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Football’s coming home

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und das gilt auch für die Weltmeisterschaften um der Welt liebstes Vergnügen (offiziell zumindest): Den Fußball! Eben noch fetzte Shakira mit „Waka Waka“ durch alle Äther, wurden wir vielhundertfach aufgefordert to „wave the flag“ undsoweiter, da formieren sich die diesbezüglichen globalen Leidenschaften Richtung Brasilien. Und wieder wird Liedgut zum Aushängeschild des Super Events gehören. Wie schon immer, denn es gibt Dinge, die ändern sich nie, auch wenn man noch so inbrünstig vom Gegenteil träumen mag. Doch vielleicht überlässt man die Musik ja zukünftig für immer den Profis – Robbie Williams ist ja auch kein Nationalspieler.

Football's coming home

Buenos Dias, Argentina – oh, wie wohlklingend konnte einst die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft sein. Da brauchte man keine Shakira, um den Fans einzuheizen, nein, das machten die „Jungs“ brav selbst. Zwar darf man über die stimmlichen Qualitäten der nationalen Waden durchaus geteilter Meinung sein, doch der Erfolg in den damaligen Charts war ihnen sicher.

Diese und andere Kuriositäten der leidenschaftlichen Verbindung zwischen Fußball und Liedgut hat sich der Autor Gunnar Leue zum Thema ausgesucht. Und man glaubt es kaum, es geht ja weit über die Popmusik und den guten deutschen Schlager hinaus: Die Ärzte, Robbie Williams, der große Pavarotti, sie alle finden ein Plätzchen in den heiteren Anekdoten einer akribischen Recherche, die zwar absurd, aber eben auch sehr unterhaltsam ist.

Da erfährt man dann – glücklicherweise noch rechtzeitig und damit ganz im Gegensatz zu dem unglücklichen Musikanten damals, dass es keineswegs ein respektvolles Zeichen ist, den Celtic-Spielern gegenüber ein Flötenspiel anzudeuten. Schließlich erinnert diese Geste an die irische Auseinandersetzung zwischen Katholiken und protestantischen Oraniern, die dann auch prompt eine Attentatsdrohung der IRA nach sich zog.

Dann doch lieber ein singender Beckenbauer, wenngleich ich auch dabei geneigt bin, zumindest leise nach einer kleinen Schmerzensgeldforderung zu fragen. Immer noch niveauvoller immerhin als Paul Gascoigne, der englische Fußballer, dessen Fußballhit die Zeile „Komm, wir bumsen die Hostess“ enthielt.

Ich enthalte mich weiterer Zitate und empfehle: Football’s coming home, Zeit, dass sich was dreht, oder, wie Energie Cottbus es sich immer wieder laut vorsingen muss - Energie, wir kämpfen wie noch nie! – vielleicht gibt’s bei ebay ja auch noch die alten Platten zu den schrägen Geschichten. In diesem Sinne viel Spaß bei der nächsten WM – 2014! Auch wenn zwei Jahre vorher noch die EM steigt, und da ist es ja so ähnlich!

hf@saw

Gunnar Leue: Football’s coming home. Die großen Momente der Fußballpopgeschichte. Knaur-Verlag. ISBN 978-3-426-78277-4. 8,95 Euro.

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