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Auf den Spuren der „Fab Four“

Auf vier Spaziergängen führt die Autorin die Fans zu den Geburtshäusern der Beatles, zu Schulen und Colleges, zu Pubs, Clubs und Hallen, in denen sie aufgetreten sind. Und zu den Orten, die sie in ihren Songs erwähnen, der berühmten Penny Lane etwa, deren Straßenschild inzwischen so hoch hängt, dass man es nicht mehr einfach abschrauben kann, oder Strawberry Field, einem Park mit einem Kinderheim.

Besonderes Gewicht liegt auf der Musikszene, die bis heute in Liverpool sehr lebendig ist. Aber auch die „klassische“ Kultur von Theater über Museum bis zu den Symphonikern wird erwähnt – schließlich sind die Beatles ja längst selbst museumsreif und werden in der Beatles Story präsentiert.

Liverpool wie auch der Rest von Nordengland hat ein Imageproblem. Man denkt, die Städte seien noch grau und von Industrie geprägt, dabei hat spätestens die „eiserne Lady“ Margaret Thatcher in den 1980er Jahren damit Schluss gemacht. Inzwischen wurde Vieles in Liverpool modernisiert und restauriert, wie auch in anderen Städten im Norden, wie Manchester oder Newcastle, und in die alten Arbeiterstädte zog die Kultur in vielfacher Ausprägung ein – vom Fußball bis hin zu Museen von Weltbedeutung, wie etwa der Tate Gallery im Liverpooler Hafenviertel.

So war Liverpool zu Recht 2008 europäische Kulturhauptstadt und empfing mehr als zehn Millionen Besucher in Veranstaltungen und bei den zahlreichen Events auf den Straßen der Stadt. Es ist also wirklich Zeit, sich den Norden Englands einmal aus der Nähe anzusehen, zumal neben den Städten auch herrliche Landschaften zum Wandern einladen.

Der gut für die Jackentasche geeignete Führer beschreibt die einzelnen Sehenswürdigkeiten und interviewt einige Leute, die Tipps zu ihrer Stadt geben. All jene, die das Leben der Beatles und ihres Umfelds nicht auswendig kennen, hätten sich wohl eine kurze Einführung gewünscht, so dass man die einzelnen Sehenswürdigkeiten besser einordnen kann. Es fehlt insgesamt auch etwas Hintergrund zur Stadt, dann würde vielleicht nicht gleich auf der ersten Seite behauptet, Liverpool sei im 19. Jh. dadurch reich geworden, dass „Sklaven aus Afrika via England in die USA verschleppt wurden“.

Tatsächlich wurde die Sklaverei 1807 auf britischen Schiffen verboten und 1833 ganz abgeschafft, und die Sklaven wurden natürlich auch nicht erst nach England und dann in die USA geschafft, sondern in einem Dreieckshandel wurden Fertigwaren von Europa nach Afrika, Sklaven von Afrika in die Karibik und Zucker, Tabak, Kaffee, Reis, Baumwolle und ähnliches aus der Karibik nach Europa verschifft. Davon profitierte auch Liverpool schon im 18. Jh., wovon man sich im International Slavery Museum und im Maritime Museum in Liverpool in interessant gemachten Ausstellungen überzeugen kann.

fjk@saw

In ähnlicher Aufmachung sind im Goldfinch Verlag noch weitere Stadtführer zu den britischen Inseln erschienen:

Beate Baum, Liverpool: Auf den Spuren der Beatles (Illustrationen v. Susanne v. Poblotzki). Hamburg: Goldfinch 2008. ISBN 978-3-940258-07-6. 139 Seiten. 8,90 Euro.

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