandkanal und nach Fallersleben wenden. Mit diesem „Dorf“ haben wir bereits Wolfsburg erreicht.
Fallersleben, VW-Stadt, Alt-Wofsburg
Während der NS-Herrschaft entstand rund um das heutige VW-Werk die „Stadt des KdF-Wagens“. Heute gehören zu Wolfsburg nicht nur die Siedlungen der 1930er Jahre und das martialische Kraftwerk am Mittellandkanal, sondern auch das hypermoderne „Science Center“ Phaeno und die avantgardistische Architektur von Alvar Aalto. Zu Wolfsburg gehört aber auch unweit des Allersees Alt-Wolfsburg mit dem Wolfsburger Schloss.
Das VW-Kraftwerk am Mittellandkanal
Fallersleben ehrt im Schloss den berühmten Sohn der Stadt, den Schriftsteller Hofmann von Fallersleben, dem wir das „Deutschlandlied“ verdanken. Dieser wurde am 2. April 1798 im heutigen Hotel Hofmannhaus geboren. Dabei handelt es sich um eine beachtliche dreigeschossige Hofanlage in Fachwerkarchitektur. Benachbart zum Schloss steht die klassizistische Michaeliskirche und deren 46 Meter hoher Turm.
Auf dem ausgewiesenen Aller-Radweg steuern wir dann die Innenstadt von Wolfsburg an. Allerdings schenken wir uns die Anhöhe oberhalb des Planetariums namens Klieversberg und benutzen stattdessen den Radweg entlang der Breslauer, Laagberg- und Heinrich-Heine-Straße, ehe wir in die Porschestraße einbiegen.
Moderne Architektur, ob nun das von Hans Scharoun entworfene Theater oder der nach den Plänen von Schweger und Partner 1989 bis 1994 hohe kubische Baukörper des Kunstmuseums nehmen wir während unserer Fahrt wahr. Auch auf dem Weg nach Alt-Wolfsburg reißt die Kette der Architektur-Highlights nicht ab. Nicht nur Aaltos Kulturhaus, sondern auch Hadids Phaeno sind dabei zu nennen.
Über den Mittellandkanal und an der VW-Autostadt entlang führt unser Weg zum Allersee, an dessen Rand das weithin sichtbare Fußballstadion „Volkswagen-Arena“, die Spielstätte des VfL Wolfsburg, steht. Nur noch wenige Meter trennen uns dann von Alt-Wolfsburg.
Das Schloss Wolfsburg in Alt-Wolfsburg
In diesem Teil der Stadt steht das Wolfsburger Schloss mit seinem mittelalterlichen Burgfried. Umgeben ist die Vierflügelanlage von einem im Stil des englischen Landschaftsparks angelegten Schlossgarten. In der Schlossremise hat das Stadtmuseum sein Domizil, das sich nicht nur mit der Stadtentwicklung, sondern insbesondere auch mit der Zeit der NS-Herrschaft und der Verstrickung des heutigen VW-Werks in die Kriegswirtschaft des III.Reiches befasst. In einem Teil des eigentlichen Schlosses residiert die Städtische Galerie, deren Bestand aus etwa 5000 Kunstwerkwerken besteht. Katharina Fritsch, Timm Ulrichs, Klaus Vogelsang, Günther Uecker oder K.H. Sonderborg seinen an dieser Stelle beispielhaft für die Vertreter der Kunst nach 1945 genannt, auf die sich die Galerie spezialisiert hat.
Mit Wolfsburg haben wir das Ziel unserer mehrtätigen Radreise erreicht, die unterwegs viele Gelegenheiten bot, auf kulturhistorischen Pfaden zu wandeln. Einen weiteren Besuch in Celle und Wolfsburg haben wir uns schon einmal vorgemerkt, denn für ausgiebige Museumsbesuche in beiden Städten war die Zeit einfach zu knapp.
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Wer heute ein wenig Berliner Luft schnuppern möchte, den laden wir zu einer Reise an Spree und Havel ein. Eine prima Gelegenheit, sich wesentliche Teile der Stadt an einem Tag anzuschauen, ist die Fahrt mit den Bussen 100 und/oder 200. Ausgehend vom Alexanderplatz kommt man unterwegs am Berliner Dom und der Museumsinsel vorbei, am Deutschen Historischen Museum, der Neuen Wache, dem Brandenburger Tor und dem Reichstag, an der „Schwangeren Auster“ und am Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten.
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