Familienspaß total

Unterwegs zwischen Los Angeles und San Diego

Text und Fotos: Axel Scheibe

Ein Erinnerungsfoto mit Shrek? Wenn das nichts ist. Besonders junge Mädchen, und bei weitem nicht nur kleine Asiatinnen, warten ausdauernd in der langen Schlange. Dabei kann der beliebte Filmheld nun wirklich nicht mit Attraktivität glänzen. Schön zu sehen, scheinbar sind die inneren Werte doch nicht so ganz aus der Mode gekommen. Fakt ist, so ein Foto kann den Familienbesuchen in den bunten Freizeitwelten rund um Los Angeles und San Diego den I-Punkt aufsetzen, sprich der perfekte Abschluss sein.

Los Angeles - Universal Studios - Beliebter Fotopartner: Shrek

Beliebter Fotopartner: Shrek

Doch Apropos innere Werte. Damit hat die bunte Illusionswelt der Universal Studios (1) nun wahrlich nichts am Hut. Dass der absolute Höhepunkt, das ziemlich realistische Eintauchen in das Abenteuer Jurassic Park, gleich bei der für viele Besucher am Anfang stehenden Studiotour daher kommt, ist vielleicht das einzige Manko. So manches Kinoerlebnis vergangener Besuche im heimatlichen Filmtheater wird lebendig und auch manchen Blick hinter die Kulissen halten die weltberühmten Studioanlagen für ihre Besucher bereit. Und die kommen, man kann es sich gut vorstellen, in Strömen. Eine Tatsache, an die man sich gewöhnen muss. Wie viele andere Ziele, kommt auch hier die ganze Familie zu ihrem Recht. Die Familienfreizeitwelt kombiniert aus Los Angeles, Pazifikküste und dem Großraum San Diego gehört nicht nur für ausländische Besucher zu den Highlights einer Reise durch den „Wilden Westen“, sondern steht auch und besonders bei den Amerikanern selbst hoch im Kurs.

Unendlich weite Strände nördlich von Santa Monica am legendären Highway 1

Unendlich weite Strände nördlich von Santa Monica am legendären Highway 1

Vor dem Start gilt es, spätestens dann, wenn man nach vielstündigem Flug endlich sein Hotelzimmer bezogen hat, eine wichtige Frage zu klären: Was soll auf dem Besuchsplan seinen festen Platz finden. Die Auswahl ist unheimlich groß, alles dürfte, mal abgesehen von den nicht unbedeutenden Kosten, die die Eintritte in die Freizeitparks verschlingen, selbst in 14 Tagen kaum zu schaffen sein. Eines ist sicher. Hier kommen alle zu ihrem Recht. Und das Schönste ist, dass diese Wunderwelten der Zerstreuung für fast alle Altersklassen Abwechslung im Angebot haben. Schon die Frage, wo man sein „Standquartier“ aufschlagen sollte, will gut bedacht sein. Los Angeles selber ist nicht nur teuer, sondern wohl nur für Einkaufsfreaks und Nachtschwärmer interessant. Anaheim dagegen, der Stammplatz der World Disney Welten, kann mit zahlreichen, teils sehr guten Mittelklasse Hotels und Motels aufwarten, die auch preislich zum Verweilen einladen. Einen Mietwagen vorausgesetzt - ohne den sieht man ziemlich alt aus - kann man nun von hier aus in Richtung Norden nach LA aufbrechen, in Richtung Westen auf kurzem Weg an die Pazifikstrände rollen und Richtung Süden all die Freizeitparks ansteuern, die zum Großraum von San Diego gehören.

Auf in die Disneyparks

Disneypark - Beliebte Autogramme: Die Disneyfiguren sind geduldig und ausdauernd

Beliebte Autogramme: Die Disneyfiguren sind geduldig und ausdauernd

Die Nummer 1 werden aber von dort aus sicher die beiden Disneyparks (2), die man ja in Anaheim, so zu sagen direkt vor der Haustür hat. Ein voller Tag sollte dafür schon eingeplant werden. Es gibt viel zu sehen, zu erleben und, das kommt ja heute kaum bei einer Familie zu kurz, zu fotografieren. So ganz ohne Anstellen geht das freilich zumeist nicht. An den besonders gefragten Attraktionen - je verrückter, je besser - bildet sich schnell eine Schlange. Frühes Ankommen sichert gute Plätze und so sollte man so zeitig sein Auto im riesigen Parkhaus abstellen, dass man zur Parkeröffnung sofort zur Stelle ist. Eine Fahrt mit der parkeigenen Eisenbahn auf schmaler Spur gibt einen ersten Überblick. Der Besuch bei den Piraten gehört dann ebenso dazu, wie eine wilde Fahrt per Achterbahnfahrt durch die schroffe Felsenwelt der Rockys. Die ganz Kleinen fühlen sich in Mickeys Stadt wohl und wer es etwas futuristischer mag, der lässt natürlich das Tomorrowland nicht aus. Gleich nebenan wartet, erst später dazu gebaut, Teil 2, das Disney California Adventure. Wem es bisher noch an Nervenkitzel mangelte, der kommt hier voll auf seine Kosten. Da „schlenkert“ das Riesenrad mit seinen Gondeln, schlägt die Achterbahn verrückte Loopings und erwartet das Hollywood Tower Hotel gruselresistente Gäste. Doch keine Sorge, auch im Adventure Land gibt es manch „zahme“ Attraktion für all jene, die es nicht ganz so verrückt lieben oder ganz einfach noch etwas zu klein sind für Achterbahn und Gruseltower.

Auf tierischen Pfaden

Afrika in Kalifornien – der Safaripark in San Diego

Afrika in Kalifornien – der Safaripark in San Diego

Ganz ohne Grusel kommen dagegen die drei großen tierischen Attraktionen rund um San Diego aus. Im dem zum San Diego Zoo gehörenden Safari Park (3) kann man seinen USA-Urlaub gleich noch mit einem Ausflug auf tierischern Pfaden ins ferne Afrika und nach Asien verbinden. Fast wie in der freien Wildbahn kann man auf den Spuren der Elefanten wandern, dem Condor über die Flügel schauen, den Löwen seine Aufwartung machen oder eine Stippvisite bei den Gorillas im Regenwald einschieben. Während man dort auf das großzügige Umfeld besonderen Wert legt, geht es im San Diego Zoo eigentlich so zu, wie man es in deutschen Tiergärten gewöhnt ist. Abgesehen davon vielleicht, dass es sich durchaus lohnt, für die Erkundung des sehr weitläufigen Geländes auf die regelmäßigen Bustour zurück zu greifen. Der San Diego Zoo ist nicht nur einer der schönsten, sondern auch einer der größten der Welt. Außerdem hat man vom offenen Oberdeck zusätzlich noch eine tolle Aussicht auf die Gehege der Tiere.

Zoo San Diego. Hier Flamingogehege

Zoo San Diego. Hier Flamingogehege

Wer dann noch einen weiteren Tag in Tierisches investieren will, darf sich einen Ausflug in die SeaWorld San Diego (4) nicht entgehen lassen. Ob Eisbären, Orkas, Riesenmantas, Delphine, Haifische und Schildkröten. Da ist alles vertreten, was man in den Weltmeeren zwischen Süd- und Nordpol findet. In großen Amphitheatern kann man Vorführungen der Seerobben und Orkas bestaunen und die besonderen Lieblinge der großen und kleinen Besucher, die Delphine, kann man sogar beim Füttern streicheln.

Attraktion in SeaWorld San Diego. Die Vorführungen der Orcas

Attraktion in SeaWorld San Diego. Die Vorführungen der Orcas

Zu Besuch bei schwimmenden Riesen

Wer nun erstmal genug hat von all den zwei-, vier- und mehrbeinigen Vertretern der Tierwelt, kann sich auf maritime Pfade begeben. Immerhin ist die Pazifikküste nicht nur zum Baden da. Was man aber am Venice Beach oder rund um Santa Monica sicher schon getan hat. Ein Zeugnis maritimer Geschichte der besonderen Art repräsentiert die USS Midway (5), ein mächtiger Flugzeugträger, der nach mehr oder minder ruhmreichen Tagen, sein Einsatz vor Vietnam gehört sicher zu letzterem, eine letzte „Ruhestätte“ am Pier von San Diego gefunden hat. Doch unabhängig, ob nun ruhmreich oder ruchlos, einen solchen schwimmenden Riesen betreten zu dürfen, ist einmalig. Zahlreiche Ausstellungen haben an Bord Platz gefunden, 26 Flugzeuge sind zu besichtigen und natürlich die Flugdecks und die Kommandobrücke des stählernen Riesen. Vielleicht hat man im Fernsehen schon eine Reportage über einen Flugzeugträger gesehen, doch die Ausmaße eines solchen Kolosses selbst zu „erlaufen“, hinterlässt schon eine gewisse Nachdenklichkeit.

Auf dem Flugzeugträger USS Midway, der als interessantes Museum in San Diego seinen letzten Ankerplatz gefunden hat

Auf dem Flugzeugträger USS Midway, der als interessantes Museum in San Diego seinen letzten Ankerplatz gefunden hat

Die kann man einige Dutzend Meilen nördlicher, im Hafen von Long Beach, bei Seite lassen. Hier liegt eine weitere Legende der Seefahrt, in diesem Fall der zivilen, am Pier. Die ehrwürdige Queen Mary (6). In den 30er Jahren war sie das Luxuriöseste, was jemals auf die Meere geschickt wurde. Während des 2. Weltkrieges transportierte sie als Truppentransporter über 800.000 US Soldaten, ehe sie danach, bis zu ihrer Außerdienststellung 1967, wieder als das Synonym für Luxus auf See über die Weltmeere schipperte. Ein Hauch vom Luxus vergangener Jahrzehnte kann man bei einer Führung an Bord bis heute nachvollziehen. „Grey Ghost“, Grauer Geist, so ihr Name als Truppentransporter. So mancher meint, der Graue Geist spuke noch immer an Bord. Auf einer Spezialführung kann man im stählernen Bauch des Schiffes nach dem Unhold suchen.

Eine Kreuzfahrtlegende hat in Long Beach ihren Ruheplatz gefunden: Verschiedene geführte Touren bieten die Möglichkeit in den Kreuzfahrtluxus der Queen Mary einzutauchen

Eine Kreuzfahrtlegende hat in Long Beach ihren Ruheplatz gefunden: Verschiedene geführte Touren bieten die Möglichkeit in den Kreuzfahrtluxus der Queen Mary einzutauchen

Legoland und Hollywood

Einige Meilen landwärts, etwa auf halber Stecke zwischen Anaheim und San Diego, zeigen die Nordeuropäer von Lego den Amerikanern, was man aus und mit der kleinen bunten Steinen alles bauen und anstellen kann. Legoland (7) – erneut ein Spielplatz für die ganze Familie. Zusammen mit dem angeschlossenen Water Park und dem Carlsbad Sealife Aquarium ein weiteres nicht unbedeutendes Puzzlestück im fast unüberschaubaren Mosaik an Freizeitmöglichkeiten im Süden Kaliforniens.

Über 60 unterschiedliche Attraktionen hält das Legoland Kalifornien in Carlsbad zwischen Anaheim (LA) und San Diego für seine Besucher bereit

Über 60 unterschiedliche Attraktionen hält das Legoland Kalifornien in Carlsbad zwischen Anaheim (LA) und San Diego für seine Besucher bereit

Eines jedoch sollte man bei all den Parks nicht aus dem Auge verlieren. Hollywood darf natürlich bei einer Reise nicht fehlen. Wer will nicht einmal den Walk of Fame ablaufen, oder den ein oder anderen Blick auf die Villen der Stars in Beverly Hills werfen. Auf einer Starliner-Tour gibt es dazu reichlich Gelegenheit und vom Guide so manch interessante Zusatzinformation. So wird das Tor, aus dem der tote Michael Jackson getragen wurde ebenso gewürdigt, wie die Villen von Angelina Jodie, Barbara Streisand oder zahlreichen anderen Größen aus Film und TV.

Mit etwas Glück kann man sogar einige von ihnen sehen. Sei es vom Rundfahrtbus aus oder bei einem Bummel über den Sunset oder den Santa Monica Boulevard. Wenn nicht, hilft ein Besuch bei Madam Tussauds am Hollywood Boulevard weiter. Spätestens dort kommt man zu seinem Erinnerungsfoto. Vielleicht sogar mit seinem ganz speziellen „Lieblingsstar“?

Reiseinformationen zu Los Angeles und San Diego

California Travel and Tourism Commission
c/o Msi
Frankfurter Straße 175
63263 Neu-Isenburg
www.visitcalifornia.de

Günstige Flüge nach Los Angeles offeriert unter anderem United Airlines ab 800 Euro (www.united.com) . Mietwagen hält holiday auto, www.holidayautos.de, bereit. Ein günstiges Hotel für die vorgeschlagenen Ziele ist das Embassy Suites Anaheim North, 3100 East Rontera, CA 92806 USA, Tel. 001/714/6321221.

Für die Attraktionen gibt es verschiedene City Pässe, www.citypass.com, mit denen man deutlich sparen kann.

Zu empfehlen ist, die Leistungen als Paket bereits in Deutschland zu buchen. Reisebausteine rund um die Tour findet man unter anderem bei DERTOUR (www.dertour.de).

 

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