DAS PORTAL DEUTSCHSPRACHIGER REISEJOURNALISTEN

An der "Waterkant" Koreas

Ein ganz anderer Duft weht uns um die Nase, als wir nach knapp fünfstündiger Fahrt durch eine herrliche, abwechslungsreiche Landschaft mit breiten Flussläufen, die nur während des Monsuns sehr viel Wasser führen, sowie bewaldeten Bergen in Pusan ankommen - der Geruch des Meeres.

Korea / Suwon / Wassertor
Wassertor in Suwon (UNESCO-Welterbe)

Die größte Hafenstadt des Landes begrüßt uns beim Verlassen des Bahnhofs gleich mit einem Orkan an Lauten und Geräuschen: hier wird Bauernmusik (Sanmulnori) gespielt, dort beten Menschen in einer Prozession, wieder andere - meist koreanische Touristen - lachen und scherzen lauthals, denn die Koreaner sind Meister im Improvisieren von Spontanfeiern. Auch kann man die typischen Gruppen reisender Rentner beobachten: Ältere Damen im Hanbok, der traditionellen Kleidung Koreas, sieht man am Rastplatz bei einem Tänzchen, die dazu gehörenden Herren im Anzug und mit saloppem Strohhut dösen hingegen unter einem Baum inmitten des Trubels und lassen den Herrgott - pardon: Buddha - einen guten Mann sein. Wir beschließen, an jenem hohen Festtage nicht zum übervollen Pomo-Tempel (Pomo-sa) zu fahren, sondern erst einmal den Fischmarkt zu erkunden. Dort bietet sich nicht nur dem Fischfreund eine immense Fülle von Eindrücken, Geräuschen, Gerüchen und Farben.

Korea / trad. Kleidung
Han Bok (trad. koreanische Bekleidung)

Korea / PusanAm Pusan Tower, wo man die Skyline der Stadt bewundern kann, erstreckt sich ein Gewühl von kleinen und kleinsten Gassen mit dem preiswerten Kukje-Markt. Wie auch auf den Wochenmärkten in Seoul kann man hier das ursprüngliche Korea erleben.

Wenig Meter entfernt säumen topmoderne Filialen namhafter Pariser Modehäuser die Straßen, alle diese unterschiedlichen Einkaufswelten existieren einträchtig nebeneinander. Fischmarkt, Boutique und Garküche liegen in Korea meist nur wenige Schritte voneinander entfernt. Von einem Ladenschlussgesetz scheint in Korea übrigens niemand etwas zu wissen - die Läden sind bis spät abends geöffnet. Dann kann man auch in eine der überall in Korea anzutreffenden "Hof"-Kneipen einkehren. Das sind gemütliche Bierkneipen, deren Name sich von dem deutschen Wort "Hofbräuhaus" ableitet!