Reiseführer Andalusien: Tarifa


Tarifa

Manchmal scheint der schwarze Kontinent zum Greifen nahe, sind es doch von hier aus nur knapp 14 Kilometer nach Afrika. Die kurze Distanz zu Afrika ist ein wesentlicher Grund für die recht frühe Besiedlung des südlichsten Punktes Europas durch Phönizier und Iberer. Noch heute zeugen Reste zerstörter Schlauchboote an den Stränden rund um Tarifa von Versuchen, das reiche Europa auch in der Gegenwart zu erreichen. Im Jahre 710 setzten hier Araber und Berber über die Meerenge, um ihre Eroberungen vorzubereiten. Tarifas Name erinnert denn auch an den Mauren Tarif Ben Malik, der zu diesem „Vortrupp“ gehörte.

Die Gegend um Tarifa ist ein Dorado für Surfer, vor allem für die Könner unter ihnen. Denn der Wind vermag hier häufig so heftig zu blasen, daß aufgepeitschter Sand Schmerzen auf der Haut verursacht. Nordwestlich des Hafens beginnt ein 10 km langer Sandstrand mit mehreren Unterkunftsmöglichkeiten und Verleihstationen für Surfbretter.

Der Ortskern selbst macht einen durchaus behaglichen Eindruck, das alte erhalten gebliebene Stadttor Puerta de Jerez weist den Weg in die kleinen, noch immer arabisches Flair verströmenden Gassen des Zentrums mit seinen zahlreichen Geschäften, Cafés und Restaurants. Vom Aussichtspunkt des Ortes (mirador), nicht weit entfernt von der Plaza de Santa Maria, kann man bei klarem Wetter einen guten Blick auf den afrikanischen Kontinent bekommen.

Sehenswertes

Castillo de Guzmán el Bueno
Die Burg von Tarifa, deren Ursprung auf das 10. Jh. zurückgeht, war im Jahre 1292 erfolgreich von den Mauren zurückerobert worden und konnte zwei Jahre später gegen einen erneuten Angriff erfolgreich verteidigt werden. Mit dem Verteidiger, einem Ritter namens Guzmán, einer heute noch sehr mächtigen Familie in Spanien, ist ein besonderes Drama verbunden: Als beim Kampf sein neunjähriger Sohn in die Hände der Feinde geraten war und man ihn vor den Mauern umzubringen drohte, warf Guzmán selbst mit den Worten „Wenn ihr keinen Dolch habt, um diese ruchlose Tat zu vollbringen, so nehmet meinen“ eine Waffe hinunter – eine Geste ganz besonderer Art! Sie brachte ihm den Beiname „El bueno“, der Gute, ein. Das neben der Festung liegende kleine Museum zeigt archäologische Funde aus der Region ebenso wie Produkte des örtlichen Handwerks.


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