
Ach, Rio ...
Rio de Janeiro: Wiedersehen mit einer alten Liebe
Text und Fotos: Volker Mehnert
Natürlich, Rio de Janeiro ist keine Neuentdeckung. Das haben die Portugiesen bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts erledigt, und danach Generationen von Prominenten und Touristen aus Europa und Nordamerika. Zwischenzeitlich ist die Stadt am Zuckerhut ein wenig in Vergessenheit geraten. Warum eigentlich? Unser Autor Volker Mehnert ist jedenfalls der Meinung, dass es für eine Wiederentdeckung jetzt höchste Zeit ist.
Rio de Janeiro: faszinierende Stadtlandschaft
Zwanzig Jahre ist es her, da habe ich Rio de Janeiro zur am schönsten gelegenen Stadt der Welt erklärt. Das war nicht sehr originell, denn das hatten vor mir schon andere getan. Jetzt freilich war Rio auch meine ureigenste schönste Stadt der Welt. Dann und wann fuhr ich wieder dorthin, um diese außergewöhnliche Schönheit und die tropisch dichte Atmosphäre zu genießen. Irgendwann allerdings war es vorbei, das Leben ging in anderen Teilen der Welt weiter. Rio war zwar nicht vergessen, verbarg sich aber immer diffuser hinter dem Schleier neuer Reiseziele.
Ach, Corcovado ...
Im Ohr jedoch
klang über all die Jahre weiter der Song, der
eine Art Hymne von Rio de Janeiro geworden ist, jener Bossa-Nova
vom „Girl of Ipanema“:
„Tall and tan and young and lovely
The girl from Ipanema goes walking.
And when she passes,
Each one she passes,
Goes ´ahahahah!´”
In der Bucht von Botafogo
Und diese Melodie war es auch, die mich schließlich zu einer Wiederkehr in die einst geliebte Stadt bewog. Wie wenig sich dort geändert hat! Während andere Metropolen ganze Stadtviertel abreißen und sich neue Gesichter geben, erst recht in Lateinamerika, ist Rio sich ähnlich geblieben. Die Stadt ist nicht schöner geworden, nicht hässlicher, sondern einfach ein wenig gealtert, ebenso gealtert wie man selbst auch.