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Flucht in die Stille der Wüste

Tunesien / Douz / Ritt in Wüste
Touristen beim Ausritt in die Wüste

Douz war zu laut, wir wollten Ruhe. Wir ritten in die Wüste. Auf Kamelen, über Sanddünen. Drei Treiber führten uns, sie hatten Mühe, unsere Tiere zu bändigen, die nicht vorwärts laufen wollten, sondern ständig seitwärts taumelten. "Es ist eine schwierige Zeit für sie", sagten die Treiber, "es ist die Zeit, in der sie lieber bei den weiblichen Kamelen sind." Abends aßen wir am Lagerfeuer Couscous mit Hammelfleisch, die Beduinen sangen. "Die singen über uns, wie wir hier sitzen und schweigen", sagte jemand. "Nein, sie machen Witze", sagte unser Führer, "übrigens, kennt ihr den schon ...?"

Tunesien / Douz / Ritt in Wüste
Touristen beim Ausritt in die Wüste

Der Sternenhimmel war wunderschön, im Mondlicht standen die Kamele, was irgendwie kitschig aussah. Douz war fern, das Saharafestival war fern und die Wüste so still, dass man sehr genau hörte, wenn sich jemand drei Sandhügel weiter erleichtern ging. Wir schliefen im Zelt, zu sechst. Die Nacht war furchtbar. Im Sommer herrschen hier 50 Grad und mehr, jetzt war das anders, jetzt war Winter, die Nacht war vier Grad kalt, wir hatten jeder nur zwei Kamelhaardecken. Und irgendjemand schnarchte so laut, dass selbst die Kamele nervös wurden.

Lange ging das so, bis es zu viel wurde. Alle kicherten und ein paar meckerten. "Hör auf zu sägen, Mensch!", rief eine, da war es fast Morgen. "Ich war's nicht!", rief der Schuldige, "ich nicht." Stand auf und verließ einsichtig das Zelt. Als endlich Ruhe war, ging die Sonne auf, ein gelber Ball.

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