Die Möglichkeit einer Insel
Die 24. Generation bereits lebt in diesen Neo-Mustern, Daniel24 entstammt ihr und damit Daniel1, einem genetischen Prototyp, der indes noch Mensch war. Wie Daniel24 durch einen Bericht seines „Vorfahren“ beginnt, den selbst zerstörerischen Trieb seiner Gegenwartsgattung zu begreifen und wie er den moralischen Schmerz des Alterns als Grund für das Aussterben, die Aufgabe des „alten Menschen“ kennen lernt – dies ist bei Houellebecq eine gewohnt zynisch-scharfe Abrechnung mit unserer heutigen Gesellschaft. Denn dass Marie23 abtrünnig wird und versucht auf einer Insel eine neue Gesellschaftsform zu finden, ergänzt diese drastische Konfrontation mit den Individuen des Heute, aber auch mit deren Visionen, die ihre gelegentlichen Ausbruchsversuche aus dem Mensch-Sein schnell auf das übliche Mittelmaß zurechtstutzen. usch@saw Houellebecq: Die Möglichkeit einer Insel. Rowohlt Tb. ISBN 3499243385. 9,95 Euro. |