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Drei Dollar

Mit den namensgebenden drei Dollar in der Tasche steht der Icherzähler Eddie Harnovey vor den Scherben seines Lebens. Drei Dollar – mehr besitzt er nicht mehr, als er Amanda, seine Freundin aus Kindheitstagen wiedersieht. Alle neuneinhalb Jahre begegnen sich die beiden zufällig, und jedes Mal befindet sich Eddie gerade an einem Wendepunkt seines Lebens.

Drei Dollar

Perlman erzählt die Geschichte von Eddie in Rückblicken auf seine Jugend- und Collegejahre, als er Tanya kennen gelernt hat, eine faszinierende Intellektuelle, die er nach einigen Umwegen später heiratet, als er einen festen Job als Chemieingenieur bei der Umweltbehörde in Melbourne gefunden hat. Eine Tochter wird geboren, ein Haus gekauft und einem glücklichen Familienleben scheint nichts entgegenzustehen.

Doch Zug um Zug legt sich ein trüber Schleier über die Idylle. Die Tochter erkrankt, Tanyas Lebenselan gerät ins Stocken; sie schafft es nicht, ihre Promotion zu vollenden und droht in Depressionen zu versinken. Aber Eddie steht treu zu seiner Frau, in vielfacher Hinsicht ist er ein Idealist im neoliberalen Zeitalter.

Doch schließlich wird ihm seine aufrichtige Haltung, die er auch im Beruf zeigt, zum Verhängnis. Weil er um die drohenden ökologischen Folgen eines Industrieprojektes weiß, weigert er sich, ein in Auftrag gegebenes Gutachten im Sinne seiner Vorgesetzten zu verfälschen. Eddie wird entlassen, steht ohne Einkünfte vor einer unsicheren Zukunft und hat die drohende Zwangsversteigerung seines von Hypotheken belasteten Hauses vor Augen.

Glücklicherweise versteht es Elliot Perlman, Eddies Schicksalsschläge trotz allem Mitgefühls, ohne jegliche Banalitäten mit einem Hauch von Ironie zu schildern. So ist mit „Drei Dollar“ ein eindringliches Gesellschaftsporträt entstanden, das jedoch nicht die gleiche erzählerische Dichte, nicht die gleiche Faszination entwickelt wie Perlmans zu recht hoch gelobtes Buch „Sieben Seiten der Wahrheit“.

ran@saw

Elliot Perlman: Drei Dollar. DVA Verlag 2010. ISBN: 978-3421043719. 22,95 Euro.

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