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Liebe Charlie

Am 3. Dezember 2005 werden die 13-jährige Charlie Thompson und ihre beste Schulfreundin Livvy im Bahnhof von Elsenham in der englischen Grafschaft Essex von einem durchfahrenden Zug erfasst und auf der Stelle getötet.

Was sich liest wie eine Nachricht, ist ein unbeschreiblicher Schicksalsschlag für die Hinterbliebenen aus beiden Familien, eine Zäsur, von der sich niemand vollständig erholen wird. Was bleibt, ist der Versuch einer Bewältigung und den geht Charlies Vater auf ungewöhnliche Weise an: Er schreibt seiner verstorbenen Tochter Briefe.

„Ach Liebes, ich starre auf dein Gesicht im Computer und kann nicht glauben, dass du nicht im Zimmer nebenan bist. Mein Leben, unser Leben, ist vollkommen unwirklich geworden, ein unwirklicher Alptraum, aus dem wir vielleicht nie mehr aufwachen. ... Ich will nicht akzeptieren, dass du aufgehört hast zu sein. ...

Fast täglich schreibt Reg Thompson seiner verstorbenen Tochter, berichtet ihr vom Alltag jener Menschen, die für immer ihre Familie gewesen wären. Und er erinnert sich: An Urlaubserlebnisse, an alle möglichen, oft banale Alltagsgeschehnisse, an zahllose Gelegenheiten mit seiner geliebten Tochter, die für immer in seinen Erinnerungen Bestand haben werden – klar und deutlich, aber auch unwiederbringlich.

Reg Thompson schreibt kraft- und zugleich unvorstellbar liebevoll, so dass das Portrait Charlies entsteht, eines jungen Mädchens, das vor allen Dingen eines erlebte: Die bedingungslose Liebe seiner Eltern und Geschwister.

Die Briefe an die „Liebe Charlie“ waren nicht geschrieben worden, um sie zu veröffentlichen. Dass es trotzdem dazu kam, erschüttert und lässt jeden Leser in Betroffenheit zurück – aber auch in Hoffnung: Auf ein zur Ruhe kommen der Seele, so schwer ein Schicksalsschlag auch ist, und auch wenn dieser Zustand für lange Zeit unerreichbar scheint.

Hallo, mein Liebling, ich glaube, langsam begreife ich, was mit mir los ist. Mit jedem Tag, der vergeht, rückst du weiter in die Ferne, und umso klarer wird die Erkenntnis, dass du wirklich nicht mehr zurückkommst.“ Aber: ... zu erleben, wie du am Horizont verschwindest, ist mehr, als ich ertragen kann. ...

usch@saw

Reg Thompson: Liebe Charlie – Brief an meine verlorene Tochter. Knaur Verlag. ISBN: 3426654512. 16,95 Euro.

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